Alben des Jahres 2024

DIE Alben DES MONATS (02/25)

Interviews

Tales from the hard side

wo wir waren

Wir hörten früher gerne

So fing alles an



Freitag   Samstag   Sonntag

 


Frisch wie der junge Frühling schälten wir uns aus unseren Kojen, genossen erneut die fulminante Auswahl am Büffet, gammelten noch etwas rum und freuten uns auf den kommenden, bereits letzten Festivaltag, der für mich definitiv der stärkste des Wochenendes werden sollte. Große Überraschungen bahnten sich an, die wir jetzt aber noch nicht ahnen konnten.

Pünktlich wie die Maurer trafen wir um 12 Uhr ein, um sogleich den Gig von Thundermother unter die Lupe zu nehmen, die „frisch“ aus Frankfurt angereist kamen und nach lediglich 3 Stunden Ruhephase auf die Bühne mussten, um danach sofort weiter nach Husum zu reisen, wo man abends noch einmal auf die Bühne musste. Toughes Programm für die 4 toughen Schwedinnen, die zur bereits zu diesen frühen Stunden eine ganze Menge an feierwütigen Besuchern vor der Bühne versammeln konnten, die dann den fetten Rotzrock der Vier mit viel Jubel und Applaus bedachten. Bei gefühlten 30 Grad im Schatten, dem frischen Pils in der Hand und dem Kippchen im Mundwinkel, war das hier präsentierte der absolut passende Soundtrack zum Wohlfühlen. Die Riffs donnerten, die Mädels waren permanent in Bewegung und beim Ausflug von Gitarristin Fillippa Nässil ins Publikum, freute sich eine ganze Menge an Fans aufgrund der Nähe zu dieser tollen Saitenvirtuosin. Hellyeah, Thundermother, ein weiteres Highlight des 2018er RHF.

Mit Memoriam ist das bei mir so eine Sache. Als bekennender Die-Hard Bolt Thrower Fan nervt mich seit Beginn der Band dieses Stigma: Die Nachfolgeband von BT. Das stimmt so nicht und wird niemals stimmen, nur weil Karl Willets nunmehr dort seine Stimmbänder in Schwingung bringt. Memoriam sind allein aufgrund ihrer langweiligen Songs nicht einmal in der Nähe der Releases dieser einzigartigen Band, was sie leider hier erneut unter Beweis stellten. Auf Platte finde ich die Truppe schon mehr als fad und dieser ganze künstliche Hype ist ebenfalls ein Arschtritt für alle Bands, die sich seit Jahren im Untergrund den Arsch abfiedeln. Ich hoffte zumindest, dass die Band live ein klein wenig mehr Arsch tritt, doch leider war dieses Unterfangen ebenso ein Schuss in den Ofen, wie die Performance beim Party San 2 Jahre zuvor. Langweilig und ohne jeglichen Esprit.

Da im Vorjahr die Truppe um Heavy Metal Maniac Jarvis Leatherby bereits saufrüh auf die Bühne musste und somit viele diese herausragende Performance nicht sehen konnten, lud man die Jungs einfach nochmal ein. Großartige Aktion, denn Night Demon sind einfach Heavy Metal Metal pur, no bullshit, just Metal! Und das bewiesen sie auch erneut eindrucksvoll. Ich habe das Trio nunmehr 8x live sehen können und war immer wieder aufs Neue begeistert von dieser Authentizität und Power, die lediglich von 3 Mann kommt. Das Publikum ging steil, die Band war in allerhöchster Spiellaune, der Sound war fett und die Setlist beinhaltete alles, was die Band so großartig macht. Hier bangten Jung und Alt, die Arme wurden nach oben gereckt, es wurde mitgeklatscht, gesungen und einfach der gute, alte Metal gefeiert. Wer diese Truppe noch nicht live gesehen hat, sollte dies umgehend nachholen.

