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Live on Stage Report: KATAKLYSM | SOILWORK | WILDERUN
01.03.2023 - Berlin @ Columbia Theater
Endlich war es soweit, 3 Bands, die ihr „neues“ Material Covid-19 bedingt noch nicht in Europa präsentieren konnten, gehen auf große Tournee und machten am 01.03. in Berlin halt. Also schnell die Matte gekämmt und gestriegelt und ab Richtung Huxleys. Ja, ihr habt richtig gelesen, ich war tatsächlich Richtung Huxleys unterwegs. Ein Glück ist mir noch rechtzeitig aufgefallen, dass das dicke Brett -bestehend aus WILDERUN, SOILWORK und KATAKLYSM- im Columbia Theater stattfindet.
Erfreulicherweise noch pünktlich betrat ich den doch noch recht übersichtlichen Saal und hatte genügend Zeit um mir ein ein Hopfen-Malz und Wassergemisch zu ordern bevor WILDERUN mit ihrem ersten Berlin-Konzert zu glänzen versuchten. Ich schreibe bewusst versuchen, denn so richtig glanzvoll war da eigentlich nur die Lichttechnik. Versteht mich nicht falsch, die Truppe aus Massachusetts machten einen sympathischen Eindruck und hatten sichtlich Freude am Konzert aber das Gemisch aus Progressive- und Symphonic Metal mit leichten Folkeinschlägen war für meine Ohren einfach nur anstrengend. Aus instrumentaler Sicht war das gar nicht mal soooo schlecht, aber so richtig Atmosphäre wollte beim besten Willen nicht aufkommen. Der Gesang erinnerte ein wenig an OPETH, auch wenn der Sänger nicht so recht jeden Ton treffen konnte. Schade, aber Fan von WILDERUN werde ich wohl nicht.
Eine meiner Einstiegsbands. Mit zarten 15 Jahren hörte ich das Album „Natural Born Chaos“ von SOILWORK rauf und runter. Leider hatte ich es bis dato immer verpasst, die Schweden live zu erleben. Daher traf mich die traurige Botschaft am Einlass doch härter als gedacht, dass Sänger Björn Strid erkrankt und nicht in der Lage ist, seine Stimme zum Besten zu geben. Doch an eine Absage dachten die Schweden überhaupt nicht, SOILWORK gab uns eine volle Ladung SOILWORK, nur eben instrumental.
Zuerst wusste ich nicht was ich davon halten sollte, die Band lebt doch zu großen Teilen vom Gesang. Die Zweifel wurden jedoch schnell weggeblasen, die Helsingborger Jungs kamen mit einer Energie daher und forderten kurzerhand das Publikum auf den Gesang zu übernehmen. Besonders textsichere Fans wurden sogar eingeladen, die Bühne zu entern und mit ihren Idolen zusammen die Hütte abzureißen. Den Mut dafür muss man auch erstmal aufbringen, aber zwei Fans trauten sich und machten ihre Sache richtig geil. Ein Fan im Kuhkostüm kletterte sogar zweimal auf die Bretter und ließ sich zurecht feiern. Die Halle tobte. Der andere Fan sang den letzten Song „Stålfågel“ so astrein, dass ich ihm empfehlen würde, sich eine Band zu suchen, falls er nicht schon irgendwo involviert ist. Diesen Abend werden die beiden wohl nicht so schnell vergessen.
Bereits vor dem letzten Konzert des Abends sicherten sich die ersten Leute in den ersten Reihen gute Plätze. Anhand der Stimmung vor, während und nach dem Konzert merkte man, dass KATAKLYSM der Hauptgrund für viele der Anwesenden war. Die Kanadier fackelten auch nicht lang und knallten uns mit „Push the Venom“ gleich den ersten Kracher in die Gehörgänge. Die Masse tobt, die Masse schüttelt kräftig ihr Haar und auch im Pit ist ordentlich was los. Spätestens bei „The Killshot“ gibt es auch bei mir kein Halten mehr und ich erwische mich halb bangend und halb im Pit. Schlägt man krasse Stimmung bei einem Metalkonzert nach, sollte man meines Erachtens KATAKLYSMfinden.
Unermüdlich peitschten die Kanadier ihre Mucke durch die mittlerweile gut gefüllten Reihen des Columbia Theaters. Sänger Maurizio Iacono betont abermals, wie gerne er in Berlin ist und hofft uns alle beim nächsten Konzert in der Hauptstadt wiederzusehen. Das Publikum hat nach wie vor richtig Bock und feiert, bis schließlich mit „Blood in Heaven“ die Dampfwalze ihr Ende findet. Ganz großer Auftritt der Death Metaller. Kaputt aber zufrieden trete ich den Heimweg an und freue mich, KATAKLYSM spätestens beim PartySan Metal Openair erneut zu frönen.