Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (10/24)

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Nach einer überraschend kühlen Nacht stand bei mir heute eine Tradition auf dem Plan: Schlotheim muss besucht werden – und zwar zu Fuß! Gesagt, getan und schon ging es mit Pfandsack unterm Arm in Begleitung von Freiwilligen ab ins Zentrum unserer kleinen, aber hübschen Gastgeber-Stadt, während die ersten Bands im Zelt und auf der Hauptbühne schon wieder die ersten Musikhungrigen verköstigten. [sc]

Frühstückszeit! Punkt 11:00 Uhr starteten unsere Freunde von GORILLA MONSOON ihren doomigen Reigen in einem proppenvollen Zelt, was am letzten Tag zu solch früher Stunde wahrlich keine Selbstverständlichkeit ist. Das Dresdner Quartett macht natürlich wieder einmal alles richtig, rockt und rollt sich schwermütig durch einen großartigen Set, welcher von den Fans mit zahlreichen Sympathiebekundungen entsprechend honoriert wird. Das Bier schmeckt ebenfalls schon wieder, also alles richtig gemacht![od]

Es ist Samstag, es ist 12Uhre und es ist Zeit für Grindcore – RAZORRAPE betreten die Bühne der der Asphaltfläche. Wer an den vorherigen zu getrunken hatte, der wurde nun wahrlich der alkoholische Geist aus dem Wanst geprügelt. Die Schweden wirkten in den Songpausen äußerst sympathisch und sorgten in ihren Songs dafür, dass wie immer zu dieser Uhrzeit, die Fans kunterbunt vor der Bühne ein Fest zelebrierten. Schönes Gegurgel sagte sich da so Mancher und wer bei dieser Mucke keinen Spaß hat, der ist selber doof![sig]

Auf Platte sind die Spanier GRAVEYARD für mich persönlich zuweilen ein wenig sperrig, doch was Julkarn und seine drei Mitstreiter hier präsentierten, war ein steifes Brett an wunderbaren Todesblei Kantaten, die zu heftigen Kopfnicken geradezu einluden. Sah der Mob vor der Bühne ähnlich und bereitete den Iberern einen herzlichen Empfang und entließ diese ebenso frenetisch nach Beendigung ihres wirklich überzeugenden Gigs.[od]

Wieder zurück war erst einmal stärken angesagt, denn uns erwartete ein aufregendes Dreigestirn. Die erste Band, die wir uns heute gönnten waren WOLFHEART. Da unser Kollege Thor die Finnen schon fast vergötternd feiert, war ich sehr gespannt auf deren Darbietung, da ich sie bisher noch nicht live sah und auch sonst noch gar nicht so gut kannte. Und im Gegensatz zu UNANIMATED am Donnerstag konnten mich diese Melo Deather durchaus überzeugen. Ihr Material war eingängig und doch vielseitig und die Melodien zogen mich gut mit und luden zum Träumen ein.

Dies kann ich auch von der folgenden Combo bezeichnen: HARAKIRI FOR THE SKY ließen mich ebenfalls die Augen schließen und malten mir ein paar Bilder im Kopf. Auch wenn es im Metal Bereich und vor allem auf dem Party.San komisch klingen mag, so bekam ich hier einen mehr als angenehme Dosis Entspannungsmusik geboten.

Diese war vor dem anstehenden Trip auch gut angebracht. Denn nun enterten CARPATHIAN FOREST die Bühne. Wo möchte man bei dieser Show nur anfangen? Also ich beginne mal damit, dass ich zu den Leuten gehöre, die sich auf genau diesen dargebotenen Wahnsinn gefreut haben. Manche Stimmen sagten mir, Nattefrost wäre der Tiefpunkt des Auftritts gewesen, ich persönlich fand gerade sein „fuck off“-Attitüde so großartig. Dieser Typ ist nun mal eine ganz eigene Nummer und wer was anderes von ihm und dem Auftritt seiner Band erwartet hat, kennt die Truppe beziehungsweise ihn selbst einfach nicht. Und mal ehrlich, wer einen Titel wie „Rock’n’Roll Glory Hole“ im Repertoire hat, der gibt doch schon eine klare Marschrichtung vor… Gespickt wurde das Set unter anderem noch mit Coverversionen von THE CURE („A Forest“) und TURBONEGRO („All My Friends Are Dead“) bevor mit dem eigenen Klassiker „He’s Turning Blue“ abgeschlossen wurde.[sc]

