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Live on Stage Report: RHF 2024 (Tag 1)

vom 17. bis 19.05.2024 - Gelsenkirchen @ Amphitheater



TAG 2 - Samstag, 18.05.2024

Unerwartete Highlights

TAG 3 - Sonntag, 19.05.2024

Und das Beste kommt zuletzt

TAG 1

Freitag, 17.05.2024 - Die Anreise


Ich gebe es zu: In diesem Jahr war eher der Weg das Ziel, denn das Billing der 24er Rock Hard Festival Auflage versetzte mich nicht so unbedingt in Euphorie, doch ich wollte mich überraschen lassen und einfach mal schauen, was die Macher um Holger Stratmann diesmal auf die Bühne bringen würden. Doch vorher mussten wir natürlich erstmal in den Ruhrpott gelangen und somit sattelten wir das Hertha-blaue Spaß mobil und machten uns gegen 7 auf den Weg in das pulsierende Herz Deutschlands.

Die knapp 4 Stunden Fahrt verliefen dann auch vollkommen unspektakulär und wir konnten perfekt in Time unser AirBNB in Essen beziehen, in welchem wir bereits im letzten Jahr residierten und auf diese schöne Unterkunft auch in diesem nicht verzichten wollten. Also eingezogen, eingerichtet und überlegt, was man denn heute anziehen sollte, denn entgegen einer recht negativen Wetterprognose im Vorfeld war es ganz schön warm, so dass die Lederkutte und der Pulli erst einmal im Auto verblieben, um für eventuelle Notfälle schnell griffbereit zu sein. Ein paar Getränke wurden noch eingeladen, denn wie man weiß, gehört Veltins für mich auf die Liste der Biowaffenkonvention und sollte verboten werden.

Der Check-In ging rasend schnell vonstatten und erneut hatten wir nicht das Gefühl, auf einem Musik Festival zu landen, sondern eher endlich wieder Freunde und Familie zu treffen, die man seit einem Jahr nicht mehr gesehen hat. Sprich, man fühlte sich sofort wieder wie zuhause und genoss die Atmosphäre in vollen Zügen, wobei meine Frau das Wort „Voll“ ein wenig später etwas zu sehr wörtlich nahm, doch dazu später mehr.

Wir schlenderten ein wenig durch die Gegen und checkten erst einmal das vorhandenen Merch, bei dem ich zu meiner großen Trauer feststellen musste, dass meine mit Abstand favorisierteste Band des gesamten Festivals, Forbidden, lediglich mit einem Leibchen angereist war, welches zu meiner Bestürzung auch eher aussah wie eine Coulage einer dritten Klasse einer Kunstgewerbeschule, sprich, das war untragbar.

Mit meinem Mikro bewaffnet versuchte ich noch ein paar O-Töne für eine der nächsten Tales from the hard Side-Folgen einzufangen, traf dabei Volker von Greydon Fields oder Boris von Neck Cemetery, den ich mir tags darauf schnappen sollte. Ansonsten machten sich meine Freunde und Kumpels ein wenig rar, was hoffentlich nur daran lag, dass alle irgendwo mit etwas anderem beschäftigt waren, anstatt mal Juten Tach zu sagen. Na, das würden wir alles am Samstag nachhlolen.

Somit war die Einführungsrunde beendet und es sollte nun langsam mit der Musik beginnen, für die wir ja hauptsächlich den Weg nach Gelsenkirchen auf uns genommen hatten, oder? Achja, dass Atzedatze ein wenig weiter weg in der Turnhalle für 2 Tage auftreten sollten, hatte auf das Gesamtbild der bunt zusammengewürfelten Metal Comunity keinen großen Einfluss, denn statt Altherren Singsang ging es hier an den nächsten Tagen um stromgitarrenorientierte Unterhaltungsmusik der härteren Sorte und nicht um musikalische Altenheim-Untermalung.


TAG 1

Freitag, 17.05.2024 - Licht aus, Spot an: Es geht los!


Natürlich ist es als Opener nicht gerade einfach, ein Festival zu eröffnen, doch Dread Sovereign machten ihre Sache nicht nur mehr als ordentlich, nein sie begeisterten mich komplett. Dieser dreckige, ziemlich schwarz angehauchte Doom Metal des Trios traf nicht nur mein Nerv, sondern auch den der bereits zahlreich anwesenden. Vermutlich gab’s die Truppe aus Dublin gleich mit im Primoridal Sparpaket, denn deren Frontmann Alan zupft bei den Dreien nicht nur den Bass, sondern singt da auch und dass in meinen Ohren besser als auf der letzten Platte eben jener Primordial. Mit der Ansage „We are not AC/DC“ bewies Alan auch Humor und irgendwie war der Gig, der mit 5 Songs aus den bereits erschienenen drei Alben einen tollen Querschnitt präsentierte, für mein Empfinden viel zu schnell vorbei. Ich hätte gerne mehr gesehen und gehört und muss konstatieren, dass Dread Sovereign für mich die erste Überraschung des Tages war. Sauber!

