Wir gehören zu den Truppen die für die Basisarbeit zuständig sind
Die Thrash-Gemeinde ist sich einig, dass die britische Institution Onslaught trotz inzwischen massiver Konkurrenz von Formationen unterschiedlichster Altersklassen, mit “VI“ eines der absoluten Genre-Highlights des Jahres 2013 abgeliefert hat. Doch auch weit darüber hinaus konnten die Herrschaften aus Bristol mit diesem Album für Furore sorgen und scheinen momentan in der Form ihres Lebens zu agieren, wie man an Hand der nicht gerade wenigen überschwänglichen Kritiken mitverfolgen konnte, die Onslaught für ihre Live-Shows erhielten.
Nige Rockett, seines Zeichens einer der beiden Gitarristen des Unternehmens und zudem letztes verbliebenes Originalmitglied der vor dreißig Jahren unter massivem Einfluss der grassierenden Punk-Bewegung ins Leben gerufenen Truppe, nahm meine Lobhudelei zum aktuellen Dreher zunächst einmal erfreut entgegen, hatte jedoch für vieles eine Erklärung und auch einiges zu den Hintergründen zu berichten hatte. Mehr noch, der Brite sprühte dermaßen vor Enthusiasmus, dass er selbst Fragen zu weniger rühmlichen Momenten der Band-Vergangenheit mehr als nur gelassen und einsichtig beantwortete:
“VI“ ist schlicht ein B.R.E.T.T. geworden! Respekt! Wie seid ihr an das Schreiben der Songs herangegangen? Hattet ihr von Anfang an eine Vorstellung wie das Teil zu klingen hätte?
Vielen Dank! Doch ganz so überraschend wie es für viele klingen mag, ist das Album aus unserer Sicht gar nicht ausgefallen, denn wir hatten eine ganz klare Vorstellung davon, wie sich das Teil anhören sollte. Im Vergleich zu “Sound Of Violence“ wollten wir nämlich noch ein wenig schneller, härter und technisch anspruchsvoller klingen und genau daran haben wir auch hart gearbeitet. Mit genau diesen Vorgaben konnten wir alle auch wirklich gut umgehen und das Songwriting ging zudem recht zügig und gut von der Hand. Allerdings waren wir zu jenem Zeitpunkt, als wir mit dem Songwriting begonnen hatten ohnehin voll im Saft. Eine technisch verursachte Verzögerung beim Abmischen von “Sound Of Violence“ haben wir nämlich kurz entschlossen als Anlass genommen um gleich „nachzusetzen“ und so sind erste Songideen und sogar ganz Parts von einigen Tracks bereits fertig gewesen, noch ehe das erwähnte Vorgängeralbum komplettiert wurde. Das heißt allerdings nicht, dass wir mit “Sound Of Violence“ unzufrieden gewesen sind, sondern viel mehr, dass wir im Verlauf der Fertigstellung einen zusätzlichen Schub an Ambition und Motivation verabreicht bekommen haben und diesen „Schwung“ mussten wir ganz einfach ausnutzen.
Das heißt dann aber auch, dass ihr für “VI“ im Endeffekt gute zwei Jahre Arbeit investiert habt, oder?
Nein, soviel Zeit war überhaupt nicht notwendig. Wenn man aber nur die Veröffentlichungsdaten ansieht, kann es diesen Eindruck jedoch sehr wohl erwecken, schon klar. Allerdings waren wir in diesen Monaten ja auch nicht gerade wenig unterwegs und haben in dieser Zeit nichts für das Album tun können. In Summe war “VI“ in knapp vier Monaten fertig, wobei die Aufnahmen und der Mix binnen fünf Wochen erledigt waren.
Worin genau seht ihr eigentlich die markantesten Unterschiede zwischen “VI“ und euren früheren Alben? Ich für meinen Teil kann eure Intention „härter“ klingen zu wollen absolut nachvollziehen, meine aber auch mehr Melodien und Hooks denn je vernehmen zu können.
Danke nochmals! Nicht nur Du bist begeistert von unserem neuen Dreher, ich würde sagen, dass uns in 99 % aller Reviews attestiert wird, dass wir das bis dato beste Onslaught-Album abgeliefert haben – und das sehen wir natürlich genau so [lacht]. Die Balance aus Aggressivität und Technik stimmt unserer Meinung nach ebenso wie auch die Mischung aus Härte und Melodien. Wobei ich allerdings denke, dass man auch im Thrash Metal Hooks und Melodien integrieren muss, damit sich der Zuhörer an den jeweiligen Track erinnern kann. Genau darauf haben wir beim Komponieren zuletzt ganz großen Wert gelegt und es hat den Anschein, als ob wir vieles richtig gemacht hätten.