Scheinbar hatten sich meine Mitstreiter nun allesamt verpieselt, denn es lag nun an mir, die nächsten Bands in Augenschein zu nehmen, was mir bei EXCITER nicht schwerfiel, denn bereits im Vorfeld konnte ich es kaum erwarten, den Klassiker „Heavy Metal maniac“ in Gänze präsentiert zu bekommen. Klar sind die Kanadier in die Jahre gekommen und ja, manche Töne klangen etwas schief und dissonant, aber das war mir völlig wurscht, denn ich hing fast den ganzen Set an Dan Beehlers Lippen und freute mich wie Sau, Songs wie „Stand up and fight“, „Iron dogs“ oder „Under attack“ endlich mal live zu hören. Egal wie manche auf diesen Auftritt reagierten, ich fand’s megageil, freute mich über ein Foto mit meinen Helden und konnte nicht umhin, nach diesem legendären Gig den Jungs beim Verzehr einer erfrischenden Rinderroulade mit Klößen und Rotkohl zuzuschauen und leise „Heavy metal maniac“ vor mich hinzusummen.

Doch lange konnte ich diesem Ereignis auch nicht beiwohnen, denn ich wollte um keinen Preis HIEROPHANT verpassen, gehören die Satansbraten aus Ravenna schon lange zu gern gesehenen Gästen in meiner Playlist. Und auch live konnte das Trio mehr als überzeugen, spaltete mit ihrem krassen Genremix aus Black, Death und gelegentlichen Sludge Metal Anteilen diverse Schädel und haben sich definitiv für höhere Weihen empfohlen.

Mit nicht einmal einem vollständigen Longplayer in insgesamt 31 Jahren Bandgeschichte waren die Amis von SADISTIC INTENT für mich eine große Unbekannte, auch wenn ich im Besitz der letzten EP „Reawakening horrid thoughts“ von 2014 bin und gespannt war, wie sich die Cortez Brüder mit ihren zwei Mitstreitern schlagen würden. Um es vorweg zu nehmen: Es wurde ein Triumphzug und nicht wenige sprachen noch Tage später von einem der besten Gigs des gesamten Party San Wochenendes. Kann ich so mitgehen, denn mit einer solch Intensität sah ich an diesem Wochenende nicht viele Bands. Da standen vier Piepelsd auf der Bühne, die sich den Arsch aufrissen und scheinbar um Leben und Tod spielten und damit alle mitrissen. So hat amerikanischer Todesblei zu klingen und nicht anders. Meine Fresse, was war das für ein Abriss!

Todesblei aus der Türkei…hey, das reimt sich sogar und ENGULFED präsentierten sich erstmals in Schlotheim und konnten durchaus überzeugen, wobei mir der hier performte Death Metal ein wenig zu monoton und stumpf klang, wobei dies natürlich auch nur meine persönliche Einschätzung ist, denn nicht wenige der hier Versammelten ließen kollektiv den Haarschopf kreisen und sich zünftig die Trommelfelle verdreschen. War gut, aber nicht überragend.

Lange Jahre sträubte ich mich gegen PESTILENCE und deren Veröffentlichungen, doch gerade das letzte Album „Hadeon“ konnte mich in Ansätzen wieder begeistern und somit war ich gespannt, wie sich die Holländer präsentieren und das Publikum reagieren würde. Mit einem megafetten Sound im Gepäck gaben Mamelli und Co. absolut Alles, präsentierten eine großartige Setlist, in dem auch Kracher der Marke „Dehydrated“ Platz fanden und spielten, angestachelt von einem ebenfalls sichtlich überraschten Publikum, einen Mördergig, der gerne und schnellstens in einem Club nach Wahl der Wiederholung bedarf. Für mich auch eine DER Überraschungen des Wochenendes.

