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ENFORCED – A Leap Into The Dark EP (2024)
(9.184) Johnnie (8.0/10) Crossover/Thrash Metal
Label: Century Media Records
VÖ: 25.10.2024
Stil: Crossover/Thrash Metal
Kurz und knackig! EPs – kennt ihr sie noch?
Im heutigen Streaming-Zeitalter sind sie zur Rarität geworden, obwohl sie Bands eine großartige Möglichkeit bieten, frischen Output zu liefern und die Wartezeit auf eine neue LP zu überbrücken. Erfreulicherweise bringen uns die Thrasher von Enforced aus Richmond, Virginia nun genau so ein Werk.
Enforced knüpfen nahtlos an, wo sie mit ihrem letzten Album War Remains – meinem persönlichen Thrash-Metal-Album des letzten Jahres – aufgehört haben: Brutaler, schnörkelloser Crossover-Thrash, der direkt zum Moshen und Biertrinken einlädt. Der Sound der EP bleibt dabei absolut unverkennbar und liefert eine unbändige Energie, die Enforced perfekt einfängt. Der Mix ist roh und aggressiv, ohne überproduziert zu wirken, was den Songs eine kompromisslose Direktheit verleiht. Die Gitarren sägen durch jede Note, während das Schlagzeug präzise und knallhart wie ein Vorschlaghammer alles antreibt. Jeder Track ballert direkt und ohne Umwege in die Nackenmuskeln.
Neben dem neuen Material gibt es auf der EP zwei überraschend starke Cover-Tracks, die zeigen, woher Enforced ihre Inspiration ziehen: „Deadly Intentions“ von Obituary und „The Chase Is On“ von den English Dogs. Während „Deadly Intentions“ in ihrem Stil sogar noch etwas härter und bedrohlicher klingt, bleibt Enforced bei „The Chase Is On“ ziemlich nah am Original und liefert einen echten Hardcore-Punk-Charme. Diese beiden Tracks runden die EP etwas ab und sind ein gelungenes Tribut an ihre Einflüsse.
Doch bei aller Wucht und Spielfreude lässt sich nicht leugnen, dass die Songs eine gewisse Homogenität aufweisen. Tracks wie „Betting on the End“ und „Casket“ sind zweifellos Highspeed-Brecher, doch eine Weiterentwicklung im Sound ist kaum erkennbar. Enforced bleiben ihrem Stil zwar treu, doch das Songwriting zeigt wenig neue Facetten. Für eingefleischte Fans wie mich ist das natürlich Meckern auf hohem Niveau – wer mit ihren früheren Alben nichts anfangen konnte, wird vermutlich auch mit dieser EP nicht glücklich
Für mich jedoch ist „A Leap into the Dark“ eine willkommene Ergänzung ihrer ohnehin starken Diskografie. Enforced liefern erneut, was sie am besten können: kompromisslosen, energiegeladenen Thrash, der keine Gefangenen macht.
Anspieltipps: „Betting on the End“ und „Casket“
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Betting on the End
02. A Leap into the Dark
03. Deafening Heartbeats
04. Casket (2024 Remaster)
05. Deadly Intentions (Obituary Cover)
06. The chase is On (English Dogs Cover)