So ist es! Wie darf man sich denn das Komponieren bei Euch generell vorstellen?
Das läuft bei uns wohl wie bei fast allen anderen Bands auch. Zunächst werden von einzelnen Musikern Ideen und Riffs gesammelt, ehe daraus im Kollektiv Song für Song entsteht. Für unser neues Album war es sogar noch ein wenig unkomplizierter, da wir eine besonders kreative und inspirierte Phase durchlebt haben und nahezu jede gemeinsame Session zu einem wirklich brauchbaren Ergebnis führte.
Und bei den Texten läuft es auch wie üblich, oder ist da bei Euch etwas anders?
Wohl nicht wirklich außergewöhnlich, höchstens ein klein wenig „eigen“ vielleicht. Ich hab‘ nämlich die Songtitel bereits fertig im Kopf, ehe wir richtig loslegen, auch wenn ich mitunter doch auch noch Änderungen vornehmen muss. Aber ich weiß von Anfang an in welche Richtung ein Song gehen muss. Das ist wohl am einfachsten nachvollziehbar, wenn ich Beispiel anführe. Also, für die Titel “Chaos Is King“ oder “Killing Peace“ war mir klar, dass es amtlich zur Sache gehen muss, während “Children Of The Sand“ eher getragen und düster klingen sollte. Die Texte selbst werden allerdings immer erst dann zum Thema, nachdem die Musik fertig gestellt wurde. Das kann manchmal auch ein wenig kompliziert werden, da einige Gitarrenpassagen einfach nach sehr speziellen Gesangs-Parts verlangen um die Chose als Ganzes harmonisch klingen zu lassen.
Zum „Ganzen“ eines Albums gehört immer noch das Artwork. Dieses ist für “VI“ auch gelungen ausgefallen, einen direkten Zusammenhang zum Titel konnte ich aber nicht erkennen, auch wenn mir klar ist, dass ihr euer sechstes Album abliefert.
Echt nicht? Komisch. Unsere Idee, wie das Teil auszusehen hätte, wurde vom schwedischen Künstler Par Oloffson doch verdammt gut umgesetzt. Schau dir das Cover also einfach noch einmal ganz genau an, dann wird dir alles klar werden! Wir haben wir zwar ganz offensichtlich auf den Helmen der Soldatenköpfe die Sechs angebracht, wodurch man zwar eher an die 6-6-6 denken muss, da ja drei Schädel abgebildet sind, die Sechs ist aber auch deshalb essentiell, weil die Soldaten auf dem Cover aus der sechsten Armee stammen und von dieser haben nur 6.000 von 108.000 überlebt. Dass wir als Band bei Album Nummer sechs angelangt sind, passt da einfach perfekt ins optische Konzept.
Stimmt, da hab‘ ich wohl nicht genau genug hingeguckt – dafür umso genauer hingehört und bin der Meinung, dass einige der neuen Tracks wohl die ultimativen Live-Granaten darstellen werden.
Also, wie sieht es denn mit den Plänen für weitere Konzerte aus? - auch wenn mir bewusst ist, dass man Euch ohnehin immer wieder zu sehen bekommt.
Exakt, wir wohnen quasi auf den Bühnen dieser Erde [lacht]. Und ja, wir sind in den letzten sechs Jahren nahezu durchgehend unterwegs gewesen, woran sich hoffentlich auch nichts ändern wird. Zwar haben wir immer wieder kurze Pausen, die wir einfach einlegen müssen, um wieder regenerieren zu können, aber auch aus logistischen Gründen, dennoch werden wir auch in Zukunft einige Zeit auf Achse verbringen um unseren Fans die Ehre zu erweisen. Zuletzt haben wir durchaus erfolgreich in Russland getourt und danach waren wir knapp ein Monat auf dem europäischen Festland unterwegs. Nach den Feiertagen werden wir für zwölf Konzerte nach Südamerika (gemeinsam mit Artillery übrigens, was für ein Package!) übersetzen und noch im ersten Jahresdrittel 2014 sind wir abermals in Europa unterwegs. Für das kommende Jahr ist auch bereits ein Abstecher nach Nordamerika fix eingeplant und zudem sind wir gerade am Planen eines Trips der Japan, Australien, Singapur und Malaysia beinhalten soll. Man kann also durchaus sagen, dass unsere Tour-Aktivitäten unverändert intensiv bleiben und das ist auch gut so [lacht].
