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FUNERAL - Praesentialis in Aeternum (2021)
(7.526) Olaf (8,9/10) Gothic Doom Death
Label: Season of Mist
VÖ: 10.12.2021
Stil: Gothic Doom Death
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Manchmal sollte man bei der Erstellung seines Jahrespolls wirklich bis zur letzten Minute warten, denn die aus dem Nichts wieder auferstandenen Norwegischen Doomer von Funeral melden sich mit einem Album zurück, welches einem Paukenschlag gleichkommt und bei ein wenig Reduzierung durchaus das Zeug zu einem Anwärter auf einen der vorderen Plätze gewesen wäre.
Die siebenköpfige Formation aus Drammen begeistert vom ersten Takt an mit einem schwermütigen Mix aus Doom Death, ein wenig Gothic Gedöns und vor allem durch eine atmosphärische Dichte, die einem die Gänsehaut in Wellen den Rücken runterjagt. Dazu gibt es Streicher, dunkle, düstere und Wagner-artige Hörner, die das Ganze zum Teil noch sinistrer machen, als es ohnehin schon ist.
Dazu die in der Landessprache vorgetragene Lyrik des Herrn Sindre Nedland, die komplett stimmig daherkommt und dem Ganzen noch die Krone aufsetzt. Ebenso knippst einem die ultrafette Produktion die Lampen aus und es macht einfach Spaß, dieser bedrückenden Zurschaustellung musikalischer Depression zuzuhören. Und dennoch krankt die Scheibe an einem ganz essentiellen Punkt.
Die Songs sind für meine Ohren an manchen Stellen einfach zu aufgebläht und künstlich in die Länge gezogen. Natürlich haben sie zu jedem Zeitpunkt eine absolute Faszination des Morbiden, doch wenn man ein bestimmtes Riff ganze 11 Minuten um die Ohren geblasen bekommt, kann sich schonmal Lethargie einstellen, was den Tod guter Musik bedeuten könnte. Doch Funeral kriegen stets die Kurve, wo sie stattdessen lieber etwas hätten abspecken können.
Dennoch ist das Jammern auf riesigem Niveau, denn trotz alledem ist die nach einer Ruhephase von neun Jahren endlich veröffentlichte sechste Scheibe immer noch besser als ein Gros der Veröffentlichungen, die in den letzten Wochen aus dem Orkus hervorgekrochen kamen. Und wenn man dann noch mit „Samarithan“ einen DER Klassiker von Candlemass covertechnisch auf ein Podest stellt, ist Funeral meine Anerkennung sicher. Richtig starkes, wenn auch etwas überlanges Album.
Bewertung: 8,9 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Ånd
02. Materie
03. Erindring I - Hovmod
04. Erindring II - Fall
05. Oppvåkning
06. Dvelen
07. Her til evig tid (Ånd Epilog )
08. Vekst (Erindring Prolog)
09. Shades from these wounds
10. Samarithan