Nun aber flugs ins Zelt gewetzt, denn ich durfte meine livehaftige Premiere von OBSCENITY um nichts in der Welt verpassen, verehre ich das niedersächsische Todesbleikommando schon seit einer gefühlten Ewigkeit, konnte sie aber noch nie auf der Bühne erleben. Doch ich schien nicht der Einzige zu sein, der sich von Morbid Angel lastigen Klängen die letzten Hopfenrest aus den Gedärmen prügeln lassen wollte, denn ein Durchkommen in die erste Reihe schien ziemlich aussichtslos. Zu Recht, denn der Fünfer fuhr ein Megabrett auf, bei dem Kracher wie „Claustrophobic hell“, „Disgrace over you“ und natürlich das abschließende „Utter disgust“ für klare Verhältnisse sorgten. Das Stageacting war vielleicht ein wenig statisch, was bei dieser großartigen Technik Jammern auf Champions League Niveau war. Himmel, was hätte ich gerne mehr von den Jungs gesehen, denn dieser Auftritt war einfach nur supergeil![od]

Nach den letzten drei Bands auf der Mainstage, die vornehmlich in klassischer Brachialkunst geschult waren, wird es nun ein wenig verspielter. TRIBULATION werden mit der Zeit immer schwerer einzuordnen. Inzwischen ist ihr Stil schon mehr okkulter Rock als Black Metal und doch bleibt es noch immer aggressiv genug, wobei mir das Drumming lediglich etwas ruppiger sein könnte. Aber es passt ja trotzdem alles zusammen. Nur die Performance von Gitarrist Jonathan Hultén könnte man das Prädikat „bizarr“ aufdrücken. Aber das ist nun auch nicht neu und wer so spielen kann, dem sei ein kleines „over the top“ Getue irgendwie auch wieder verziehen…

Da die Schweden auf der großen Bühne etwas überzogen haben und der Weg zum Zelt manchmal doch etwas länger ist als gedacht, verbleibt mir nur noch die letzte Hälfte des ESSENZ Auftritt. Festzuhalten bleibt hier aber ein mächtig dunkles und vor allem schweres Brett. Zum Ende fing mich das ständig wiederkehrende Riff krass ein und ließ mich schön wegdriften. Diese Bande werden ich wohl nochmal versuchen müssen im Club zu erhaschen.[sc]

Zugegeben – den Auftritt auf dem Protzen Open Air fand ich eher so lala und bin nach wenigen Songs gegangen. Aber jeder verdient eine zweite Chance und BRUJERIA erfüllten die großen Erwartungen vollends. Ist die Gangster-Attitüde mit Tuch vor dem Mund und Machete in der Hand doch eher abschreckend, so verlockend ist die namhafte Besetzung dieser Truppe. Und so begab ich mich pünktlich mit einem kühlen Getränk in Lauerstellung und stellte meine Lauscher auf Neugierig. Was soll ich sagen? Für mich hatten die mexikanischen Machos mit den besten Sound aller Bands an diesem Wochenende. Der Bass fickte und die Gitarre dröhnte glasklar und trotzdem messerscharf aus den Boxen. Musikalisch bewegte sich das ganze zwischen Hardcore, Grindcore und Brutal Death. Auch wenn man Melodien hier vergeblich suchte, war es zu keiner Zeit langweilig. Das Sie sich und ihr Image nicht ganz so ernst nehmen, bewies die Kombo dann mit ihrer eigenwilligen Interpretation des 90er Jahre Hits „La Macarena“, welcher kurzerhand in eine Lobeshymne auf Marihuana umgedichtet wurde. Natürlich war zwischendurch auch noch Zeit für ein paar Mittelfinger-Grüße in Richtung weißes Haus, in welche die Menge mit einstimmte. Nach einem gut durchmischten Set verließ die Kombo die Bühne und hinterließ zufriedene und durchgeschwitzte Metaller.

