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KACKE BIN ICH HÖLLE - DAS CMOA 2018 (2)


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(Bandname fett=Fotogalerie auf Facebook)

 


Mit einem geschmeidigen, aber irgendwie aus dem Zusammenhang gerissenen „Analverkehr, Feuerwehr“ zeigte mir unser Freund Sven an, dass er nach einer ebenfalls langen Nacht wieder unter den Lebenden weilte…naja…zumindest geistig, denn körperlich hatten wir alle ein wenig mit den Folgen des gestrigen Abends zu kämpfen. Dies bestätigte auch Kollege Marko, der sich ums Verrecken nicht daran erinnern konnte, zusammen mit Headache Inside Rennleiter Dennis und meiner Wenigkeit ein bis fünf, nach Pfefferminz schmeckende Scheidebecher (im Fachjargon auch Vagina Pokalis genannt) eingenommen zu haben, sich aber zumindest jetzt seinen noch etwas desolat anmutenden Gesamtzustand erklären konnte.

Nach einer interessanten gemischten Dusche gab es zum Frühstück dann Rührei mit Kaffee, der meist unter leisen Wehwehchen-Bekundungen in den Korpus geschüttet wurde und musikalisches von Cashley, die im Zelt satte zwei Stunden mit ihrer ureigenen Country Interpretation bekannter Hits versuchten, den Leuten den alkoholtechnischen Belzebub auszutreiben. Gelang durchaus, denn bereits jetzt war vor der Bühne guter Verkehr zu beobachten. So gesehen begann der zweite Tag also äußerst vielversprechend.

Und er ging auch so weiter, denn es war an den Dresdnern von Dying Empire den metallischen Reigen am Samstag zu eröffnen und mit einem solch bärenstarken Album wie „Dystopia“ eins ist, sollte das Einfangen der noch (oder schon wieder) leicht taumelnden Metall-Brut ein ziemlich leichtes Unterfangen werden. Und in der Tat, der Mob erschien zahlreich im Zelt und bereitete somit dem Vierer einen durchaus überschwänglichen Empfang. Das was da von der Bühne aus in die Menge gepfeffert wurde, hatte aber auch Hand und Fuß…mehr noch…es ballerte aber sowas von amtlich, dass man sich als geneigter Zuschauer fragen musste, warum diese Mördertruppe als erste auf die Bretter geschickt wurde. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass das besagte Scheibchen bereits 2015 das Licht der Welt erblickte und somit die Aktualität nicht ganz gewahrt war. Sei’s drum, Dying empire waren eine Granate und haben mir den Mund auf ein hoffentlich bald erscheinendes neues Album wässrig gemacht. Alle Daumen gen Himmel!

Ebenfalls nicht ganz taufrisch ist das letzte, von uns hochgelobte Album „From a distant view“, doch musikalisch attestierte Timo den Bajuwaren schon damals, dass „…es hier musikalisch und auch soundtechnisch keine halbe Wurst auf dem Teller gibt…“ und dementsprechend gespannt war ich auf meine Livepremiere von Toxic Waltz, die sich auch nicht lange lumpen und ihre Thrashsalven auf das nach Moshattacken lechzende Auditorium niederregnen ließen. Das Quintett machte ebenfalls gut Meter und konnte sich meiner Aufmerksamkeit mehr als sicher sein. Auch vor der Bühne zündeten Einige ihre Antriebsraketen und nutzten den rifflastigen Soundtrack zu einer kleinen Mittagsgymnastik, die ich allerdings im Gegensatz zum Vortag aus einem gewissen Sicherheitsabstand mitverfolgte. Kurzum…starker Auftritt der nach mehr schreit.