Gibt es eigentlich bezüglich der Live-Shows spezielle Präferenzen eurerseits?
Ach nö, man nimmt was kommt. Mir persönlich sind kleine, verrauchte Clubs genauso willkommen wie die ganz großen Festival-Bühnen. Wichtig ist für uns nur, dass die Fans unsere Musik auch entsprechend fühlen können. Das ist selbstverständlich bei Club-Shows einfacher und von daher ist die Atmosphäre dort deutlich intensiver. Dennoch ist es immer wieder ein Vergnügen auch bei diversen Festivals spielen zu können, denn die Möglichkeit sich vor einem Publikum zu präsentieren, das mitunter den Namen Onslaught noch gar nicht kennt, hat man eben auch nicht alle Tage. Außerdem spornt es zusätzlich an in einer solchen „Zielgruppe“ Fans erst einmal gewinnen zu müssen [lacht].
Haben Euch denn all die Bands, mit denen ihr bereits die Bühne teilen dürftet in irgendeiner Form beeinflusst?
Doch, wenn auch nur in einem bestimmten Ausmaß. Obwohl - wir haben in der Vergangenheit ja auch mit Discharge und Motörhead gespielt und zu leugnen, dass uns diese Bands mehr als nur ein bisschen inspiriert haben, wäre gelogen.
Was ich auch schon immer wissen wollte: Ihr stammt aus Bristol, einer Stadt die man nicht unbedingt zu den „Szene-Metropolen“ zählt. Was läuft denn dort so im Rock/Metal-Bereich?
Es stimmt leider, dass sich in Bristol nicht wirklich viel abspielt. Das war schon in der Vergangenheit so, doch in den letzten Jahren hat mit Bull-Riff Stampede zumindest eine junge, hungrige Truppe auf sich aufmerksam machen können. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man von diesen Burschen, die im nächsten Jahr übrigens ihr zweites Album veröffentlichen werden, auch bei euch einiges zu hören bekommen wird.
Na immerhin. Vielen Dank für den Tipp, Nige. In den letzten 30 Jahren hat sich die Metal-Szene von Grund auf verändert - Ausnahmeerscheinung wie Euch einmal ausgenommen. Wie denkst Du denn über die Entwicklung „unserer“ Musik generell?
Es lief zwar nicht immer gut für uns, anderseits möchte ich doch festhalten, dass es - nach der Blütezeit in den 80er Jahren und der „Dürreperiode“ für Metal in den 90ern - seit nunmehr knapp zehn Jahren wieder stetig bergauf geht und man zudem auch sagen muss , dass es mehr als nur verdient ist, dass sich speziell der traditionelle, im Sinne der „alten Schule“ dargebotene Heavy Metal als „unkaputtbar“ erweist. Kurzlebige Trends wie „Emo“ und „Nu Metal“, sowie jene Bands, die damals ihre Fähnchen in diese Richtungen hin gehalten haben, sind längst „Geschichte“, während im Gegensatz dazu Namen wie Iron Maiden, AC/DC oder Metallica immer noch verdammt gut im Rennen sind. Spannend wird jedoch, was passiert, wenn diese ganz großen Formationen einmal abtreten, denn ich persönlich sehe momentan keine einzige Band, die auch nur annähernd in deren Fußstapfen treten könnte und als Headliner bei den großen Festivals bestehen könnte.
