Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 30.04.2018
Stil: Death Metal
Aus Perth (West-australien) kommen die 2016 gegründeten Depravity und der Fünfer aus downunder veröffentlicht nun nach der 2016 EP („Reign Of The Depraved“) am 30.04.2018 über das Label Transcending Obscurity Records das Debüt-Album „Evil Upheaval“, dass 9 Songs auf guten 40 Minuten für die Fans bereithält. Was erwartet mich bei einem weiteren Export vom australischen Kontinent, haben doch bisher wirklich alle Bands, die ich von dort vor die Flinte bekam, überzeugt.
Und ich werde erstmal nicht enttäuscht, nach einem kurzen Sample geht’s los. Depravity starten die ersten Songs wie erwartet, Death Metal mit technischer Attitüde und man weiß erstmal bei „Manic Onslaught“, „Insanity Reality“ und auch „Repugnant“, wo die Reise hingehen mag - es ist nicht zu verfrickelt, immer noch in gewisser Weise nachvollziehbar und eingängig, aber nicht zu „oldschool“, dass es muffelt – für das erste Drittel muss man bilanzieren, dass der Spagat von Tradition und Moderne gelungen ist. „Despondency” ist dann ein weiterer Nackenbrecher, der zum Ende auch noch traditioneller wirkt, als die ersten drei, qualitativ aber keine Einbußen hat.
„The Great Divide” beginnt schon etwas außergewöhnlich ruhig, möchte man meinen, haben die Jungs etwa einen kleinen dunklen, atmosphärischen Moment gehabt? Der Song startet komplett anders, aber sehr stark – nach 1:20 Minuten nimmt der Schnellzug Fahrt auf (auch die Samples passen wie die Faust aufs Auge) und aus der der atmosphärischen Ruhe wird wilde technische Raserei – wer spätestens hier nicht überzeugt ist und das Haargummi entfernt, der wäre bei einem Konzert des Quintetts fehl am Platz. „Victimizer” und „Tormented“ schlagen wieder in die Kerbe des ersten Drittels, ich hätte mir gewünscht, es ginge weiter wie bei „The Great Divide” – aber das ist Meckern auf hohem Niveau, die Songs sind keineswegs schlecht und gerade bei „Tormented“ lassen die Aussies immer wieder technische Finesse aufblitzen.
Der Titeltrack „Evil Upheaval“ kommt gitarrentechnisch schon mit leichtem polnischen Einschlag daher und beim Drumming scheint hier das „Bremspedal“ versteckt worden zu sein, nicht weiter schlimm - knackige 3 Minuten. Den Abschluss macht „Vile Defloration“, der anfangs in einen akustischen atmosphärischen Nebel eingehaucht ist, sich nach 2 Minuten melodisch aggressiv zu entfalten beginnt und dann zu einer Atmo-Mid-Tempo-Walze wird, das kann man schon mal machen, zumal man damit kaum rechnet, eine gelungene Abwechslung
Was passiert, wenn man gutes Songwriting mit guten Riffs, präzisem Drumming und einem sehr guten Zusammenspiel gepaart mit einer klaren und druckvollen Produktion vereint? Richtig, ein weiterer hochwertiger metallischer Export vom Kontinent Down Under. Depravity überzeugen mit Abwechslung + Vielfalt und das Debüt-Album „Evil Upheaval“ ist vielversprechend, lässt immer noch Platz nach oben. Die Scheibe enthält einige Überraschungen und gut gesetzte Highlights, wenn das Live auch so herüberkommt, meine Güte, das wird ordentlich.
Bewertung: 8,88 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Manic Onslaught
02. Insanity Reality
03. Repugnant
04. Despondency
05. The Great Divide
06. Victimizer
07. Tormented
08. Evil Upheaval
09. Vile Defloration