Label: Massacre Records
VÖ: 24.04.2015
Stil: Heathen Metal
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Gesehen und wahrgenommen habe ich die Österreicher erstmals beim Ragnarök Festival anno 2010 und dieses Treffen gipfelte in einem immensen Saufgelage, einem Notarzteinsatz und einem Schädel am nächsten Tag, der von Berlin bis Feuerland Mitte reichte. Was das mit der Mucke der Grazer zu tun hat? Nüscht, doch ich fand die Einleitung irgendwie erwähnenswert.
Zugegeben, ich hatte die Band ein klein wenig aus den Augen verloren und war mir nicht bewusst, dass Heathen Foray überhaupt noch existieren, bis ich deren nunmehr viertes Album „Into battle“ in meinem Postfach entdeckte und mich darüber ziemlich freute, war doch deren 2010er Album „Armored bards“ ein gern gesehener Gast meines Laser Abtasters. Von daher hatte ich eine gewisse Erwartungshaltung, die leider nach mehrmaligen Hören ziemlich ernüchternd um mehrere Prozentpunkte zurückgeschraubt wurde.
Festzuhalten ist die echt fette Produktion, die gerade solchen Riffattacken wie „Fight“ oder „Unthinking“ eine ziemliche Kante verleiht und auch der cleane Gesang hat genügend Dreck, so dass man nicht an irgendwelches Metalcore Gedöns erinnert wird. Die Bassläufe sind pumpend und unterlegen Songs der Kategorie „Tir na nOg“ (soll wirklich so geschrieben werden…) mit einem ziemlich fetten Groove.
Doch halt, wirst DU jetzt sagen, wenn Du schon nach unten geschielt hast und Dich wunderst, warum ich dennoch nur 6,5 Punkte verliehen habe…Bis auf die von mir genannten Songs ist „Into battle“ ziemlich überraschungsarm, wobei man durchaus „Wigrid“ als Überraschung im negativen Sinne anerkennen kann, wird doch da 5 Minuten lang nur herum geplänkelt, welches dann mit dem abschließen Akustik Tralala „Winterking“ auch noch gekrönt wird. Doch das ist alles Nichts im Vergleich zu „Knüppeltroll“, dem wohl schlechtesten Song, den ich seit langer Zeit gehört habe. Sorry Jungs, aber selbst wenn dieser Ausbund an akustischer Flatulenz als Witz gedacht war, ist dieser kapital nach hinten losgegangen. Man stelle sich vor, Trollfest noch um 20 Nuancen schräger…dann könnt Ihr Euch vorstellen, wie ich schreiend und um Hilfe suchend aus dem Haus gerannt bin.
Ich freu mich wirklich, das die Jungs aus Arnold Schwarzeneggers Heimatstadt (entgegen meiner anderslautener Vermutung) noch unter den Lebenden weilen, bin allerdings von „Into battle“ ziemlich enttäuscht weil ich weiß, dass Heathen Foray weitaus mehr können und wenn man bedenkt, das sich nach Abzug dieser von mir angesprochenen Perlen musikalischer Unwichtigkeit lediglich 6 richtige Songs auf der Scheibe befinden, kann nicht mehr als diese Bewertung drin sein. Ich hoffe auf Besserung…
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Fight
02. Silence
03. Wofür ich streit
04. Tir na nOg
05. Unthinking
06. Knüppeltroll
07. Freundschaft
08. Wigrid
09. Winterking
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