Ok – ich gestehe: Ich bin großer Thrash Metal Fan, aber habe es bisher nie geschafft, die Frankfurter Bier-Baronen live zu erleben. Umso mehr freute ich mich wie ein frisch paniertes Schnitzel auf die folgenden 50 Minuten. Bereits beim Opener „One Foot in the Grave“ ging die Meute völlig steil und tat, was Gerre und seine Recken befahlen. Gerre und Basser Frank schrubbten auf der Bühne mehr Kilometer als die Eintracht im Pokalfinale gegen die Bayern und feuerten einen Hit nach dem anderen ab: „Rapid Fire“, „Rules for Fools“, „A Girl called Cerveza“ (um nur mal ein paar zu nennen) und mit „Zombie Attack“ fand sogar ein Titel des Erstlingswerkes Einzug in die Setlist. Kein Halten mehr gab es dann beim letzten Song „Empty Tankard“, welcher fast jeden Zuschauer dazu animiert hatte mitzuhüpfen. TANKARD legten einen bockstarken Gig mit geilem Sound hin und man bekam genau das was man erwartete: Thrash, Bier und gute Laune.[st]

Hach wie herrlich, dass es immer wieder Bands wie POSSESSION schaffen, mit ihrem wilden und ungestümen Mix aus Black und Death Metal das breite Publikum zu fesseln und zu begeistern. Der belgische Fünfer gab Kniegas, beackerte die Bühne und sorgte somit für ausgelassene Stimmung vor eben jener besagter. Klar lag der Fokus auf dem überragenden „Exorkizein“ Album mit Granaten wie „Beast of prey“ oder „Preacher’s death“ und somit war klar, warum man an diesem Tag als letzte Band die Ehre hatte, das Zelt einer warmen Sanierung zu unterziehen.[od]

Den brennenden Höhepunkt des Party.San sollten abermals die Schweden von WATAIN bilden. Und so betrat Sänger Eric die Bühne, der mittels Fackel die vielen flammenschlagenden Elemente des Bühnenbildes entfachte. Darauf folgten die schwer stampfenden und unverkennbaren Drumschläge von „Stellarvore“, die das heutige Set einläuten sollten. Sofort waren die Fans im Bann. Was folgte war eine großartige Auswahl von alten bis hin zu brandneuen Songs. So wechselten sich Titel wie „Devil's Blood“, „Malfeitor“ und „On Horns Impaled“ mit „Nuclear Alchemy“ ab und so weiter. Den kröhnenden Abschluss aber bildete wieder einmal das einfach unübertreffliche und endlos epische „Waters Of Ain“.[sc]

Fazit Schaacki:
Und so endete das für mich nun bereits 10. Party.San mit einem großen Knall. Es war wieder einmal so großartig! So viele Bands wie dieses Mal hatte ich in der Tat zuvor nie auch nur annähernd gesehen. Wirkliche derbe Enttäuschungen gab es keine, dafür aber so einige nette Überraschungen. Das Camp war zwar zeitweise verwüstet, konnte aber dank seiner tollen Bewohner schnell wiederaufgebaut werden und so war auch dieses Problem fix aus der Welt. Voller Vorfreude blick ich nun auf 2019 und frage mich, wer wohl dann alles dabei sein wird. Wir dürfen gespannt sein, denn das P.S:O:A wird 25 Jahre alt. Ein echtes Jubiläum also und ein mehr als guter Grund zum Feiern. Also ruft die Bands, checkt die Boxen und stellt das Bier kalt – ich komme wieder! Bis nächstes Jahr…

Fazit Siggi:
Wie freuen sich denn kleiner Kinder auf Weihnachten, wie traurig sind diese, wenn das Fest dann wieder vorbei ist. So geht es mir seit vielen Jahren und es wird immer schlimmer, das P:S:O:A ist mein absolutes Jahreshighlight, welches ich als Metal-Fan erleben darf. Und auch der Sturm am Donnerstag konnte dem Ganzen nichts anhaben, denn unser Camp hielt zusammen und aus ehemals 4 Pavillons, die der Wind trotz Festhalten und Stütze zerlegte, hatten wir dann Freitag früh wieder 2 aufgebaut, die fester waren als je zuvor. Was die Bands betrifft, war die Auswahl wieder grandios, auch wenn nicht alle überzeugen konnten, müssen sie aber auch nicht. Es geht beim P:S:O:A um viel mehr, es geht um Freundschaften und darum mit vielen wunderbaren Leuten, die man sonst evtl. viel zu wenig sieht, ein geiles familiäres Fest zu feiern. 

