Wir schreiben das Jahr 1998. In der USA ergießt sich die Lewinsky Affaire über Präsident Clinton, Windows 98 geht an den Start, das Kyoto Protokoll wird unterzeichnet und die Sumpf-Stendelwurz ist die Orchidee des Jahres. Und sonst so? Achja…in Protzen wird ein Musikfestival aus der Taufe gehoben, welches nun in diesem Jahr seinen Zwanzigsten feiert und auf eine bewegte Geschichte zurückblicken kann. Doch darauf hier einzugehen, würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den vorgesehenen Rahmen sprengen. Also konzentrieren wir uns auf die knallharten Fakten rund um die diesjährige Jubiläumsausgabe des in dem 1324 erstmals als Pfarrdorf urkundlich erwähnten Örtchen alljährlich stattfindenden, brutalisierenden Ringelreihen.
Zum Jubilieren gibt es in diesem Jahr einen Tag mehr Zeit (als ob das die Die Hard Anhänger des POA bräuchten) und dementsprechend natürlich auch mehr Bands…uuuund…eine zusätzliche Zeltbühne. Wo die allerdings stehen wird, kann im Moment von offizieller Seite noch nicht bestätigt werden. Fakt ist jedenfalls, dass somit auch nur die kleinste Millisekunde an diesem bald kommenden Wochenende mit fetter Mucke vollgepackt sein wird. Achja…der Donnerstag…
Beginn ist dieses Mal, völlig POA untypisch, bereits der vierte Tag der 25.Kalenderwoche, auf dem das erste Mal die Knorken knallen werden und der runde Geburtstag angemessen begossen wird. Als Soundtrack dazu gibt es Black Mood, die Kamikaze Kings (um unseren Redakteur Elmo) und unsere tonnenschweren Freunde von Gorilla Monsoon, die einem die exzessive Einnahme gerstenhaltiger Erfrischungsgetränke melodiös untermalen werden. Dennoch sollte man Obacht geben, denn bereits der Freitag wird für Viele eine echte Herausforderung darstellen.
…denn wie bitteschön soll der geneigte Banger all diese Hammerbands am Freitag körpertechnisch bewältigen? Dann auch noch hintereinander? Zumindest kenne ich eine Person, die zwischen 18:10 und 20:10 Uhr vor der Bühne eine knieende Position innehaben und danach vor Begeisterung freudestrahlend wie ein Reaktorbrennstab des KKP-2 Phillipsburg den Pegel bis zu Asphyx hochhalten wird. Aber mal ehrlich, werte Obrigkeit: Wie zur Hölle soll man diesen Schwung an herausragenden Bands wie Sabiendas, Deserted Fear, Insidious Disease, Decembre Noir oder Master ohne bleibende körperliche Schäden davonzutragen, überleben? Eben! Ein großes Sanizelt sollte von daher dieses Jahr zur Grundausstattung gehören, vor allem, um uns das Dauergrinsen nach Tag 1 aus dem Gesicht meißeln zu lassen.
Tja, der Samstag ist dann aber ebenfalls nicht ohne und bietet herausragendes Filet zu hoffentlich strahlendem Wetter. Into darkness seien da nur erwähnt, oder unser Redaktions-Siggi zusammen mit Torturized, Revel in flesh, die schwedischen Facebreaker, Cliteater und und und…die Liste ist im Vergleich zum Vortag keinen Deut schlechter und bietet mit Rick Rozz und Kam Lee als Mass…ups…Gods of death ein echtes Highlight für alle Altvorderen. Um sich dann den letzten Staub aus den Gliedern zu hüpfen, werden Ektomorf den passenden Soundtrack liefern, um anschließende bei diversen Rutschpartien mit Manos den Tag sportlich zu beenden.
Milking the goatmachine, Harmony dies, Demonbreed, die quasi ihren Siegeszug in Protzen begannen, Islay, Disaster K.F.W., Succubus, Atom Winter, Dehuman, Arroganz, Terrible sickness, Viu drakh, die bergischen Löwen von Obscurity, Cryptic brood und Wojczech runden ein Billing ab, welches absolut würdig für einen zwanzigsten Geburtstag einer solchen Insitution im alljährlichen Festivalkalender ist und jeden Besucher mehr als zufriedenstellen wird. Das zeigte schon allein die Tatsache, dass das POA bereits im Herbst letzten Jahres restlos ausverkauft war. Leute, alles richtiggemacht. Wir freuen uns auf ein paar Töpfe und einen Haufen saugeiler Mucke…