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Live on Stage - Report: DESERTFEST 2022

26. bis 28.05.2022 - Berlin @ Arena



Ich hatte noch kurzfristig das große Glück beim Desertfest teilzunehmen. Für mich  das erste Festival nach vier Jahren und ich kann vorab schon mal sagen, dass es großartig war. Das Line Up sah schon vorher sehr vielversprechend aus. Alle vier Tage konnte ich nicht genießen, habe aber dennoch einige Highlights gesehen.

26.05.22 – Tag Eins des Festivals

Das Desertfest erstreckte sich vom 26.05.-29.05.2022 in der Arena Treptow und ich hatte beschlossen den ersten Tag gleich mitzunehmen. Mit der Bahn eine Stunde hin und zurück waren mit ein paar Bieren kein Problem und alles lief reibungslos ab. Da ich etwas Orientierungsschwäche habe und lange nicht in der Arena war, fiel es mir nicht schwer sie dennoch zu finden, da die dunkel gekleideten Musikliebhaber einen Pfad zum Gelände bildeten. Bändchen geholt und rauf auf das Gelände.

Strukturell war sehr gut aufgebaut. Kaum ist man in der Location angekommen, hat man sich auch leicht zurecht gefunden. Im Außenbereich waren Getränke- und Essensstände und inmitten auch ein paar Merch Stände. Musik dröhnte aus den Lautsprechern und auf einem danebenliegenden Schiff gab es ebenfalls Musik und eine schon sehr lebendige Party. Platz für eine Zigarette nebenher und für spätere Verschnaufpausen hatte man allemal. Es gab sogar eine Arcade Halle mit Flippern von The Walking Dead, Metallica und Kiss. Kicker waren dabei und weitere kleine Games. Ging man die Treppe hoch, konnte man sich sogar Tattoos stechen lassen.

Das Innere der Arena bot noch mehr Platz und die Aufteilung  der Stände war sehr gut, so dass es nicht zur Menschenüberflutung kommen konnte. Jeder hatte seine ruhige Zeit am Merch Stand. Das Ambiente der Arena war allgemein passend zur Musik.Teilweise etwas zu dunkel, aber treffend. Erstmal ein Bier und Gin holen, bevor Polymoon ihre musikalische Reise antreten, aber da gab es ein kleines Hindernis. Mit Bargeld konnte nicht bezahlt werden, sondern mit Tokens. Diese musste man sich vorher an einen der zahlreichen Kassen besorgen. Kostete etwas Zeit, aber als die Dinger in der Tasche waren konnte es losgehen.


Im Innenbereich der Arena gab es zwei Bühnen. Die Main Stage und die Second Stage. Das Konzept war schlau gelöst. Bei Bühnen wechselten sich stets ab und den Bands blieb ausreichend Zeit sich vorzubereiten und hatten, nachdem die eine Band fertig war, noch 10 Minuten für einen Soundcheck. Und so wie die Bands klangen, ging das System auf.

Bevor ich zu einem Festival gehe, höre ich mir alle Bands einmal kurz an und sortiere dann aus und Polymoon haben mich mit ihrem Album "Caterpillars Of Creation" überzeugt und ich war auf die Live Umsetzung gespannt. Der Sound war in erster Linie genau so wie er sein sollte. Die Instrumente waren klar und deutlich zu hören, so dass die Band auch ihre musikalische Dichte ausbreiten konnte. Die Band hat eine gewisse Magie versprüht in der man sich fallen lassen konnte. Das kommt auch von den guten Arrangements der Songs und einigen spannenden Wechseln. Der Synth Sound spricht hier auch für sich und gliederte sich gut ein. Etwas Magie verschwand dann leider doch und brach den Zauber, da der Gesang teilweise echt schief war, so dass schon Vibrationen entstanden. Es war aber ein top Auftritt.

Samavayo ließ ich ausfallen und habe mir was zu Essen geholt. Interessante Gerichte waren dabei. Von deutscher Hausmannskost über italienischen Angeboten, bis hin zu mexikanischen Gerichten war einiges vertreten und sehr schmackhaft. Ich nutze die Zeit um mich mit dem Gelände weiterhin vertraut zu machen und um 18 Uhr fing eine Band an auf dem Boot zu spielen, welches gut voll war. Howlin Wolves rissen in einer halben Stunde ein mega Set ab und boten feinsten Heavy Rock mit starken 70er Einflüssen und fetten Soli. Die Stimmung wurde regelrecht hochgerissen. Selbst ein Lautsprecher konnte nicht mehr stand halten und verabschiedete sich Richtung Boden. Von Publikum uns Sänger wieder hingestellt und gerichtet, ging es weiter. Eine nahtlos perfekte Performance und Überraschung. Der Nachteil war, dass es sehr windig war und einige Sounds, gerade der Gesang, verschleppt wurden.