Viele freuten sich nun auf Thronehammer, die ich allerdings aus Gründen nicht weiter besprechen werde, da ich die Integrität unserer Redakteure wahren und mich immer auf deren Seite stellen werde, denn nichts ist wichtiger als Loyalität und deswegen lest bitte in anderen Postillen über den Auftritt von Thronehammer nach. Next.

Dann lieber fetten Power Metal mit dicken Eiern aus dem Allgäu und der geneigte Fan wird wissen, dass ich hier nun über Mystic Prophecy schreibe, die allerdings ohne Bassistin Joey Roxx auskommen musste, die anderweitig beschäftigt und von daher verhindert war. Schade, denn sie hat einen verdammt energetischen Gig verpasst, bei dem natürlich Frontmann Lia und der ADGS-Saiten-Derwisch Markus Pohl die Blicke auf sich zogen.

Das Publikum wirkte anfangs ein wenig lethargisch (also wie in Berlin bei jedem Konzert), taute dann aber ziemlich schnell auf, da der griechische Frontmann mit seiner unnachahmlichen Art und seiner fetten Metal-Attitüde es immer wieder schafft, die Massen zu begeistern. Witzig finde ich den Umstand, dass Mystic Prophecy eigentlich von jedem Album spielen können, was sie wollen und es trotzdem immer schaffen, ohne jeglichen Qualitätsverlust die Bühne zu rocken. Mein absolutes Highlight waren „Dracula“, „Ravenlord“ und das abschließende „Metal Brigade“, bei dem die Zuschauer dann endgültig komplett mitgingen und der Aufforderung zum Sing-a-long gerne nachkamen. Vielleicht nicht der stärkste Gig der Jungs, den ich bislang gesehen habe (und es waren viele), aber dafür ein verdammt unterhaltsamer.

Ich war im Vorfeld ziemlich enttäuscht, dass Grave ihren Auftritt absagten, sind die Mannen um Ola Lindgren bis heute meine Favoriten der ersten schwedischen HM-2 Welle, doch mit deren „Ersatz“ Unleashed macht man auch nichts falsch, doch ich hatte Johnny Hedlund und seine Bengels bereits Anfang des Jahres zweimal bei der 70.000 Tons of Metal gesehen und von daher erwartete ich nicht die überbordenden Überraschungen von diesem Gig.

Schwere Fehleinschätzung, denn nicht nur die Band war in absoluter Hochform, auch das Publikum, welches nun in Massen vor der Bühne stand, feierten die eher simplen Kompositionen der Elchtod-Veteranen von der ersten bis zur letzten Sekunde, was Johnny mehr als einmal mit einem schelmischen Grinsen quittierte. Viele Mitsing Parts, die es so im Death Metal ausschließlich von Unleashed gibt, dazu mit meinem Lieblingssong „The Longships are coming“ ein fettes Highlight und summa summarum ein verdammt großartiger Auftritt einer echten Legende. Das war bärenstark!

Danach kam der erste richtige Stinker auf dem diesjährigen Billing und ja ich weiß um den Status, den die Niederländer von Brutus in der Szene haben, doch deren Post-Rock mit der singenden Schlagzeugerin Stefanie Mannaerts ist einfach nicht die Co-Headliner Position wert, an die sie gesetzt wurden. Ich fand’s einfach grauenhaft und mir stellt sich die Frage, wie man bei tausenden von großartigen METAL Bands so eine vollkommen unwichtige Truppe auf ein METAL Festival einladen kann. So leid es mir für die Fans des Trios tut, aber das war wirklich die erste Band des Wochenendes, bei der ich es vorzog, übers Gelände zu streifen und mich mit anderen Dingen zu beschäftigen.

Ach Ja, Amorphis. Ich kann es kaum mehr zählen, wie oft ich die Finnen schon live sehen musste, denn egal auf welchem Festival im In-und Ausland man sich befindet, die Mannen aus Helsinki gehörten immer zum Billing. Und ja, ich kann verstehen, warum sich das Quintett in den Jahrzehnten ihrer Existenz eine solch große Fanbase erspielt haben, doch für mich ist das leider nur noch Pop-Metal, was sie an diesem Abend einmal mehr eindrucksvoll bewiesen. Da ist nicht mehr die Energie der „Tales from the thousand Lakes“ oder auch nur Ansätze von Death Metal. Viel mehr gibt es weichgespülte Tralala Songs, die einfach nicht mehr in mein musikalisches Weltbild passen. Das Publikum nahm die Jungs freundlich auf, aber eine richtig frenetische Stimmung konnte ich nicht wahrnehmen und so zogen wir es vor, uns Richtung Essen und nach Hause zu begeben, um uns auf den nächsten Tag vorzubereiten, der musikalisch definitiv spannender werden sollte.


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