Label: Relapse Records
VÖ: 20.05.2016
Stil: Florida Death Metal
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Was passiert wenn man zum wiederholten Male das Grab des legendären „Leprosy“ Albums von den Übervätern Death mit einer mit Blut und Eiter gefüllten Gießkanne benässt? Es steigen Klänge empor die mit Wahnsinn und Reude gespickt sind und zum Glück eingefangen wurden. Die bunte Death Metal-Allstar Truppe Gruesome um (ex-) Members u.a. von Malevolent Creation, Exhumed und Possessed erfährt sicherlich geteilte Meinungen was deren allgemeinen Tribut an den Genre-Namensgeben angeht. Ebenso haben sicherlich einige nicht mit einem weiteren Werk der Amis gerechnet. Das haben sie ja selbst nicht. Doch was will man machen wenn das Konzept trotz einiger Zweifel einschlägt wie eine Bombe. Auch live gibt’s die Damen und Herren mittlerweile des Öfteren auf dem einen oder anderem Festival zu sehen. Was zum Anfang des Projekts sogar von ihnen selbst in Frage gestellt wurde.
Böse Zungen reden von einem „Abklatsch“ der legendären Lepra-Ära. Kann man es jenen Zungen verübeln, wird doch auch auf „Dimensions of Horror“ alles dafür getan den Sound genau so einzufangen in dem man möglichst die gleichen Instrumente/ Mikrofone nutzt und auch die Aufnahmetechnik möglichst nah an das Original anlehnt.
Der Einstieg mit „Forces of Death“ ist fein säuberlich im Leprosy-Gewand gehalten und zieht einem gleich den Schlübbah bis zum Hals. „Raped by Darkness“ weißt vor allem neben einer hervorragenden Refrain-Mitkeif-Charakteristik eine gute Ähnlichkeit zu „Defensive Personalities“ von „Spiritual Healing“ auf. Das ist doch mal eine Weiterentwicklung. Der Anfang vom dritten Song „Amputation“ klingt verdächtig nach „Scream Bloody Gore“ vom gleichnamigen Album. Mit „Hellbound“ wird einem eine Homage an dem Song Leprosy selbst serviert. „Seven Doors“ beginnt unspektakulär, fast wie ein (das traue ich mich zu sagen?) Amon Amarth oder Hammerfall Song doch bei dem ersten hingerotzten „UÄH!“ verwandelt sich der Song, da man nun erst den groove versteht, in einen Klumpen Halbverdautes. Gekrönt wird dieser Schleimbatzen mit noch mehr „Uäh!“, was sowohl alt-Obituary fans sowie Celtic Frost fan-Herzen höher schlagen lassen sollte. Dieser Song ist durch die ausklingen lassenden Power Chords wohl am meisten „(classic) Metal“ auf der EP. Das Schlusslicht bildet der der EP gleichnamige Titel „Dimensions of Horror“. Eingeleitet mit einer besinnlichen Melodei und alle Vergleichsaugen und –Ohren sind hier auf „Evil Dead“ von „Scream Bloody Gore“ gerichtet.
Das Schema auf „Dimensions of Horror“ ist dem vom ersten Langspieler „Savage Land“ sicher recht ähnlich und doch hört man eigene (Blut-)Ergüsse fließen. Gruesome wirken auf ihrer EP nach dem Erstwerk noch authentischer. Sie haben Bock, und das merkt man. Man kann Gruesome als einfachen Abklatsch sehen, doch dafür bringen sie einfach noch zu viel eigenen Spirit mit hinein. „Dimensions of Horror“ ist eine Verbeugung vor dem alten Florida Death Metal insbesondere natürlich vor den frühen Death.
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Forces of Death
02. Raped by Darkness
03. Amputation
04. Hellbound
05. Seven Doors
06. Dimensions of Horror