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Ich habe als Teenager von Terrance geträumt

Fast vier Jahre nach „Blood oath“ musste die Death Metal Gemeinde auf ein neues Lebenszeichen der New Yorker Heroen Suffocation warten, die nun am 16.02. ihr neues Album „Pinnacle of bedlam“ veröffentlichen werden und bereits im Vorfeld mit ihren vorab veröffentlichten Snippets und Songs für offene Münder allenorten sorgten. Ich höre das Album bereits seit zwei Wochen und behaupte mal…nee…dazu kommen wir später. Jedenfalls haben die Jungs da ein Monsterbrett hingezaubert, dazu der Weggang von Drummer und Gründungsmitglied Mike Smith im letzten Jahr und die Ankündigung, dass Frontmann und Aushängeschild Frank Mullen tourtechnisch kürzer treten will. Viel Stoff also, um mir Basser Derek Boyer zu schnappen und mit ihm via Skype ein wenig zu plauschen. Ein mehr als sympathischer Zeitgenosse im Übrigen…

Sag mal, wie geht’s Deinen Knien?

Danke gut, wieso?

Naja, bei Deinem Bassspiel kurz überhalb der Grasnarbe kann man immer Angst bekommen, dass Du Dir irgendwann mal die Kniescheiben kaputt schlägst…

Hahaha…nee, da pass ich schon auf.

Derek, es ist mir eine Ehre und ein Vergnügen, mit Dir über Suffocation zu reden, denn ich bin seit der ersten EP „Human waste“ ein großer Fan. Was ist das Gefühl, die wohl am meisten geachtetste Death Metal Band auf diesem Planeten für Fans, Kritiker und Mitmusiker zu sein?

Es ist ein wunderbares Gefühl der Ehre und Anerkennung, dass kann ich Dir sagen. Es ist doch das Größte wenn die Leute und Fans das lieben und verehren, was wir selber aus Spaß an der Freude jeden Tag tun. Und die Reaktionen aus der ganzen Welt bestätigen uns, dass das, was wir tun scheinbar exakt das Richtige ist. Es ist toll.

Alle Welt hat seit 2009 auf ein neues Album gewartet. Hattet Ihr durch diese hohe Erwartungshaltung irgendwelchen Druck beim Songwriting?

Nein, nicht im Geringsten! Es ist doch eine mehr als komfortable Situation, in der wir uns befanden und nun befinden. Wenn die Chemie zwischen den Leuten stimmt, mit denen du Musik machst, kommt der Rest komplett von alleine. Wir waren von Anfang an mehr als zuversichtlich was das neue Material anbelangte und fühlten zu keinem Zeitpunkt irgendwelchen Druck von außen oder von uns selbst. Schon während des Komponierens waren wir der festen Überzeugung, saustarkes Material am Start zu haben, was sich letztendlich ja auch bewahrheitet hat (lacht). Die Aufnahmesessions waren jedenfalls super entspannt und die Scheibe reflektiert exakt dieses Gefühl der Gelassenheit und der perfekten Zusammenarbeit zwischen uns.

Ich habe „Pinnacle of bedlam“ nun seit zwei Wochen fast jeden Tag gehört und bin der Meinung, dass Ihr mit diesem Album nach „Effigy of the forgotten“. Was denkst Du darüber?

Danke, dass Du das Album mit diesem Meilenstein vergleichst und ich gebe Dir auf jeden Fall insofern recht, dass „Pinnacle of bedlam“ das beste Album ist, auf dem ich mitspiele (lacht). „Effigy“ ist auf jeden Fall ein zeitloses Meisterwerk und der Vergleich damit, ehrt mich sehr. Das neue Album ist auf jeden Fall ein Hammer geworden…

Wie kam der Titel zustande und was ist der „Höhepunkt im Tollhaus“?

Das ist ein von Terrance erdachtes Konzept und der „Pinnacle“ ist quasi der höchst zu erreichende Punkt von Irgendetwas…und Bedlam ist einfach das Chaos in der Welt und um uns herum. Es geht um menschliche Leiden, politische, Umwelt, einfach um alles, was derzeit im Chaos liegt und der „Pinnacle“ ist quasi die Spitze der Nadel, wo es einfach nicht mehr weitergeht und alles kurz vor dem Kollaps steht.

Trotz Eurer erneut hohen Geschwindigkeit und der technischen Perfektion klingen Eure Songs dennoch eingängig und manchmal sogar sehr melodiös. Wie kann ich mir das Komponieren solcher Songs vorstellen?

Unsere Songs sind sehr natürlich entstanden, denn Terrance hat ein Pre-Production Studio, wo es immer gutes Essen, ein paar Bier und viel zu lachen gab. Er hat uns dann seine verrückten Sachen vorgespielt, die wir dann dementsprechend kommentiert und abgesegnet haben, hahaha. Guy hat dann meist nur gesagt, dass wir die Sachen etwas slower spielen sollten und das war’s eigentlich auch schon. Es war ein sehr gemütlicher Entstehungsprozess. Kurioserweise hören sich die Demos der Pre-production meist genauso an, wie das fertige Produkt, was für unsere Klasse spricht, hahaha.

Allein was Terrance Hobbs auf dem Album an Soli raushaut, ist ja wohl die absolute Oberhärte. Wie fühlt es sich an, mit solch einem Virtuosen zusammen in der Band zu spielen?

