Der Begriff „Urgesteine“ trifft auf keine andere Band so dermaßen zu wie auf die in sämtliche Schubladen scheißenden Desaster. Losgelöst von sämtlichen Genre-Debatten riffen sich die Jungs seit nunmehr 24 Jahren durch den Untergrund, pissen auf sämtliche Konventionen und machen das, was man als geneigter Metal Fan hören will: Einfach geile Mucke! Und das mittlerweile mit Album Nummer Sieben namens „The arts of destruction“, welches nun endlich nach 4 ½ Jahren nach „666-Satan’s soldiers syndicate“ auf den Markt kommt…und wie nicht anders zu erwarten, ist auch dieser Silberling ein metallischer Rundumschlag in alle Richtungen.
Knietief im Untergrund verwurzelt müssen die Koblenzer langsam aufpassen, nicht doch dem kommerziellen Erfolg zu unterliegen, denn dieses Album hat alles, um ein großer Wurf zu werden. Scheißfette Produktion, brillante Songs, Härte, Aggression und eine unglaubliche Attitüde. Wäre dieses Album Ende der Achtziger veröffentlicht worden, würde kein Schwein ehr Slayer hören…naja, etwas überspitzt, doch die Jungs bräuchten definitiv nicht mehr zu arbeiten. Egal was Desaster anpacken, es tritt mächtig Arsch. Der infernalische Opener und gleichzeitige Titeltrack ist Black Metal pur, „Lacerate“ rockt und rollt ohne Ende, „The splendour of the idols“ ist einer der besten Songs, den ich seit Langem gehört habe. Doomiger Beginn, danach eine rifflastige Speedgranate, die einem alles abverlangt. So ein brillantes und saugeiles Teil wird selten veröffentlicht. Doch auch der Rest ist nicht von schlechten Eltern wie die verschrobene Thrash Granate „Beyond your grace“ oder das vorher bereits bekannte „Queens of sodomy“ mit der wohl fiesesten DJ Falle aller Zeiten. Freunde, allein dafür gebührt Euch ein Extrapunkt.
Alles in allem ist „The arts of destruction“ zwar ein typisches Desaster Album geworden, dennoch wird weniger gerumpelt als früher, was einige Puristen mit Sicherheit mit tiefster Verachtung strafen werden, alle anderen werden es mit (hoffentlich) mit ungebremster Kauflust danken. Ich liebe das Teil und freue mich schon darauf, diese tieffliegenden Schrapnelle hoffentlich bald live begutachten zu können.
Bewertung: erneut kultverdächtige 8,7 von 10 Punkten
Trackliste:
01. …of my worship (Intro)
02. The art of destruction
03. Lacerate (With rans of doom)
04. The splendour of the idols
05. Phantom funeral
06. Queens of sodomy
07. At hell’s horizon
08. Troops of heathen, Graves of
09. Possessed and defiled
10. Beyond your grace
11. Outro