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GHOSTHER - Immersion (2022)
(7.976) Olaf (8,0/10) Heavy Metal
Label: Doc Gator Records
VÖ: 16.09.2022
Stil: Heavy Metal
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Auch wenn das jetzt nach einer verdammten Plattitüde klingt, doch der Name Ghosther geisterte (höhö) schon länger durch die sozialen Medien und somit musste ich doch mal ein Ohr riskieren, was der Tausendsassa Frank Stellmachen zusammen mit seiner Truppe auf „Immersion“ so verzapft hat. Um es vorwegzunehmen, dass Material ist verdammt interessant und durchaus zum mehrmaligen Abspielen bestens geeignet, braucht aber ein paar Durchgänge, um wirklich zu zünden.
Das vielleicht daran, dass sich die Band nicht unbedingt auf einen bestimmten Stil festlegen lässt, was ja durchaus lobenswert ist, für die etwaige Orientierung der Leute, die sich ein Bild ohne Musik von Ghosther machen wollen, eher schwierig, denn ich könnte mir durchaus vorstellen, dass bei einigen durch den Bandnamen oder das geschmackvolle Coverartwork musikalische Assoziationen zu anderen Bands herbeigerufen werden, die mit dieser Truppe absolut nichts gemein haben. Sprich: Trotz Frontfrau Jenny ist die Band vom von uns viel verschmähten Trällerelsen Metal so weit entfernt, wie ich von einer Bikini Figur.
Ghosther spielen modernen Metal, ohne dabei aber die Traditionalisten allzu sehr zu verschrecken. Sogar ein paar Blatbeats verirren auf dem mit 13 Songs vielleicht ein wenig zu überladenen Album, dem eine kleine Schlankheitskur in Form von vielleicht lediglich 10 Songs durchaus gutgetan hätte, um die Punktzahl etwas weiter nach oben schnellen zu lassen. Doch ich kann natürlich auch verstehen, dass man als Band alles reinhaut, was man so über die Drecks Pandemiezeit angehäuft hat, und sicherlich spielt da auch mein persönliches Empfinden eine große Rolle, wenn mir nicht jeder Song so zusagt wie beispielsweise manch anderem.
Was „Immersion“ zu einem richtig guten Album macht, ist der Umstand, dass neben einer wirklich ausgewogenen, glasklaren und recht harten Produktion Ghosther viel Wert auf abwechslungsreiches Songwriting gelegt haben und niemals ausgetretene Pfade zweimal betreten. Es gibt verdammt schöne Melodien, teilweise auch exorbitante Härte, aber immer eine klare Linie, die sich durch das Album wie ein roter faden zieht und nicht auf Teufel komm raus um die Aufmerksamkeit des Zuhörers buhlt.
Vielmehr kann man sich ruhig auch mal fallen lassen und entspannt tollen Songs wie „Karma“, „Better days“, „Afterglow“ oder dem großartigen, mit der Stimme von Björn „Speed“ Strid veredelten „Doomed“ lauschen, ohne angestrengt irgendwelchen aufgesetzten und am Reißbrett skizzierten Songstrukturen folgen zu müssen.
Mal hart, mal entspannend aber immer on point haben Ghosther ein richtig schickes Modern Metal veröffentlicht, welches sich vor internationaler Konkurrenz im gleichen Sektor nicht zu scheuen braucht und viele Alleinstellungsmerkmale besitzt. Abwechslungsreich, tolle Songstrukturen, eine starke Produktion und ganz viel Heavyness machen „Immersion“ zu einem vergnüglichen Hörerlebnis, welches man auch gerne mal mit Freunden teilt.
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Resistance
02. Karma
03. Doomes (feat.Björn Strid)
04. One black eye
05. Criminal love
06. Better days
07. Immersion
08. Drowning
09. A beautiful mind
10. More of the same
11. Afterglow
12. Thallium
13. Infectious