Label: Iron Bonehead Productions
VÖ: 09.03.2018
Stil: Black Metal
„Tradition verpflichtet“ heißt es im Volksmund. Und scheinbar ist dies ein internationales Sprichwort. Denn auch im norwegischen Bergen gilt wohl auch heute noch das treue Gesetz der Beständigkeit. Und so riefen letztes Jahr die mit Buchstaben abgekürzten Musiker A., O. und G. die Band GOATKRAFT ins Leben.
Wie man nun also weiß, wird hier mächtig old-schoolig geprügelt, sodass die alte Eiche wackelt – aber eben nur wackelt und nicht bricht. Die 12“ Vinyl „Angel Slaughter“ rumpelt in fünf Titel zwar über eine gute viertel Stunde munter vor sich hin, doch überraschen wird sich hier nicht mal das Eichhörnchen, dass die runtergeschüttelten Früchten des besagten Baumes in Ruhe aufsammelt. Leider bedeutet „Tradition“ für manch einen Musiker eben auch, strickt alten Pfaden zu folgen. Dies belegen auch die Songtitel, die der guten alten Klischeekiste entsprungen sind: ein bisschen Engelschlachterei hier, etwas endloses Feuer da und vergesst mir ja nicht, mit Worten wie „Holocaust“ und „Blasphemie“ um euch zu werfen, sonst hält euch keiner für böse.
Sorry, aber zwischen altbewährt und altbacken gibt es eben doch einen gravierenden Unterschied.
Klar wird es auch wieder Leute geben, die es großartig finden werden, dass hier möglichst einfach in alten Teichen gefischt wird, doch mich langweilt das doch arg doll. Ok, wenn man sich eben genau das wünscht und eben keinen Wert auf Innovation legt und wirklich einfach nur zurück zur Mitte der 90er will, dann mal los. Unter diesem Gesichtspunkt könnte GOATKRAFT dem Hörer vielleicht doch ein Nostalgie-Lächeln abgewinnen. Jeder, der höhere Ansprüche hegt, wird schnell die Lust verlieren. Aber immerhin raubt „Angel Slaughter“ einem auch nicht allzu viel Lebenszeit…
Bewertung: 4,3 von 10 Punkten
Tracklist:
1. Intro
2. Angel Slaughter
3. Goatkraft
4. The Temple of Infernal Fire
5. Holocaust Winds of Blasphemy
6. Unholy Vengeance of War (Black Witchery cover)