ALPHA TIGER | STALLION | EVIL INVADERS | UNIVERSAL MIND
23.01.2015 – Berlin @ Cassiopeia
Was für ein schmackofatziges Event an diesem kalten Abend im schnuckeligen Cassiopeia, denn die Sächsische Speed Machine Alpha Tiger bat zur Release Party ihres neuen Albums "iDentity" und hatte mit den teutonischen True Metallern Stallion und der Belgischen Thrash Sensation Evil Invaders granatenstarken Support mit im Gepäck. Ein Ereignis, was man sich als waschechter Heavy Metal Fan auf keinem Fall entgehen lassen konnte, was die Leute auch nicht taten und somit die Hütte fast ausverkauften. Dementsprechend war die Stimmung im weiteren Verlauf des Abends mehr als euphorisch.
Bevor aber die grobe Keule geschwungen wurde kamen die Berliner Lokalmatadore von Universal Mind zum Zuge, die mich mit ihrem progressiven Metal durchaus musikalisch überzeugen konnten, leider aber stilistisch in das Billing passten wie Pinguine an den Nordpol. Das soll aber keinesfalls despektierlich sein, sondern vielmehr ausdrücken, welch schweren Stand die erst 2013 gegründete Band in diesem speedigen und thrashigen Billing hatte und das Publikum dementsprechend reserviert reagierte. Das lag aber wirklich nicht an dem hier dargebotenen, denn handwerklich war das wirklich respektabel und macht zuversichtlich, dass in naher Zukunft wieder ein Act aus Berlin für Aufsehen sorgen wird. Schöne Melodien mit gediegener Härte vermischt und einem schicken Gesang…ja, das passt, doch das Publikum wollte sich einfach die Rübe abschrauben lassen…nicht ärgern Jungs, Eure Chance wird kommen!
Leider verspätete sich der Auftritt der Thrasher von Evil Invaders erheblich, da es irgendwelche Probleme am Amp des Neu Bassers Max gab, was dem langsam immer bierseliger werdenden Publikum aber scheißegal war und jeder Ton, der aus den Klampfen von Joe und Sam kam frenetisch abgefeiert wurde. Als es dann losging drehte der Mob komplett frei, was bei der immensen Spielfreude des Vierers auch kein Wunder war und ist, denn dieser Band gehört einfach die Zukunft! Gitarrensoli der Extraklasse und eine Stimme zum niederknien sind die markantesten Vorteile und wenn ich an das kommende Album „Pulses of pleasure“ denke, wird mir schon jetzt mehr als warm ums Herz. Leider musste der Set aufgrund der vorangegangenen und bereits erwähnten technischen Probleme etwas gekürzt werden, doch die Jungs sind ja bald wieder zusammen mit Majesty auf großer Rundreise und werden auch da die Bühnen der Republik komplett in Schutt und Asche legen. Himmel…ich liebe diese Band!!!!
Erneut den Weg vom Bodensee in die Hauptstadt fanden Stallion, die bereits während des Gigs von Evil Invaders vor der Bühne komplett steil gingen und trotzdem danach immer noch genügend Power hatten, on stage der nun komplett wogende Menge den Arsch zu versohlen. Dies ist ebenfalls ein Combo, die auf die großen Bühnen der Welt gehört…warum? Die haben solche ein hohes Energielevel, bearbeiten jeden Millimeter einer noch so kleinen Bühne und versprühen dabei herrlich gekonnt den Spirit der späten Achtziger, das es eine Wonne ist. Es flogen die Haare, Pauly war grandios bei Stimme, die Äxte von El Gigante und Äxxl sägten phänomenal, El Pendejo und El Grande sorgten für den nötigen Teppich und das Berliner Publikum danke es ihnen mit einer grandiosen Party, die leider viel zu schnell beendet war. Immer wieder gerne!
Trotz dem vorher Dargebotenen und meiner Besorgnis, dass Alpha Tiger eventuell diesen extrem hohen Energielevel nicht halten könnten, bewiesen mir die Jungs das exakte Gegenteil und holten aus allen Besuchern noch einmal die letzten Reserven raus. Stageacting vom feinsten, sofern das bei der kleinen Bühne überhaupt möglich war, ein toller Sound und alle Mann wie ein Bienenschwarm in ständiger Bewegung, so dass man fast Angst haben musste, dass Drummer David vielleicht auch noch hinter seinem Drumkit hervorspringen und mitmoshen würde. Und so langsam sollte jedem Besucher klar geworden sein, dass sie hier eine Band sahen, die nun zum großen Sprung ansetzt und die Welt im Sturm erobern sollte und von daher die Gefahr besteht, Alpha Tiger nicht mehr in so einem lauschigen Club wie dem Cassiopeia live erleben zu dürfen. Von daher sollte sich jeder Besucher diesen Abend dick in seinem Kalender anstreichen, denn alles in allem war es eine mehr als runde Sache und ein großartiger Abriss, der später im Halford noch ein bis zehn-Mal Revue passiert wurde. Bitte mehr davon!!!