Wenn es eine Band gibt, die in Deutschland Morbid Angel am nächsten kommt, so sind das die Ruhrpottler von Sabiendas, auf die ich mich nicht nur aufgrund der langen und guten Bekanntschaft freute, sondern ebenfalls auf die im Vorfeld angekündigten zwei neuen Songs des hoffentlich noch in diesem Jahr erscheinenden neuen Albums. Ebenfalls unterstützt von einem glasklaren Sound (wie bei jeder Band, ein Applaus an die Crew an den Reglern) legten Jan, Alex und Co. Los wie die Feuerwehr und zeigten an diesem Tag erstmals die Todesblei-Kante, die mit wilden Haareschütteln vor der Bühne wohlwollend honoriert wurde. Was soll man zu dieser Truppe noch groß sagen: Diejenigen, die sie bereits live erleben durften wissen, dass neben brachialen Death-Hymnen, die an Technik und Spielfreude den amerikanischen Genregrößen in Nichts nachstehen, ebenso Spielfreude und Fannähe ein absolutes Muss bei dieser großartigen Kapelle sind. Diejenigen, die bislang noch nicht das Vergnügen hatten und das Quintett erstmals hier auf der Bühne sahen, hakten sich nach diesem Orkan von einem Gig die Unterkiefer wieder ein und stürmten an den Merch, um sich direkt bei Frontmann Jan mit Utensilien einzudecken. Immer wieder und gerne.

Irgendwie war ich mir im Vorfeld zu 101% sicher, dass Disrepute bereits in den letzten 5 Jahren mal beim Moshers ihre Visitenkarte abgaben, doch dies war scheinbar ein Trugschluss und höchstwahrscheinlich dem Umstand geschuldet, dass die sympathisch Bande aus dem Land des Löffelschnitzer-Deutsch-Dialekts immer als Stammgäste am Mühlteich abhingen und mehr durch den Konsum hefehaltiger Kaltgetränke auffielen, statt mit handgemachten Volksweisen aus der Region Plauen. 2018 gab es also keinerlei Ausreden mehr und somit bliesen Sören und seine Mannen zum Halali, welches das moshende Volk dankend annahm und dem Fünfer das eine oder andere Handgeklapper angedeihen ließ. Frontröchler Sören gab Alles, poste für Thors Kamera wie ein Großer, vergas dabei aber nicht, mit herrlichen Growls den brutalen Todesstahl seiner Mitstreiter adäquat zu untermalen. Ich erinnere mich an ein Bild das Moshers betreffend in dem es hieß:

„Scheiße, ich habe die Bands verpasst“ und als Antwort darauf:
Ja, die haben aber auch verdammt schnell gespielt.

Hätte heuer auf Disrepute zutreffen können, denn die Jungs gaben wirklich Kniegas, holzten ohne Rücksicht auf den Förster durch die heimische Fauna und hinterließen ziemlich ausgeleierte Nackenmuskulaturen. Feines Fresschen!

Lieber Arm dran als Bein ab bei Disaster K.F.W. Der Gitarrist der Thüringer jedenfalls ließ sich selbst durch einen Gips Klumpfuß nicht davon abhalten, seine Riffs in die Manege zu platzieren und den Leuten zu zeigen, dass der klassische Friedhof Weimar immer noch zu groben Schandtaten fähig ist. Da wurde gebolzt wie einst Vinnie Jones beim FC Wimbledon und den Leuten mit noch vorhandener Haarpracht diese fachmännisch frisiert. Ich mag diesen herrlichen Death/Grind Mix immer noch und hoffe, dass nach dem 2015er Schlachtfest „Pieces“ bald mal wieder neues Material auf Polycarbonat gebannt wird. Geilomat…

Irgendwie hatte ich im Vorfeld die Chemnitzer von Cytotoxin mit der ein wenig ähnlich klingenden Cypecore verwechselt, die ich nun so gar nicht mag. Etwas argwöhnisch blickte ich demnach drein, als ein Kumpel mir irgendwas von „Dying Fetus meets Aborted“ ins Ohr säuselte und ich damit in Kombination mit der von mir erwähnten Clown-Combo aus Mannheim gar nichts anfangen konnte. Also…ab neben die Bühne und eine mächtige Watsche abgeholt. Was für ein filigraner Highspeed-Tech-Death und definitiv für mich DIE Entdeckung des diesjährigen Stelldicheins am Mühlteich. Was hier innerhalb von wenigen Minuten für Leads und Riffs abgeliefert wurden, da können manche Bands mehrere Alben mit füllen. Leider fand ich das trotz dem selbst ernannten Chernobyl Death Metal die teilweise Aufmachung mit den ABC Schutzmasken aus alten NVA Beständen etwas augenkrebsverursachend, im Gegensatz zur Bühnendeko, doch musikalisch war das ein Filetsteak mit Backkartoffel! Da bekommt man glatt Hunger und somit übergebe ich mich…äääh…an meinen Kollegen Marko… [od]

