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GRAVE DIGGER | MAJESTY | WIZARD | GUN BARREL

26.01.2013 - Berlin @ C-Club

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Grave Diggernoch nie nicht live gesehen habe. Aber diese Scharte konnte ich vergangenen Samstag Gottseidank auswetzen. Bevor ich aber in den Genuss kommen konnte, hat mich mein alter Freund Olaf zu sich freundlichst eingeladen (Samstag früh um acht), ein paar Möbel durch die Gegend zu tragen. Na ja eigentlich war das mehr ein durch die Gegend schieben (gepriesen ist der Erfinder der Sackkarre). Nachdem das Zimmer von seinem Junior erfolgreich fachmännisch eingerichtet wurde und diese unglaublich schöpferische Leistung mit einem Bier gewürdigt worden ist, hieß es für mich schnellstens die Pferde gesattelt und ab nach Hause. Hier ging das munter weiter mit der Schinderei. Denn die Vorbereitungen für den Geburtstag meiner besseren Hälfte standen auf dem Plan. Nachdem ich dieses zur vollen Zufriedenheit meiner Frau erledigt hatte, konnte ich guten Gewissens das heimische Sofa genauestens inspizieren. Auch hier konnte ich vollend überzeugen, so das ich bestens ausgeruht zum spaßigen Teil des Tages über gehen konnte. Und ich sollte nicht enttäuscht werden, soviel kann ich vorab schon mal ausplaudern.

Nachdem mich mein alter Kumpel Alex aufgesammelt hat, ging’s dann endlich los in den C-Club wo Grave Digger,Majesty,Wizard und Gun Barrel zum Tanztee baten. Nachdem die Eintrittsformalitäten erledigt waren, nahm ich in gewohnter Manier erstmal den Merch Stand in Augenschein. Nach dem Erwerb eines bedruckten Leibchens und eines Frischgezapften schaute ich mich erstmals in der Halle um, und war erstaunt, dass dieses bereits sehr ansehnlich gefüllt war. Was bedingt durch dieses hervorragende Lineup wiederum auch nicht verwunderlich war.

Die Kölner Gun Barrel waren an diesem Abend die Ersten die auf die Bretter mussten und legten ohne Umschweife los wie die berühmte Feuerwehr. Ich muss zugeben, dass ich vorher etwas skeptisch war, denn der letzte Output der Jecken hat mich nicht unbedingt aus den Latschen gehauen (sieheReview). Aber ich sollte eines Besseren belehrt werden, denn live knallen die Songs der Rheinländer um ein vielfaches besser als auch der silbernen Scheiblette. Und mit einem wirklich guten räudigen Sound im Rücken machtenGun Barrel (die sichtlich mit jeder Menge Spaß dabei waren) ihre Sache wirklich gut und ernteten von den Anwesenden den verdienten Applaus. Also so was nenne ich einen Einstieg nach Maß. Und es sollte noch besser werden.

Nach einer kurzen Raucherpause und dem auffüllen meines leeren Bechers ging es auch schon wieder weiter. Die Halle hatte sich zwischenzeitlich mehr als ansehnlich gefüllt als die Münsterländer Wizard unter dem Jubel der Fans die Bühne enterten. Und was ich da von der Bande um Fronter Sven D’Anna auf die Lauscher bekam war eine amtliche Lektion wie Metal verdammt noch mal zu klingen hat. Die starken Nummern sind gespickt mit tollen Melodien und haben jede Menge Power. Mir haben vor es vor allem die schnellen Nummern besonders angetan, welche mit famoser Intensität ins Rund geschleudert wurde. Die Fans feierten die Band jedenfalls nach allen Regeln der Kunst ab und waren, am Applaus gemessen, mehr als Begeistert. Ich hätte gerne noch mehr von den Jungs gesehen, aber die anderen wollten ja auch noch ran.

Um die Wartezeit auf Majesty zu verkürzen, ging es erstmal raus in den Biergarten. Dort wurde ein erstes Resümee gezogen, und Alex und ich waren der Meinung, dass das bis jetzt dargebotene ziemlich geil war. Da mussten sich Majesty und Grave Digger ordentlich ins Zeug legen um das zu toppen. Und was soll ich euch sagen, es wurde tatsächlich noch besser. Und ich wiederhole mich wirklich gerne, alle, aber auch wirklich alle Bands waren an diesem Abend mit einer Spielfreude dabei, dass war wirklich ganz großer Sport. Majesty legten sich von der ersten Minute an mächtig ins Zeug und feuerten eine Salve nach der anderen ab und die Menge lies ordentlich die Matte kreisen. Die Band präsentierte sich in absoluter Höchstform und überzeugte, neben den hymnenhaften Songs, mit einer starken Bühnen Performance die jeden einzelnen Song ins perfekte Licht rückte. Immer wieder animierte Shouter Tarek „MS“ Maghary die Menge zum mitsingen, welche dieser Bitte nur allzu gerne nachkam. Das Majesty nach den schon starken Auftritten von Wizard und Gun Barrel noch eins draufsetzen konnten, alle Achtung.

Nach der obligatorischen Umbaupause und den üblichen Gang nach draußen, war es endlich an der Zeit für den Headliner Grave Digger. Tja meine Fresse was soll man über die Rasselbande um Metal Urgestein Chris Boltendahl noch sagen. Die können auf einen Fundus von nun mehr dreißig Jahren zurückgreifen. Die Bühne präsentierte sich im Gewand des neuen Albums „Clash of the Gods“ mit Videoleinwand hinter dem erhöhten Drumriser. Also rein optisch schon mal alles in Lot. Als die ersten Klänge aus den Boxen donnerten, ging das im C-Club richtig ab. Jeder Song, aus sämtlichen Schaffensphasen (das neue Album natürlich im Vordergrund), wurde von den Headbangern textsicher mit gesungen und frenetisch bejubelt. Was zur Folge hatte, dass der olle Chris und seine Mannen die Menge nur noch mehr anfeuerte und zu Höchstleitungen antrieb. Eins der Highlights des Abends war auf jeden Fall die Akustik Version von „Yesterday“. Da hab ich echt Erpelpelle bekommen. Zum Abschluss gab es dann das von mir heiß ersehnte „Heavy Metal Breakdown“, wo das ausgepumpte Publikum noch mal alle Reserven mobilisierte um dann die Band gebührend zu verabschieden.

Fazit: Das war ein Metal Abend nach meinen Geschmack. Alle Bands des Abends hatten sichtlich mächtig Bock, der Sound war durchweg klasse und die anwesenden Metaller in bester Feierlaune. Das einzige was ICH zu meckern hätte, wäre, dass ich gerne mehr altes Zeug von Grave Diggergehört hätte. So aus der „Heavy Metal Breakdown“ (hier wurde neben den genannten nur „We wanna Rock you“ kurz angespielt), „Witch Hunter“ und „War Games“ Ära gehört hätte. Aber was soll’s! Geil war es trotzdem und es gibt ja immer noch die Konserve.

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