Welcome to the night
Hallowed ground
Life on the run
Save me now
Curse of the damned
Stranger in the room
Heavy Metal heat
Dawn rider
Screams in the night
The chalice
Darkness remains
Night demon

Eigentlich war der nun folgende Gig von Uli John Roth angedacht, um noch weitere Gespräche mit Partnern, Business Menschen und Musikern zu führen, da ich eigentlich auf die ollen Scorpions Schinken nicht allzu großen Bock hatte, doch als „All night long“ von der gleichnamigen Single von 1979 ertönte, musste ich doch mal um die Ecke linsen und dem Meister auf die Finger schauen. Was ich zu sehen und zu hören bekam, war ein hingebungsvoller Set mit einem grandiosen Gitarrenvirtuosen, der gar nicht so unnahbar ist, wie er manchmal erscheint. Da wurde auch mal geflachst, gelacht und ganz nebenbei echt tolle Songs dargeboten. „In trance“, „Fly to the rainbow“ oder „Sun in my hand“ sind hardrocktechnische Klassiker, die es so heute kaum noch gibt. Allein von daher muss man Meister Roth seinen Respekt zollen, diese Artefakte am Leben zu erhalten…und dafür, dass ich bei „All along the watchtower“ trotz gefühlten 45 Grad im Schatten Gänsehaut bis zum Bauchnabel hatte. Für mich eine der großen Überraschungen beim diesjährigen RHF.

All night long
The sails of charon
Sun in my hand
We’ll burn the sky
In trance
Fly tot he rainbow
Pictured life
Catch your train
All along the watchtower
Little wing (Jimmy Hendrix)

R.I.P.“, „Punishment for decadence“ oder „No more color“. Diese drei Alben sind bis heute und bis zum Ende meines irdischen Seins Geniestreiche, die in meinem Metal Heart einen festen Platz haben. Umso mehr freute ich mich im Vorfeld über die Tatsache, Coroner nach 1992 endlich einmal wieder live erleben zu dürfen, hatte aber im Umkehrschluss auch ein wenig Sorge, vielleicht enttäuscht zu werden. Pustekuchen!

Ein wenig in die Jahre gekommen brillierten Ron Royce, der eigentlich immer noch so aussieht wie vor 25 Jahren und sein kongenialer Partner Tommy T.Baron mit Songs der Marke „Semtex revolution“ oder dem Opener „Internal conflicts“, der bis heute frisch, modern und in keiner irgendeiner gearteten Form altbacken klingt. Im Gegenteil, ich glaube eher, dass sich viele Bands nach solchen Songs heute noch die Finger lecken würden. Natürlich durfte „Reborn through hate“ nicht fehlen oder „Masked jackal“…ein Hit reihte sich an den nächsten und ich fühlte mich zurückversetzt in die Zeit um 1991 herum, wo ich diese Band abgöttisch liebte und verehrte und das Privileg hatte, bei der Aufnahme von „No more color“ im Berliner Skytrack dabei zu sein. Es gab an diesem Gig nichts, aber auch überhaupt nichts zu bemängeln und ich hoffe, Coroner nicht erst wieder in 25 Jahren zu Gesicht zu bekommen. Von mir aus gerne morgen erneut. Genial!

Internal conflicts
Serpent moves
Divine step
Semtex revolution
Tunnel of pain
Metamorphosis
Masked jackal
Grin (Nails hurt)
Reborn through hate
Die by my hand

Warum in aller Welt die Masse im Amphitheater die danach folgenden Backyard Babies so derbe abfeierte, entzieht sich komplett meiner Kenntnis. Der Sound war kacke, die Performance furzlangweilig und ich verstehe ums verrecken nicht, wie die Band soweit oben im Billing stehen konnte. Ich sah zwar viele Leute abgehen, hörte aber ebenso viele Stimmen, die meinen Missmut teilten. Es war furchtbar und die mit ganz weitem Abstand die schlechteste Band des Wochenendes.