Stimmt, allerdings ist der Headliner ohnehin immer nur das „Nachprogramm“ und wenn die „Aufbauarbeit“ der Bands davor nicht passt, ist es selbst für die großen Namen schwierig. Und für eine solche Position gibt es wohl kaum eine idealere Besetzung als eine Band, die Du verdammt gut kennst……
[Lacht], Genau, Onslaught gehören zu jenen Truppen die für die Basisarbeit zuständig sind, das klingt gut, Danke! Aber damit geben wir uns natürlich längst nicht zufrieden, denn wir haben momentan verdammt viel vor und ich denke, einen weiteren Schritt nach oben sollten wir schon bald tätigen können. Momentan sind wir allerdings erst einmal dabei auszuloten, mit welchem Aufwand eine weitere DVD-Veröffentlichung verbunden wäre, denn unserer Meinung nach wäre es an der Zeit wieder einmal eine solche aufzulegen. Ein weiteres Projekt das momentan verdammt viel Zeit in Anspruch nimmt, ist die Neuauflage von “In Search Of Sanity“. Zu dieser haben wir uns jedoch mehr oder weniger selbst „gezwungen“, da die eigentlich nur als „Bonus“ von “VI“ gedachte Version von “Shellshock“ mit Sy am Mikro überwältigend gut angekommen ist. Es war einfach sensationell, wie viel positives Feedback wir von unseren Fans darauf bekommen haben, deshalb können wir gar nicht anders, als dem Wunsch nachzukommen, die Scheibe neu einzuspielen. Allerdings ist es uns wichtig die neuen Versionen so klingen zu lassen, als ob wir erst 1988 schreiben würden, nur eben Sy Keeler am Mikro zu haben. Du siehst also, wir sind verdammt gut ausgelastet im Moment, allerdings - und auch das muss man wissen - ist die Band als Kollektiv momentan in einer geradezu sensationellen Verfassung.
Nachvollziehbar, und weil wir nun doch beim Thema „Vergangenheitsbewältigung“ angekommen sind, wäre es noch fein, wenn Du alle eure früheren Alben aus heutiger Sicht kommentieren könntest:
“Power From Hell“:
Das war unser erstes „offizielles” Lebenszeichen, zugleich aber auch jenes Werk, mit dem wir uns quasi aus dem Nichts in die Herzen der Metaller außerhalb unserer Heimat spielen konnten. Die Scheibe war geprägt von einer Menge dunkler Energie und lebt von unserer dreckigen und rohen Spieltechnik. Kein Frage, dieses Album war verdammt wichtig für uns. Ich liebe vor allem den Titelsong und “Angels Of Death“, zwei absolute Klassiker aus unserem Fundus.
“The Force“:
Unsere Ausgabe des von vielen Bands als ungemein schwierig bewerteten zweiten Albums. Aus heutiger Sicht erneut ein absoluter Klassiker, der von sehr vielen Fans immer noch als essentiellstes Stück Onslaught empfunden wird. Im direkten Vergleich zum Debüt waren wir technisch schon deutlich besser. Außerdem ist “The Force“ der eindeutige Beweis dafür, dass wir uns auch als Songwriter erheblich steigern haben können. Eigenartig waren jedoch die unzähligen Vorkommnisse während der Aufnahmen, für die ich auch heute noch keine Erklärung habe. Da scheint tatsächlich „höherer Gewalt“ im Spiel gewesen zu sein. Aber wie auch immer, “Let There Be Death“ und “Fight With The Beast“ sind auch heute noch Bestandteil unserer Show und verfehlen ihre Wirkung auch nach gut 25 Jahren nicht.
“Let There Be Rock (EP)“:
Diese EP haben wir mehr oder weniger aus purem Spaß aufgenommen, auch um uns im Gerede zu halten, ehe wir mit dem dritten Langeisen nachsetzen konnten.
“In Search of Sanity“:
Unser berühmtes drittes Album. Ausgestattet mit einem fetten Major-Deal waren wir bereit die Metal-Welt auf den Kopf zu stellen. Für unsere Verhältnisse waren vor allem der Chart-Einstieg in England - immerhin erreichten wir Platz 32 - und die Tatsache, dass wir 70.000Scheiben in der ersten Woche absetzen konnten, Indiz dafür, dass Onslaught von diesem Zeitpunkt an in einer deutlich höheren Liga agieren könnten. Dachten wir zumindest, doch im Endeffekt haben wir uns damit ein klassisches Eigentor geschossen, denn die Fans nahmen es uns ziemlich übel, dass die Songs nicht wirklich druckvoll produziert waren und dadurch „verwässert“ klangen. Für noch mehr Kontroversen haben wir allerdings mit Steve Grimmet am Mikrophon gesorgt. Nichts gegen seine Stimme und ihn persönlich, aber zu diesem Zeitpunkt haben wir es einfach nicht geschnallt, dass unsere Fans Onslaught nur mit Sy Keeler am Mikro haben wollten und wir einen schweren Fehler begangen hatten. Kurzum: Leider haben wir viel falsch gemacht und daher wäre ein Satz wie „dumm gelaufen“ eine billige Ausrede. Naja, wenigstens sind “Lightning War“ und “Shellshock“ zweifelsohne Weltklasse-Songs und von daher darf man sich auch schon jetzt auf die Neueinspielungen freuen!