Meine musikalischen Highlights waren an folgenden Tagen:
Donnerstag: Gruesome (geile Gitarrenarbeit), Emperor (endlich mal live gesehen)
Freitag: The Spirit (siehe mein Bericht – mega!), Benighted (ich habe nichts anderes erwartet), The Black Dahlia Murder (siehe mein Bericht), Deserted Fear (ein absoluter Abriss, schön wenn die Kumpels die Chance haben, so zu überzeugen), Unleashed (herrlich nostalgisch), Dying Fetus (siehe mein Bericht)
Samstag: Razorrape (das war ein Spaß!), Harakiri For The Sky (die Vorschusslorbeeren und das ganze Lob wurde zu jederzeit gerechtfertigt), Obscenity (Oldenburg’S Finest), Watain (von der Show bin ich heute noch geflasht, was hier an Musik & Atmosphäre und Kunst transportiert wird, vor allem auch das Outro in seiner Art und Weise!) 

Mich nicht überzeugt haben an folgenden Tagen:
Freitag: Venom (ich wurde und werde das Gefühl nicht los, dass die Jungs keinen Bock hatten, das kam so rüber, wie eine Altherren-Combo, die das hier irgendwie machen muss)
Samstag: Carpathian Forest (Es ist wohl auch immer eine Frage der Erwartungshaltung, das musikalisch nicht überzeugend, aber als Gesangseinlagen kamen wie „Piou Piou Piou“, war es für mich absolut vorbei), Brujeria (warum auch, die musikalische Arbeit ist geil, aber sobald der Gesang einsetzte, mochte es mir einfach nicht gefallen)

Fazit Steppo
Musste ich doch 2017 aussetzen, so freute ich mich umso mehr auf das PSOA 2018 und was soll ich sagen: Es war geil! Nach der Hitze am Mittwoch und Donnerstag gab es den Rest des Wochenendes bestes Festivalwetter. Auf die Hitze hatte sich die Crew bestens vorbereitet und wie bereits in einigen Jahren zuvor Sprenger und zusätzliche Wasserquellen aufgestellt. Selbst der kurze, aber heftige Sandsturm brachte keinen aus der Fassung und so ging es nach nur 1h Unterbrechung weiter. Ich hab endlich mal Schaacki persönlich kennenlernen dürfen und hatte jedes Mal nach einem Besuch in seinem Camp verkaterte Lachmuskeln. Großes Lob wie immer auch an die Crew: stets freundlich und voll motiviert. So lob ich mir das! So viel Merch wie dieses Jahr hab ich zwar noch nie gekauft, aber was will der geneigte Metaller machen, wenn jeder 2. Stand mit Aktionen und Rabatten lockt…

Beste Bands:
TANKARD lieferten einen Gig ab, den ich so schnell nicht vergessen werde. ENDSEEKER haben sich vom Sturm und der damit verbunden deutlichen Verschiebung ihres Auftrittes nicht aus der Ruhe bringen lassen und auch zu später Stunde abgeliefert. Richtig überrascht hat mit mich TRIBULATION – eine düstere Kombination aus Show, Melodie und ganz viel Atmosphäre. Musikalisch sicherlich ein kleiner Exot des diesjährigen Line Ups, aber eine ganz klare Empfehlung meinerseits.

Schlechteste Band:
Für mich gab es nur eine Band auf die ich mich eigentlich gefreut habe, die mich dann aber leider bitter enttäuscht hat. Bei EXCITER klang es so, als wäre der Bass total versetzt zu den Drums. Und ich spreche hier nicht von gewollten Offbeats, sondern von „das kann man sich echt nicht anhören“. Bis zum 3. Song habe ich es ausgehalten, danach war mir aber klar, dass es scheinbar nicht besser wird.

Fazit Ingmar:
Dieses Jahr habe ich es endlich geschafft aufs Party.San zu fahren und ich muss sagen, insgesamt hat es sich gelohnt. Die Auswahl der Bands war zwar etwas durchwachsen, zumindest für meinen Geschmack, jedoch sind für mich die positiven Aspekte ausschlaggebend. Pro Tag gab es mindestens ein Highlight und mehr muss auch nicht sein, auch wenn es schön gewesen wäre. So konnte ich immerhin auch mal über den Tellerrand hinausschauen und sehen was es sonst noch so im Bereich des Metal gibt, sowohl international als auch als Lokalkolorit.

