Label: AFM Records
VÖ: 25.01.2019
Stil: Progressive Heavy Metal
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In schöner Regelmäßigkeit veröffentlichen Evergrey seit 1998 Alben, die trotz kürzester Abstände immer wieder mit tollen konzeptionellen Ideen die Zuhörer begeistern…auch wenn unser Alex damals bei „The storm within“ nicht ganz meiner Meinung war. Schlamm drüber und auf ins Getümmel, denn Album Nummer 11 namens „The atlantic“ ist einmal mehr ein schweres Geschoss geworden, welches ganz in der Tradition solch großartiger Werke wie „The inner circle“ oder dem für mich niemals mehr zu erreichenden „Torn“ steht. Es ist einfach schön zu sehen, dass die Schweden trotz dieser langen Zugehörigkeit zur Szene und ihrem schier endlos erscheinenden Kreativpotential immer noch in der Lage sind, mitreißende Songs auf Polycarbonat zu bannen, nach denen sich viele Genrekollegen gierig die Finger lecken würden.
Trotz des Einbruchs im Studio während der Aufnahmen, welcher für die Verzögerung beim Release mitverantwortlich war, haben sich die skandinavischen Proggies nicht einschüchtern lassen, sich die notwendige Zeit genommen und herausgekommen sind Songs, die trotz ihrer augenscheinlichen Eingängigkeit so manchen Gitarrenschüler die Sorgenfalten ins Gesicht bügelt. Neben herausragenden Melodien aus den Saiten der Herren Danhage und Englund, wobei gerade letztgenannter erneut stimmlich brilliert, begeistert die Ruhe und Gelassenheit in den Songs, die eigentlich so gar nicht zum aufgewühlten Atlantik passen wollen. Ihnen daraus einen Strick drehen zu wollen, ist natürlich vollkommen absurd, doch an manchen Stellen hätte ich mir schon ein wenig mehr Härte gewünscht, auch wenn in dieser zumeist hektischen Zeit eine musikalische Entschleunigung durchaus ein lohnenswertes Unterfangen ist. Der beim Opener „A silent arc“ eingeschlagene Weg hätte durchaus auch gerne bei anderen Songs Anwendung finden können, denn ein Song wie „End of silence“ beispielsweise ist mir trotz seiner audiovisuellen Brillanz ein wenig zu soft ausgefallen. Dennoch fällt das Jammern in Anbetracht der ansonsten überwiegenden akustischen Glanztaten ziemlich milde aus.
Evergrey können einfach nicht schlecht, vielleicht mal nicht ganz so gut, aber schlecht gibt es im Wortschatz der Skandinavier einfach nicht. „The atlantic“ klingt zwar nicht ganz so aufgewühlt wie das Wasser zwischen Kap Agulhas und Kap Hoorn, eignet sich aber dennoch ganz hervorragend, um beispielsweise unter Lauschen der tollen Kompositionen auf dem Berliner Müggelsee ein paar Glühwein zu verhaften.
Bewertung: 8,4 von 10 Punkten
Tracklist:
01. A silent arc
02. Weightless
03. All I have
04. A secret Atlantis
05. The tidal
06. End of silence
07. Currents
08. Departure
09. The beacon
10. This ocean
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