Meine Herren, ist das tatsächlich schon das achte Album der brasilianischen Deather? Jawoll, ist es und das mit weitem Abstand beste, was die Kolesne Brüder bislang verbrochen haben. Schlecht waren Krisiun nimmer, aber irgendwie schaffte es das Trio in meinen Augen nie, sich von der Masse der knüppelnden Ultra-Death Metaller abzuheben, selbst nicht mit dem langsam verblassenden Exotenbonus. Dies ändert sich nun mit „The great execution“ radikal, denn Krisiun haben sich mit diesem Album eine neue Identität verpasst und eines der besten DM Alben des Jahres 2011 abgeliefert.
Statt permanent das Gaspedal durchzutreten verlagert sich das Trio nunmehr auf unzählige schleppende Passagen und geschickte bis gänsehauterzeugende Tempiwechsel und –steigerungen, die dem Sound der Brasilianer noch mehr Druck und Härte verleihen. Dies kommt allerdings erst etwas später, denn beim mit einem schönen klassischen Gitarrenintro eingeleiteten Eröffnungsinferno „The will to potency“ wird noch mal schön geholzt, das der Amazonas ächzt. Danach wird, neben einigen vereinzelten Blast Attacken, schon schön schleppend gedeatht, was „Blood of lions“ schon zu einem Gradmesser für die restlichen 8 Songs macht. Doch die Steigerung die dann folgte, konnte ich so nicht erwarten. Der Titelsong ist noch ein ziemlich schnelles Teil, welcher allerdings im Gegensatz zur Vergangenheit aufgrund der glasklaren Produktion niemals konfus wirkt, doch bei „Descending abomination“ vereinen die Jungs alles, was dieses Album so fantastisch macht. Die Steigerung, die innerhalb des Songs vonstatten geht, ist Wahnsinn und so von mir in diesem Jahr noch nicht gehört. Danach gibt es nur noch Highlight, wobei allerdings die etwas überlangen „The sword of orion“ und „Shadows of betrayal“ zum Teil etwas überfrachtet wirken. Dies allerdings ist Jammern auf allerhöchsten Niveau, denn die beiden Groovemonster „Violentia gladiatore“ und „Rise and confront“ blassen erneut alles weg und bescheren dem Trio ein unglaubliches Album, welches gerade durch die Ausgewogenheit punkten kann.
„The great execution“ ist ein Killer und hat schon jetzt einen Platz in meinen Jahres Top Ten sicher. Niemals hätte ich Krisiun ein solches Album zugetraut, dachte ich in der Vergangenheit, die Brasilianer wären einfach festgefahren. Umso mehr freue ich mich über meinen Irrtum und hoffe auf eine baldige Tour durch unsere Gefilde. Nur als Tip: Vader wären dazu die passende Zweitband…man wird ja mal träumen dürfen…
Bewertung: 9 von 10
Trackliste:
01. The will to potency
02. Blood of lions
03. The great execution
04. Descending abomination
05. The extremist
06. The sword of orion
07. Violentia gladiatore
08. Rise and confront
09. Extinciao em massa
10. Shadows of betrayal