Ungewohnt waren die Spielzeiten und -orte, die Abstände zwischen Zelt und Festivalgelände sowie die doch recht heftigen Winde und Temperaturschwankungen mit und ohne Sonne. Nun ja, beim nächsten Mal bin ich hoffentlich besser vorbereitet und kann den Wetterkapriolen gelassener entgegensehen. Dafür hat der kleine Sandsturm am Donnerstag für einen Zusammenhalt im Camp gesorgt, welchen ich in der Form selten erleben durfte, jeder hat mit angepackt und geholfen wo es ging und notwendig war. Positiv zu erwähnen ist aus meiner Sicht noch die Tatsache, dass dieses Jahr aufgrund der Temperaturen Wasserspender vor den Duschen und Toiletten aufgebaut wurden; und natürlich die Tatsache das man sich nach dem Sandsturm halbwegs gescheit säubern konnte.

Ich freue mich jedenfalls riesig auf das nächste Party.San im kommenden Jahr, mit ein bisschen Glück sehen wir uns da!

Fazit Olaf:
Nachdem ich im letzten Jahr urlaubsbedingt passen musste, war die Vorfreude natürlich immens, endlich wieder in Schlotheim meine (im wahrsten Sinne des Wortes) Zelte aufschlagen zu dürfen, die am Donnerstag diesen verkackten Dreckssturm unbeschadet überstanden. Viele alte und neue Freunde getroffen, viel Dünnes gelabert, konträr dazu viele tiefsinnige Gespräche geführt, tolle Musik und eine natürlich wie immer großartige Organisation genossen. Wenn es was zum Nörgeln gäbe dann lediglich die Tatsache, dass es sehr schwierig ist, wenn man mal wegen einem Notfall das Gelände verlassen muss, da beide Wege zum Gelände quasi als Einfahrt genutzt werden. Da sollte man vielleicht mal über eine separate Spur zum Ausfahren nachdenken.

Ich habe keine einzige Band gesehen, die unmotiviert oder schlecht war. Ich habe keinen meckern hören, sondern erneut ein mehr als friedliches und großartiges Party San erlebt welches erneut meine Meinung untermauerte, dass diese alljährliche Zusammenkunft zum Besten gehört, was der Hartwurstsektor länderübergreifend zu bieten hat. Dafür an alle Beteiligten, Helfer, Techniker, Tresenkräfte und alle, die ich vergessen habe: DANKE!!!

Highlight war der Umstand endlich herausgefunden zu haben, was es mit diesem Hüten auf sich hat, der Karaoke Abend mit meinen Freunden von Sabiendas und Pestlegion, endlich viele Leute getroffen zu haben, die man nur aus sozialen Netzwerken her kannte und diesmal sogar im angeballerten Zustand Ahab Drummer Corny erkannt zu haben. Achja…die Aftershow Disco im Zelt war jeden Tag großartig und selbst wenn die müden Knochen nach Erholung riefen, harrte man meist doch länger aus, als eigentlich gewollt.

Meine Bandfavoriten waren Anaal Nathrakh, The committee, Exciter (jaja Steppo…blabla), Brujeria (komisch, die fetzten diesmal richtig), Endseeker, Razorrape (zum brüllen komisch und zuweilen Realsatire pur), Deserted Fear, RAM, überraschenderweise Pestilence (Hammerset) und vor allem Toxic Holocaust, die mich komplett umhauten. Von den Headlinern ging bei mir komischerweise gar keiner, denn Emperor war nie mein Ding (stand ich auch ziemlich alleine mit der Meinung), Venom waren lustlos und Watain…nun ja…das erzähle ich mal bei einem kühlen Blonden.

Muss ich jetzt nun wirklich schreiben, dass ich 2019 wieder am Start bin? Als ich Vomitory erblickte, war für mich eh alles klar…mehr kann für mich da kaum mehr kommen…oder?



Das Zephyr's Odem Team

Olaf [od] | Schaacki [sc] | Steppo [st] | Siggi [sig] | Ingmar [ing]



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