Irgendwie finde ich nur schwer Zugang zum neuesten Flotsam und Jetsam Output „Ungly Noise“. Das liegt aber nicht daran, dass das Songmaterial jetzt schlecht ist, mitnichten, ich glaube eher, dass das an mir liegt. Ich hab nämlich immer noch das legendäre Zeug aus „Doomsday for the Deceiver“ und „No Place for Disgrace“ Zeiten im Ohr. Dabei hat „Ugly Noise“ alle Voraussetzungen um an alte Zeiten anzuknüpfen zu können. Denn mit der Rückkehr von Michael Gilbert (Stromgitarre) und Kelly David Smith (Drums) ist das alte Line up, bis auf Tieftöner Jason Ward (welcher 1991 einstieg), wieder komplett. Und Ausnahmesänger Eric „A.K.“ Knutson ist sowie so über jeden Zweifel erhaben. Also lass ich mal überraschen, mit welchen „hässlichen Geräuschen“ das neue Langeisen aufwarten kann.
Los geht’s mit dem Titeltrack. Und ich kann euch sagen, dass alleine das einleitende düstere Pianospiel schweinegeil ist. Dazu kommen dann noch fette Drums, ein griffiges Riffing und ein Refrain der sich in die Gehörgänge einbrennt und fertig ist ein bärenstarker Einsteiger. Weiter geht’s mit dem thrashigen „Gitty up“, welches leise Erinnerungen an die beiden oben genannten Werke wecken tut. Dagegen stinkt „Run and Hide“ leider völlig ab. Klebrige Keyboardpassagen und viel zu weichgespült das ganze ist. Kein Vergleich zu den beiden ersten Songs und ich hoffe das war ein einmaliger Ausrutscher! Der Thrash Hammer „Carry On“ hätte „Run and Hide“ schlicht weg vergessen machen können wenn nur dieser schmalzige Mittelpart nicht gewesen wäre. Oh man was machen die nur mit mir? Scheint so, als wollen Flotsam and Jetsam Achterbahn mit mir fahren. Denn mit „Rabbits Foot“ befinden wir uns ganz deutlich wieder auf Talfahrt. Einfach nur rotze langweilig. Mit dem kompakten und eindringlichen „Play your Part“ geht’s dann, dem Herrgott sei’s gedankt, wieder bergauf und legen bei Rage und Cross the Sky sogar noch ne ordentlich Schippe an netten harten Gitarrensalven nach. Nach also die Jungs aus Arizona könnens ja doch noch. Nur leider reißen sie mit der linken das wieder ein was sie mit der rechten aufgebaut haben. Die mit seltsamen Effektspielereien völlig verhunzte Nummer „Motherfuckery“ ist so was von kacke schlecht einfach unglaublich. Die restlichen Nummern „I Believe“, „To be Free“ und „Machine Gun“ sind nett aber auch nicht zwingend. So nun noch mein Anspieltipp. Und der ist ganz klar „Ugly Noise“. Der Track ist wirklich klasse, zwar nicht wirklich repräsentativ für das gesamte Album, aber dennoch einfach klasse.
Fazit: Also ich weiß nicht ob sich Flotsam and Jetsam mit diesem Album einen gefallen getan haben. Da hat mir der starke Vorgänger „The Cold“ deutlich besser gefallen. Vieles wirkt auf „Ugly Noise“ verfahren und ohne klare Linie. Der Albumname ist hier leider auch teilweise Programm.
Bewertung: Nachdenkliche 5,0 von 10 Punkten.
Tracklist:
01. Ugly Noise
02. Gitty Up
03. Run and Hide
04. Carry On
05. Rabbits Foot
06. Play your Part
07. Rage
08. Cross the Sky
09. Motherfuckery
10. I Believe
11. To be Free
12. Machine Gun