Label: Nuclear Blast
VÖ: 27.03.2020
Stil: Modern Metal
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Diese südamerikanische Modern Metal-Fusion, welche sich heute in Georgia beheimatet fühlt, veröffentlichte vor ein paar Tagen, mit „Order Of The Mind“ ihr Debutalbum. Von ausschmückenden Lobeshymnen die von hoffnungsvollem Glanz berichten hört man oft im Vorfeld einer neuen Veröffentlichung, so passierte das auch hier. Geradezu Vergleiche mit wegweisenden Werken wie „Chaos A.D.“, „Burn My Eyes“ und „The Way Of All Flesh“ werden gezogen, ich selbst gebe auf dieses Ausschmücken mit Namen und Alben von anderen Ikonen allerdings reichlich wenig und ließ mich daher, nungut ja überraschen.
Das interessant, kunstvoll gestaltete Albumcover passt sehr gut zur moderneren Ausrichtung bei Irist. Musikalisch startet man beim Opener „Eons“ reichlich treibend, melodisch, dennoch jederzeit anspruchsvoll. Die Produktion von Matt Bayles (Russian Circles, Mastodon) legt dafür das richtige Fundament, auch wenn ich diese in der Gesamtheit zu glattpoliert und isoliert finde. Der Eröffnungstrack verbindet durchaus gelungen die Modern Metal Ausrichtung mit einem flinken Extrem Metal Ansatz und schlägt in diese Richtung eine fokusierte Verbindung. Wie variabel sich Irist zeigen können kann man im weiteren Verlauf vom Song „Eons“ ziemlich gut hören, der Wechsel in filigrane, getragene Momente mit sphärischen Ansatz klingt für mich schon treffend homogen.
Die sphärische Modern Metal Ausrichtung wird auch in den fortlaufenden Momenten des Albums wie „Severed“ und „Creation“ hauptsächlich beibehalten, das bei modern, melodischer Grundthematik nicht groß aus dem Raster knickt, aber auch straighte, unkomplizierte Anleihen aufweisen kann. Diese mich aber nur dezent begeistern können. Etwas schroffer und auch weiterhin komplex startet man bei „Dead Prayers“, der aber auch relativ schnell wieder auf das scheinbare Lieblingsterrain der Band ausweicht und in unbeweglicher Midtempo Avantgarde abtaucht, wobei das melodische Ideenspektrum nicht zu größerer Klangeuphorie neigt.
Größere Überraschungen konnte ich bis zum Ende des Albums nur in überschaubaren Momenten ausmachen, die mich aber auch nicht vollends aus dem Drehsessel katapultierten und zu selten den guten Beginn dieses Albums wieder aufnahmen. Zu zaghaft, zu kontrolliert verfolgt man bei Irist seinen Weg. Modern Metal den man auch woanders schon mit mehr Ideenvielfalt und Freshness gehört hat. Was bleibt ist ein modernes Metalalbum, das sich im sphärischen und melodischen Bereich beheimatet fühlt, aber leider aus dem vorhandenen Ideenreichtum zu selten ein wegweisendes Album formt.
Bewertung: 7,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Eons
02. Burning Sage
03. Severed
04. Creation
05. Dead Prayers
06. Insurrection
07. Order Of The Mind
08. Harvester
09. The Well
10. Nerve