Wahnsinn, denn er ist mein „Wingman“ und eine absolute Koryphäe in dem was er tut. Es ist lustig, denn als ich ein kleiner Junge und Teenager war, träumte ich andauernd von ihm, schaute zu ihm auf und wollte Terrance unbedingt zeigen, was ich drauf habe, doch meinte immer nur: Hey, you’re not ready! (lacht). Es war schon sehr surreal, als ich, als Kid aus Kalifornien, ihm dann in New York gegenüber stand. Diese Träume haben mich dann inspiriert, immer weiter an mir zu arbeiten, um ihm dann später zeigen zu können, was ich wirklich draufhabe. Terrance und ich verstehen uns fast blind, ob im Studio oder auf Tour oder bei der Produktion der neuen Criminal element Scheibe, die wir zusammen aufgenommen haben. Es würde Tage dauern alles zu erzählen, was ich an Terrance so schätze…

Ihr habt ein paar absolute Oberkiller auf dem Album, die ich zum Besten zähle, was Ihr je in Eurer Karriere aufgenommen habt. Mich würde interessieren, was Du von ihnen persönlich hältst. Als Erstes wäre da „Eminent wrath

Das ist tatsächlich ein absoluter Killer, vor allem der Solopart und wenn Frank anfängt zu singen „Where the sun turns black and your faith is eclipsed“…da geht alle Hoffnung verloren, hahaha. Obwohl es eine riesige Freude war, diesen Song einzuspielen, denn das Riffing ist wirklich brillant und der Chorus ist ein Ohrwurm. Das ist auf jeden Fall einer der Songs, die mir riesigen Spaß machen zu spielen.

Das etwas schleppende und dadurch um ein Vielfaches brutalere „Sullen days

Das ist ein sehr interessanter Song, denn wir schöpfen sehr wenig Inspiration aus der Musik anderer Bands, doch Terrance hatte da Gorguts im Sinn. Kennst Du „The erosion of sanity“?

Selbstverständlich. Ebenfalls ein Meilenstein nordamerikanischen Death Metals…

Richtig, ich liebe das Album ebenfalls und gerade diese Midtempopassagen bei „Sullen days“ erinnern doch frappierend an die Kanadier. Der Text stammt ebenfalls von terrance in dem er einen Mann in New York City beschreibt, um den sich absolut keine Sau kümmert und er quasi in schwarz/weiß und slowmotion die Straße entlang geht und alles um ihn herum ist in Farbe und in normaler Geschwindigkeit. Er versucht dann, seine negativen Energien und seinen Konflikt im Kopf zu verbreiten. Ein richtig cooles Konzept für ein Video.

Was war das für ein Gefühl, als letztes Jahr Mike Smith die Band verließ? War das ein Schock?

Nein, denn es hatte sich bereits im Vorfeld abgezeichnet. Er ist ein absolut brillanter, intelligenter und genialer Schlagzeuger, hatte aber keine Lust mehr, so häufig zu touren und mehr auf Flughäfen herum zu hängen, als mit seiner Familie zusammen zu sein. Er wollte einfach auch nicht mehr diese Art von Musik spielen und wenn die Meinungen so auseinander gehen ist es besser, sich zu trennen.

Ich habe gelesen, dass Frank Mullen nur noch teilweise bei Suffocation singen wird und ansonsten durch Bill Robinson von Decrepit birth ersetzt werden wird. Wie reagieren die Fans Deiner Meinung nach auf dieses „Vocal sharing“?

Frank wollte einfach mehr Zeit, die Band aber keinesfalls verlassen und so mussten wir eine vernünftige Lösung finden, die wir mit Bill durchaus fanden. Wir wollen mit diesem wundervollen Album überall auf der Welt spielen und den Leuten unsere neuen Songs live vorstellen, doch wenn Frank nicht kann, brauchen wir halt Ersatz. Er hat halt eine Tochter für die er da sein will, was verständlich ist. Als Bill und erstmals aushalf, lief es super, aber er ist halt nicht Frank Mullen, der einfach Suffocation verkörpert. Klar finden manche Fans das scheiße doch sie sollten bedenken, dass dies eine temporäre Lösung ist, nichts anderes. Es kamen schon einige Die hard Fans die nach einem Gig mit Bill meinten, dass dies nicht Suffocation gewesen sein, andere allerdings fanden es super. Es ist ein zweischneidiges Schwert, doch wir fühlen uns gut dabei.

Mit diesem Hammeralbum in der Hinterhand wird es doch mal wieder Zeit, auf den alten Kontinent überzusetzen. Wie sieht es denn mit einer Europa Tour in nächster Zeit aus?

Erstmal werden wir im April die Staaten beackern, im Mai kommen dann einige Europa Shows dazu, dann Südamerika im Juni und im August wieder zu Euch. Asien und Australien werden dann danach in Angriff genommen.

Ein sehr strenger Zeitplan…

Ohja, aber wir sind heiß rauszugehen und zu spielen…

Ich finde, dass man unter tausenden von Bands Suffocation immer erkennen würde, da Ihr einen komplett eigenen Stil habt. Ist es eigentlich eine Ehre für Euch, dass so viele Bands, teilweise mehr schlecht als recht versuchen, Euren Stil zu kopieren oder diesem nachzueifern?

Es ist bei der Masse an Bands die es gibt definitiv eine sehr große Ehre für uns und auch das Du sagst, dass man uns immer heraushören kann. Man merkt es auch manchmal bei unseren Konzerten, wenn die Vorbands extra die Gitarren tiefer stimmen, die Blastbeats anders ansetzen…das ehrt uns wirklich sehr.

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