Label: Kolony Records
VÖ: 14.04.2017
Stil: Progressive Technical Death Metal
Hier wird nicht nur ordentlich durchgewalzt, auch der Groove wird nicht vergessen. Progressivität und Power wird hier mindestens auf gleicher Höhe auf die Fahne geschrie… äh, genagelt. Hier ist alles drin, was der Stil bereits verspricht und erahnen lässt, aber sogar noch ne ganze Eisenschippe mehr! Cleane bis sakral und dämonische Vocals zusätzlich zur normalen Deathröhre, schrauben den Bandbreitenparameter deutlich nach oben - sogar ein wenig Deutsch ist dabei trotz französischer Ansässigkeit. Nette Thrashbeats und genug Groove zwischendurch runden den Gesamtflow für mich ziemlich perfekt ab. Nicht mal vor einem klassischen Pianointro oder einer Saxophonmelodie wurde hier zurückgeschreckt – Langeweile kannst du vergessen bei FRACTAL UNIVERSE, eine echt geile Nummer! Ich ganz persönlich bin nicht der megamäßige Blastbeat-Anhänger, aber in Maßen und wenn es ganz einfach danach verlangt, auch für mich durchaus aushaltbar. Hier absolut gelungen, keine Aufdringlichkeit verspürbar, wenn man die ersten Momente erstmal überstanden hat. "Premiss to reality", der Aufhänger des Albums macht zwar schon erstmal kurz Angst vor dem was noch so in Aussicht steht, doch das legt sich schnell und Durchhalten lohnt sich wirklich. Nein nein, im Verlauf der Platte ist es ganz gegenteilig, alle Elemente sind sehr abwechslungsreich und vielfältig eingesetzt. Der Sound der Platte ist, wie ab Sekunde 1 sofort zu spüren, sehr modern und fett produziert. Tja was auch sonst? Hier ist alles direkt und schlägt sich bis an die richtige Stelle vor. Jedes Instrument hat seinen Platz und nutzt ihn auch. An Fettness oder Druck mangelt es jedenfalls nicht, aber in dem Genre wohl anders auch undenkbar. Man braucht jede Nuance und die bekommt man bei den Kollegen aus Nancy auch – wenn man auf die Metalklinik steht, absolut top! Jeder Song für sich genommen, hat immer wieder seine ganz eigene Stimmung – Müdigkeitserscheinungen oder “ich habs zu schnell kapiert”-Momente sind hier nicht angesagt – großartige Arrangements, Übergänge, Überraschungsmomente, sehr eingängige hookige Parts und immer aufs Neue ein individueller Charme. „Engram of decline“ definitv was zum reinziehen! Obs hängen bleibt, muss wohl jeder selbst entscheiden, aber auch wenn mir ab und an schon etwas der Clou fehlte, hat mich die Scheibe aber nicht zu wenig, sondern wirklich sehr positiv überrascht, aber vor allem auch technisch und leidenschaftlich überzeugt. Kritikpunkte suche ich fast vergeblich, hier ist nur noch wenig Luft nach oben könnte man sagen. Supporten!
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Premiss to reality
02. Sons of ignorance
03. Scar legacy of hatred
04. Parricidal ghosts
05. Venomous coils of a holy fallacy
06. Backworldsmen
07. A name to deny
08. Narcissistic loop
09. Decline
10. Collective Engram