Warum die slowenische Ausnahmeband um Gründer und Frontmann Artur bisher an mir vorbeigerauscht ist, kann ich mir nach dem eben gesehenen Live-Erlebnis partout nicht erklären. Von der ersten Sekunde an blieb meine Kinnlade unten, wie in Schockstarre, völlig hypnotisiert, erlebte ich ein Konzert, dass mich sprachlos und völlig begeistert zurückließ. Dekadent unkonventionelle Art des Black Metal, die dabei entstehende sogartige Atmosphäre, die phänomenale Wucht und Schönheit der Songs, alles verbunden mit einem großartigen Sound, machten den Gig zu einem absoluten Highlight des Wochenendes und meiner gesamten Konzerthistorie. Zugegeben, manch einer der Festivalbesucher schien wohl überfordert und mental nicht bereit zu sein für so viel hochwertige Kunst. Das Zelt war trotz guter Anstoßzeit leider nur zur Hälfte gefüllt. Aber die, die da waren, wurden Zeuge von etwas ganz Großem und zeigten der Band, dass sie deren Ausrichtung und Anspruch verstanden haben. Songs, wie „A Cry Of Revolt“ sprechen für sich und bedürfen keiner Erklärung.

Da Dekadent bisher nicht übermäßig viel bei uns live unterwegs waren, hier noch ein Tip: Die Band spielt am 13.07.18 in Torgau auf dem In Flammen Open Air. Einen Tag später könnt ihr sie auf dem Headache Inside in Ahlimbsmühle bewundern. Am 06. Oktober sind sie dann nochmal bei unseren Freunden vom Skullcrusher in Dresden im Rahmen des Metalfestivals für krebskranke Kinder zu sehen. Don’t miss it !!! [mz]

Endlich mal wieder Evocation!!! Was habe ich mich darauf gefreut, endlich meinen alten Kumpel Marko Palmen und seine Radaubrüder wiederzusehen, wobei leider Gitarrist Simon Exner und Schlagwerker Janne Jaloma anderweitige Verpflichtungen hatten und dementsprechend nicht zur Verfügung standen und trotzdem von ihrer Ersatzleuten mehr als amtlich vertreten wurden. Es war ein absolutes Fest, bei dem die Bollo-Attitüde von Basser Gustaf Jorde und der bellende Gesang von Frontmann Tjompe ein wahrer Augen und Ohrenschmaus war. Ein Hit jagte den nächsten und spätestens bei „Reunion in war“ war es auch um mich geschehen und ich verbrachte den Rest dieses unfassbar großartigen Gigs fast in kniender Position. Der Sound drückte einem den Restalkohol des Vortages aus dem Wanst und die Meute vor der Bühne feierte die Schweden nach allen Regeln der Kunst ab. Die Fäuste gingen nach oben, die Matten wurden geschüttelt und auf der Bühne wurde ein Paradebeispiel skandinavischen Todesbleis geboten. Für mich eine der besten Bands der letzten Jahre auf dem CMOA…auch wenn mir Thor mit der nächsten Band sicherlich widersprechen wird…

…denn die ebenfalls aus Schweden stammenden Entrails trugen dazu bei, das unsere fleißige und engelsgleiche Fotobiene nach dem Gig des todesbleiernden Quartetts mit einem eingemeißelten Grinsen über den Platz schwebte und nicht müde wurde zu betonen, wie unfassbar geil das hier gerade Erlebte doch gewesen sei. Ja, mein Lieber, war es und es grenzte schon fast an ein Wunder, denn gerade der grunzende Bassist Pontus Samuelsson war vor dem Gig schon gerstentechnisch gut unterwegs und so verwunderte es mich doch ein wenig, wie präzise, routiniert und trotzdem niemals langweilig werdend die vier Burschen ihren Set herunterballerten. Selbstverständlich durfte der Titeltrack der letzten Artilleriegranate „World inferno“ nicht fehlen, den auch ich mit in die Höhe gereckter Faust lauthals mitbrüllte. Der Sound war meiens Erachtens allerdings nicht so fett wie vorher bei Evocation, so dass sich Entrails in meiner Festivalwertung auf Platz 3 einreihen mussten, denn…