Bevor My Sleeping Karma (Highlight des Tages) begonnen haben, machten sich Los Bitchos auf der Second Stage breit. Der Stil ist in seiner Vielfalt recht schwer einzuordnen, aber spielerisch ist man sehr leicht herangekommen. Eine Mischung aus psychedelic, spanischer Spielart und surflastigen Sound wurde geboten. Die Musik hätte locker für einige passende Filme als Soundtrack zur Verfügung stehen können und das alles aus London. Interessant allemal, aber die Band hatte einen eintönigen Abgang und sorgte für nicht viel Furore. Für die Second Stage aber genau richtig. Das machte Hunger auf mehr und das bot natürlich  My Sleeping Karma.

Die räumliche Freiheit, welche man hatte war auf einmal weg. Die Halle war sehr voll und das bis zum Ausgang hin. Der Sound war unglaublich basslastig und organmassierend. Kristallklar konnte man jede Nuance der Band hören und das Set war optimal. Man hatte das Gefühl, dass sich keiner bewegt hat. Einige genossen den Gig auch gerne mal auf dem Boden in einer Ecke. Die Band war perfekt auf den Punkt und dazugehörige Animationen über den Monitoren rundeten die Sache ab. Die Musik der Band ist auch immer ein perfektes Beispiel, dass es letztendlich auch nur um die Musik gehen kann, selbst wenn es keinen Gesang gibt.

28.05.22 – Tag Drei des Festivals

Den Freitag konnte ich leider nicht mitnehmen, aber als ich Samstag wieder das Gelände betreten habe, war es so als gäbe es keinen Unterschied. Die Gemeinschaft war fit, es gab keinen Ärger, keine Abstürze. Die Party ging einfach weiter.

Es ging auch gleich zu Lowrider auf der Main Stage und Samstag hatten wohl mehr Leute Zeit das Festival zu besuchen. Fast schon ähnliche Zustände wie bei My Sleeping Karma. Bei dem Set was die Jungs abgerissen haben, ist auch kein Wunder. Spannend und antreibend. Abwechslungsreich und sehr dynamisch. Die Lead Gitarre war (gewollt oder nicht) so eingestellt, dass sie regelrecht auf der Bassspur mitschwamm. Die Harmonie war großartig und die Leute wurden diesmal dazu gebracht sich zu bewegen. Vor der Bühne war ordentlich Stimmung. Der Gesang wirkte sehr alleinstehend, als käme die Stimme von irgendwo anders her. Sie hat sich dennoch gut eingebunden. Da der Bass so druckvoll laut war, drückte etwas die Gitarren runter, obwohl zwei vorhanden waren. Ebenso ging der Synth Sound etwas unter, aber stand man beim Mix, hat die ganze Sache Sinn gemacht. Größtes Lob geht an den Drummer der Band. Ich habe äußerst selten erlebt, wie gut ein Drummer mit Dynamik und Lautstärke gespielt hat, wie hier. Ich habe mich erwischt eine Zeit lang nur auf ihn zu achten und darauf zu warten wie er die nächste Passage kreativ untermalt.

Nach 10 Minuten Pause ging es direkt weiter zu The Well (Second Stage). Unglaublich sympathisch ist die Ausstrahlung der Band gewesen und das machte sich beim spielen bemerkbar. Sie hatten einfach große Freude ihre Songs zu präsentieren. Das interessante war, dass die Band mit durchgehend zweistimmigen Gesang arbeitet und sich so von Schema F trennt. Wenn auch nicht immer ganz gerade. Ein schöner Druck machte sich breit und das bei drei Musikern.

Indian Nightmare sollten auf dem Boot spielen, sind krankheitsbedingt aber ausgefallen. Piece waren dafür als Ersatz gebucht worden und sludgten sich durch das kalte Wetter. Was den Leuten nicht weiter gestört hat und einer sogar mal schnell ins Wasser gesprungen ist. Trotz des bestehenden Windes war der Sound etwas besser als bei den Howlin Wolves zwei Tage zuvor. Der sumpfige, tiefe Sound spielt halt dagegen. 1000 Mods spielten auf  der Main Stage ein geiles Set. Eine schön dynamische Hetzjagd der Instrumente fand statt und der Sound war satt und breit. Sie gehen sehr gut nach vorne und jedes einzelne Gitarren Solo war ein Genuss. An einigen Stellen war das Gesangsmikro übersteuert, aber gerade so verzeihbar. Die Masse ist hier auch gut abgegangen und die Stimmung hielt für die nächsten Bands an.

Das Destertfest ist ein absoluter Genuss gewesen und immer wieder empfehlenswert. Das Line Up war dieses Jahr ein Hochgenuss. Die Versorgung war in jeglicher Hinsicht perfekt und es gibt keine Kritikpunkte. Wenn es das nächste genau so abläuft, wird man nichts vermissen oder zu meckern haben. Immer wieder!!!




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