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DEVENIAL VERDICT – Blessing of Despair (2024)

(9.177) Timo (9,0/10) Avantgarde Death Metal


Label: Transcending Obscurity Records              
VÖ: 04.10.2024                  
Stil: Avantgarde Death Metal  






Seit 2006 tummeln sich diese Finnen bereits im Underground, die mir bis dato völlig unbekannt waren. Bis auf einige Tapes und Ep’s und ihrem Debut „Ash Blind“, was erst 2022 digital als Download erschien, haben sie sich nicht allzu sehr in den Vordergrund gedrängt. So will man meinen. Auf die Unterstützung von Transcending Obsurity Records können sie setzten und nun ist das zweite Album bei dem umtriebigen indischen Label erschienen. Das wiederum als Digipack, in limitierter Form.

Auf üppige 50 Minuten gibt es recht detailreichen Death Metal, 10 Songs der die Grenzen zwar nicht völlig sprengt aber eben auch Post Black Metal, Gothic/Doom, Deathcore und progressive Ideen miteinander verbindet. Aber natürlich von der Basis her Death Metal ist, zweifellos technisch und virtuos. Das man den Begriff Avantgarde ungehemmt verwenden kann. Die Herren aus Helsinki legen dabei jede Menge Heavyness vor, vorangetrieben aber dosiert mit schönem Tempo versehen. Das gelingt Devenial Verdict auch auf der gesamten Scheibe mit Bravour. Ein gutes Beispiel ist da gleich der Opener und das mit einer mächtigen Morbid Angel Prägung versehenen „Garden of Eyes“.

Die satte und starke Produktion kommt den Songs unweigerlich zugute. Das doomig getragene, mit Gothic Charme versehene „Moon-Starved“, dass in den verspielten Phasen auch mal an Pink Floyd erinnert und am Ende nochmal gewaltig auf’s Tempo geht, macht Eindruck. Abstriche muss man auf dem Album jedenfalls nicht machen, da das Material mit jede Menge Spannungsbögen garniert wurde. Am Ende wird mit den deutlich Atmosphärischen Stücken, wie „Cold Lantern“ und vor allen Dingen „A Curse Made Flesh“, dass gar an Triptykon erinnerte, sehr viel richtig macht.

Durchweg hinterlassen Devenial Verdict einen enorm hochwertigen Eindruck, unterstreichen tut dies auch das gelungene und zweifellos schöne Artwork des Albums. Der verspielt und einfallsreiche Sound ist dabei zu keiner Zeit altbacken oder gar schal, überrascht unentwegt mit schönem Detailreichtum, welches stets Neugierde weckt. Zwischen Progressive, Heavyness und einer Atmosphäre, die wie ein Sog auf den Hörenden wirkt, liefern die Finnen hier mit ihrem zweiten Album sehr ordentlich ab. Freunde dieses Sounds werden ihre Freude daran haben, auch wenn es durchaus ein paar Anläufe braucht, um die gesamte Genialität greifen zu können. Immerhin kam bei mir das Erweckungserlebnis erst nach dem dritten Anlauf, aber das nur nebenbei. Deswegen, wenn man sich die Zeit nimmt, wird man reich belohnt.

Anspieltipp: „Moon-Starved“ und „A Curse Made Flesh“


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01. I Have Become the Sun
02. Garden of Eyes
03. Moon-Starved
04. Blessing of Despair
05. Shunned Wander
06. The Quietus
07. Solus
08. Counting Silence
09. Cold Lantern
10. A Curse Made Flesh  




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