…es folgten nun natürlich noch Asphyx, bei denen man als Veranstalter ja nun wirklich absolut gar nichts falsch machen kann. Selbst die vorher angekündigte Reduzierung der Gage um eine Kiste Bier (13€) wegen Huskys Vorliebe zum Gebrauten im Jahr 2016 (und natürlich darüber hinaus versteht sich…) trug nicht zu einer spürbaren Minderung der Spielfreude dieses legendären Abrisskommandos bei. Im Gegenteil. Van Drunen war bestens bei Stimme, der etwas gewichtigere Trommler gab absolut Hackengas, Alwin beackerte den Versaiter wie früher Jon Jeremy seine Gespielinnen und die Riffs von Paul Baayens schnitten das Zelt in zwei Hälften. Es ist schon gigantisch zu sehen, wie viele Hits die Holländer in den Jahren angehäuft haben und diese unter frenetischem Jubel der Masse offerieren. Allein schon der Opener und Übertrack „Vermin“ ist zuweilen das Eintrittsgeld wert und als Anschauungsunterricht für jede Nachwuchsband im Bereich des Death Metal sind Asphyx die Blaupause. Was für ein fulminanter Auftritt und definitiv für mich die zweitbeste Band des Wochenendes.

Moment…Platz 3, 2 und 1 bereits vergeben und Exodus hatten zu dem Zeitpunkt noch keine Minute gespielt? Nun, irgendwie freute ich mich ja wie Sau auf die Bay Area Legende, von denen Frontmann Zetro bereits einige Zeit auf dem Gelände verbrachte und Macbeth Fronter Olli zu Jubelstürmen aufgrund seiner Fannähe hinriss, doch irgendwie vernahm man immer wieder einige Zwischentöne, denen ich aber zu diesem frühen Zeitpunkt noch keine Beachtung beimessen wollte. Lediglich die Ankündigung, keine Fotos zulassen zu wollen, stieß mir wirklich sauer auf und zeugte nicht unbedingt von dem Heldenstatus, den Exodus nun mal innehaben. Jedenfalls ließ Thor seine Knipse in der Tasche und wir harrten der Dinge, die da auf uns zugerollt kommen sollten.

Zetro hatte Bock, wie eigentlich immer, doch der Rest der Band wirkte auf mich irgendwie lethargisch und zu weiten Teilen lustlos. Lediglich Kragen Bär…ääh…Lumm schwerzte ein bis zweimal mit dem Bühnentechniker, bevor seine Gitarre ausfiel und lediglich Lee Altus zu hören war. Klar, die Songauswahl war definitiv ein Leckerchen, aus dem für mich „Black list“ als „neuerer“ und „And then there were none“ als Klassiker herausstachen. Trotz alledem hatte ich das Gefühl, das einige Besucher nichts dagegen gehabt hätten, wenn Asphyx stattdessen noch ein paar Minuten länger gespielt hätten. Versteht mich nicht falsch, Exodus waren grundsolide…mehr aber auch nicht. Mir fehlte die Energie und Leidenschaft für unsere Musik, zu der mich gerade solch eine Band wie die hier auf der Bühne stehende gebracht hat…und das fand ich gelinde gesagt mehr als schade. Dennoch verneige ich mich vor dem CMOA Booker und der Crew, solch eine Band an den Mühlteich gebracht zu haben.

Es war erneut ein grandioses Wochenende, welches für mich am frühen Sonntagmorgen mit der Heimfahrt nach Berlin und der Gewissheit endete, dass irgendein dummes Arschloch meinen geliebten Campingstuhl geklaut hatte. Und nicht nur das…selbst unsere ehemaligen Zephyr’s Franzi wurde das Handy entwendet, welches aufgrund ihres minimalistischen Einkommens als Studentin als Weltuntergang zu bezeichnen ist. Also…wenn DU das hier lesen solltest: Tausend Kamelflöhe sollen Dein Arschloch heimsuchen.

Zuviel geraucht, zu viel gesoffen, viel Musik, viele Freunde, alte wie neue und ein erneut großartiges Wochenende, welches nächstes Jahr diesmal zu Pfingsten seine 17.Auflage feiern wird. Danke Moshers!


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