“Shellshock (EP)“:
Die erste Single-Auskoppelung aus dem Album. Für uns damals der erhoffte Startschuss zum „Weltruhm“ - heute nicht mehr als ein immer wieder für wenig Geld zu findendes Teil auf diversen CD-Börsen…….
“Welcome to Dying (EP)“:
Ein weiterer Schritt in den vorübergehenden „Untergang”. Das Label hatte uns die Ballade damals als zweite Single aufgeschwatzt und wir waren einfach zu blauäugig um etwas dagegen zu unternehmen. Zur Enttäuschung aller erreichte der Song dann doch nur Platz 52 in den UK-Charts….Naja, Schwamm drüber.
“Killing Peace“:
18 Jahre danach waren wir bei „Candlelight“ unter Vertrag. Das heißt, die Band war zum Glück wieder bei einem Label mit deutlich besserer „Bodenhaftung“ gelandet und zudem waren wir auch als Personen in jeder Hinsicht gereift. Dieses Album legte den Grundstein für unsere „zweite Karriere“, auch wenn ich im Nachhinein sogar denke, wir hätten dieses generell anstelle von “In Search Of Sanity“ veröffentlichen müssen. Aber egal, aus heutiger Sicht ist das wichtigste, dass wir uns wieder mit Sy zusammentaten. Nicht zuletzt deshalb kamen ja auch viele Fans von früher wieder zu unseren Konzerten. Doch auch mit dem Album selbst bin ich heute noch vollauf zufrieden. Andy Sneap hat uns im Verlauf der Aufnahmen mehrfach wissen lassen, wie sehr uns die Thrash-Heads vermisst hätten und uns quasi nachdrücklich davon überzeugt, dass wir uns wieder in der richtigen „Spur“ befinden würden. Danke, Andy! Selbstverständlich auch für den phantastischen Sound, der Songs wie “Killing Peace“ oder “Shock’n‘ Awe“ zu Band-Klassikern gemacht hat.
“Live Damnation (Live-CD)“:
Dieses Live-Album war zum Veröffentlichungszeitpunkt absolut wichtig, auch, um uns im Gerede zu halten und nicht mit einem „Schnellschuss“ nachsetzen zu müssen. Erneut hat uns Andy unter die Arme gegriffen und so kann man sich als Fan auch heute noch verdammt gut in die Lage versetzen, wie es gewesen wäre, wenn man 2009 beim „Damnation Festival“ in England mit dabei gewesen wäre. So muss ein Live-Album klingen!
“Sound of Violence“:
Unser erstes Album bei unserem aktuellen Label AFM Records. Stilistisch eindeutig als Onslaught-Teil auszumachen, sehe ich erneut einen großen Entwicklungsschritt von “Killing Peace“ hin zu diesem Album. Doch nicht nur die Songs stimmen, auch die Tatsache, dass man Thrash Metal weltweit wieder mehr zu schätzen wusste, spielte uns in die Karten. Deshalb erhielten wir auch ausnahmslos positives Feedback auf das zu jenem Zeitpunkt härteste und dunkelste unsrer Alben. Vor allem Sy wurde von Jacob Hansen im Studio tagtäglich zu Höchstleitungen herausgefordert und zudem muss man dem Kerl auch dafür danken, dass unsere Live-Energie niemals zuvor dermaßen authentisch im Studio eingefangen werden konnte. Hört euch doch mal “Rest In Pieces“ oder “Born For War“ an, und ihr wisst was ich meine! Keine Frage, ohne “Sound Of Violence“ wäre “VI“ in der aktuellen Version nicht möglich gewesen und abgesehen davon, war es offenbar erneut ein überaus wichtiger Schritt für uns, denn was wir zuletzt fabriziert haben, scheint so falsch nicht gewesen zu sein [lacht]!
Im Gegenteil - “VI“ ist nicht nur meiner bescheidenen Meinung nach eines der essentiellsten Alben die 2013 veröffentlicht wurden.
Besten Dank für deine ausführlichen Erläuterungen, wir sehen uns hoffentlich im nächsten Jahr, wenn Onslaught die Clubs hierzulande wieder einmal nahe an den Zusammenbruch bringen!