Ein völlig anderes Kaliber waren dagegen Armored Saint, die ich seit Ende der Achtziger schätze und liebe und dennoch im Vorfeld etwas verängstigt war, ob Mega-Frontmann John Bush überhaupt noch gut bei Stimme sei. Mea culpa, dass ich jemals zweifelte, denn was der kalifornische Fünfer hier ablieferte, darf mit Fug und Recht Einzug in die Rock-Hard-Hall of fame halten. Eine Setlist zum niederknien, ein unfassbar geiler Sound (Danke Jacky!!!) und ein Bush-Man in absoluter Höchstform! Einzig seine Klamotten sorgten für ein wenig Augenkrebs, doch was interessiert das, wenn man mit solch einem Sack Geschenke im Gepäck des Herz Olafs im Sturm erobert? Eben, da hätte er auch nackig auftreten können. Ich kenne keinen, der auf dem Gelände anwesend war und den traditionellen Metal vergöttert, der Armored Saint nach diesem legendär zu bezeichnenden Auftritt nicht die höchsten Weihen verlieh. Seht Euch unten das Konzert selber an, hebt das Glas und feiert diese Götterband, die durch besseres Marketing damals zu den ganz Großen hätten zählen können. Aber noch ist ja nicht aller Tage Abend und nach diesem Auftritt habe ich das Gefühl, die Jungs blasen nochmal zum Sturm. Episch und unvergesslich!!!

March of the saint
Reign of fire
Nervous man
Pay dirt
Last train home
On the way
Symbol of salvation
Book of blood
Spineless
Aftermath
Left hook from right field
Chemical euphoria
Win hands down
Can U deliver

Irgendwie steckte mir so langsam das Wochenende in den Knochen und eigentlich wollte ich die letzte Band gemütlich von der Seite aus begutachten, doch als Saxon mit „Thunderbolt“ einstiegen, bewegte ich meinen müden Arsch doch noch einmal in Richtung Bühne und wurde von der hier gezeigten Leistung der alten Herren komplett abgeholt. Haus- und Tonmeister Jacky holte alles aus der PA raus und bescherte somit der Band und dem Auditorium einen fetten und hämmernden Sound, der sowohl altes („747“) sowie auch neues Material („Battering ram“) in hellem Glanz erstrahlen ließ. Die Setlist war ebenfalls eine gesunde Mischung und anhand der Performance merkte man, wie lange und intensiv diese NWOBHM Legenden schon unterwegs sind und dabei nicht vergessen, wie man ein amtliches Riff zu schreiben hat. Großartiger Abschluss eines perfekten Wochenendes, zu dem Marky hier noch sein Fazit vom Stapel lässt.

Wir haben alles gegeben, viel bekommen, Sonnenbrände eingefahren, gut einen genommen, alte und neue Freunde getroffen, schöne Interviews geführt und vor allem gnadenlos gute Musik genossen. Wir sehen uns 2019!!!

Fazit Marky zum RHF:
Nach Jahren der Enthaltung, war es 2018 soweit und ich konnte endlich, ja ENDLICH, mal das Rock Hard Festival „auf Schalke“ besuchen und das als VfB Fan! Aber es ging ja um den Metal und der hatte es in sich, jedenfalls meist. Meine Highlights waren allen voran natürlich Overkill. Das war unfassbar gut und erzeugte unzählige Gänsehautmomente. Megagenial fand ich auch Armored Saint mit einem erneut unvergleichlichen John Bush. Als Thrash Metal Maniac war ich natürlich sehr angetan von Traitor´s Auftritt, auf der vielversprechenden Nachwuchsseite, sowie den erfahrenen Haudegen von Sodom und Coroner, die mich beglückten und faszinierten. Hammermäßig waren auch Night Demon, sowie der grundsolide Festivalabschluss mit Saxon. Demgegenüber waren die Stinker des Festivals Marduk und Backyard Babies.

Was mir beim RHF besonders gut gefiel, ist die familiäre Atmosphäre, sowie natürlich das sehr geniale Ambiente des Amphibientheaters. Gratis dazu gab es in diesem Jahr noch das beste Open Air Wetter, dass man sich wünschen konnte. Mir ist mal wieder sehr deutlich geworden, wie entspannt und überschaubar kleinere Festivals sind. Wenn Bands nacheinander spielen und nicht, über zig Bühnen verteilt, parallel spielen. Das machte einfach Megalaune und es war mir ein inneres Blumenpflücken, mal mit den CEO von Zephyrs Odem ein Festival besuchen zu können – Hey Olaf, vielen Dank für alles, das schreit nach Wiederholung! Endlich hat sich auch mal wieder mein Bekanntenkreis des ZO-Kollegiums erweitert – Hey Marcus, wollen wir noch eins trinken? Zuletzt gehen noch beste Grüße raus an Axel Steinhaus und die Jungs von Traitor, isch klar!!!

 


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