SLASH | L7
08.06.2015 - Berlin @ Zitadelle Spandau
Wer kennt ihn nicht, den Mann mit dem Lockenkopf und Zylinder, der sich einst wagte, mitten in der Wüste ohne Gitarrenkabel im Song ,,November Rain“ seine Gitarre zu schwingen….jawohl, die Rede ist von Slash, dem Ex-Guns´n Roses Gitarristen und Sexgott, der am Montag dem 8. Juni zusammen mit den Jungs von Myles Kennedy&The Conspirators in der Spandauer Zitadelle zu bestaunen war.
Es ist noch gar nicht so lange her, da war er im Vorprogramm von Mötley Crüe in Berlin zu sehen und nun beehrte er uns wieder mit seinen Gitarrenkünsten, wie im Folgenden beschrieben.
Montag 19:00 Uhr. Ich hatte an diesem Tag Spätdienst und fuhr direkt nach der Arbeit zur Spandauer Zitadelle. Dieses alte Burgschlösschen ist bekannt für seine Sommerkonzerte, da nimmt man gerne in Kauf auch mal ein Stück weiter zu fahren, als nur zu den Clubs um die Ecke.
Als ich aus dem Bahnhof kam, hörte ich von weitem schon das riesen Gejubel der Zuschauerschaft. Ich dachte: ,,Verdammt, jetzt hab ich die Vorband verpasst, wegen dem Spätdienst“. Als Vorband waren L 7 eingeladen. Eine Frauenpunkband aus Los Angeles. Von den musikalischen Künsten konnte ich mir nun leider keinen Eindruck mehr machen. So ein Ärger aber auch.
Ich lief die Straße runter bis zur Brücke. Einige Leute waren auch auf dem Weg dorthin, da war ich wohl nicht die Einzige, die zu spät kam. Überall blitzten mich Guns`n Roses Shirts an und ich wusste, da ich auch eins trug, dass die breite Masse Slash sehen wollte aufgrund der ehemaligen Zugehörigkeit zur Guns`n Roses Band. Irgendwie ist man doch dem Alten verhaftet und hängt den alten Zeiten nach, aber vielleicht änderte sich das ja im Laufe des Abends.
Ich lief über die Brücke vorbei am Seerosenteich und hörte von weitem schon, dass er bereits auf der Bühne herumgeisterte. Sofort wurde auch schon der erste Song angespielt, wobei es sich um einen alten Guns`n Roses Song handelte. Wie von der Tarantel gestochen rannte ich bis zur Bühne vor und da war er …….und fiedelte auf seiner Gitarre. Er hatte sich gar nicht verändert. Trug immer noch die langen lockigen Haare und seinen Zylinder und die Lederhose saß wie eine 1. Die Band war gut drauf und man konnte beobachten, dass Slash und die Jungs von Myles Kennedy &TheConspirators ein eingespieltes Team waren. Sie drängten sich auch nicht in den Vordergrund sondern man merkte , dass alle miteinander ein freundschaftliches Verhältnis hatten. Es wurden zwischen den alten Guns´ n Roses Songs wie zum Beispiel ,,Sweet Child of mine“ , ,,Rocket Queen“ und ,,Nightrain“ auch neue Songs von Myles Kennedy gespielt, wie ,,Standing in the Sun“ und ,,Avalon“. Es war eine gute Mischung und das Publikum feierte kräftig mit. Myles Kennedy, und das muss man wirklich mal sagen bzw. schreiben, hat wirklich stimmlich eine große Ähnlichkeit mit der Stimme von Axl Rose. Ich war ziemlich überrascht, wie gut er die alten Guns` n Songs rüberbrachte und auch die neuen Songs konnten sich sehen bzw. hören lassen. Als ich das Publikum um mich herum beobachtete, war ich erstaunt, wieviele Altrocker unter den Gästen waren, die mit der jüngeren Generation kräftig auf den Putz haute.
21:00 Uhr. Slash wechselte noch schnell von der einfachen E-Gitarre zur Gitarre mit doppeltem Griffbrett und stimmte den nächsten Song an. Mit fetten Gitarrenriffs feuerte er dem Publikum den Song ,,Anastasia“ um die Ohren. Unser Gitarrengott hatte es immer noch drauf und legte alsbald auch noch ein ordentliches Gitarrensolo hin. Seine Bandkollegen gaben alles und man merkte, dass sie auch eine gute Portion Spaß mitbrachten. Es wurde zu keinem Zeitpunkt langweilig, im Gegenteil, denn die Songs brachten die feiernde Meute regelrecht in Ekstase. Plötzlich gab es einen riesen Knall und von der Bühne schoss buntes Konfetti aus einer Kanone. Man hab ich mich erschrocken, das hielt mich aber nicht vom weiter feiern ab und das spürte ich auch am nächsten Tag umso mehr, denn ich hatte extreme Nackenschmerzen (lach).
Der Abend näherte sich langsam dem Ende zu und ich dachte mir so, dass es megamäßig wäre, wenn er den Song ,,Paradise City“ spielen würde, den mochte ich schon immer am liebsten. Kaum ausgesprochen, wurde der Song angestimmt…..ich dachte, das gibt’s doch gar nicht….da hatten die Götter wohl offensichtlich meine Gebete erhört. Das Publikum schrie und jubelte vor Freude und die Fans lagen sich schon in den Armen….einfach unfassbar. Slash, Myles&The Conspirators haben eine unglaubliche Bühnenshow hingelegt und ich muss sagen, dass die Songs des neuen Albums genauso gut rüberkamen, wie die alten Guns`n Roses Songs.
Wer Slash seit den 80igern nun immer noch nicht live gesehn hat, ist nun wirklich selber schuld. Das heißt aber nicht, dass man das nicht nachholen kann, denn im Moment hat er viele Projekte mit den unterschiedlichsten Musikern am Laufen. Zu guter Letzt noch ein Tipp an die Damenwelt…Slash ist frisch geschieden und wieder auf Freiersfüßen….also Mädels, ran an die Bouletten ;).