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DEINONYCHUS – Ode to acts of murder, dystopia and suicide (2017)

(4.358) - Schaacki (7,0/10)

Label: My Kingdom Music
VÖ: 01.12.2017
Stil: Doom/Black Metal

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Schon bereits vor 25 Jahren wurde DEINONYCHUS ins Leben gerufen, also zur Zeit der wilden 90er und somit der zweiten Welle des Black Metals. Kopf des Unternehmens ist der Niederländer Marco Kehren, der manchen noch von seinen Beiträgen für BETHLEHEMs Scheibe „Sardonischer Untergang im Zeichen irreligiöser Darbietung“ und den EPs „Reflektionen auf's Sterben“ und „Profane Fetmilch lenzt elf krank“ bekannt sein dürfte. Und auch wenn zwischen diesen Kollaborationen und heute einige Winter vergangen sind (nämlich fast 20), so ist der Sound von „Ode to acts of murder, dystopia and suicide“ dem der Westphalen nicht völlig fern.

Auch DEINONYCHUS – der Name leitet sich im Übrigen von der Klaue des Dinosauriers Velociraptor ab – verbindet Black Metal der eher langsamen Gangart mit einer Menge Doom und Wahnsinn. Doch darf, nein muss ich an dieser Stelle schon hervorheben, dass mir das hier um Längen besser gefällt als die letzte BETHLEHEM-Veröffentlichung. Denn vieles wirkt hier stimmiger.

Generell muss man Herrn Kehren einen erhöhten Abwechslungsreichtum attestieren. Sowohl musikalisch als auch gesanglich holt er eine Menge aus dem Sack. Wo der „Life taker“ noch sehr gradlinig und zielstrebig durchhämmert, geht es bei „For this I silence you“ schon deutlich doomiger zu Werke und schreckt auch nicht vor einem gepflegtem Death Metal Outro zurück. Auch „The weak have taken the earth“ beginnt zäh und eröffnet in der Mitte den angesprochenen Irrsinn. Ein vom Keyboard getragener Klagegesang ertönt und lässt dem Wahn freien Lauf.

Und so arbeitet sich der gute Marco entsprechend durch eine Vielzahl von Gesangsstilen. Ob Kreischen, Keifen, Röhren, Grölen oder eben dieser verstörende, psychodelische Klargesang – er macht vor nichts halt. Ist dies alles also ein gutes Mittel zum Zweck oder am Ende doch zu viel?

Meine Antwort: ein klares Jein! Denn einerseits bin ich immer ein Freund davon, Grenzen einzureißen und den Tellerrand mit Anlauf zu verlassen. Andererseits kann mich „Ode to acts of murder, dystopia and suicide“ nicht so recht in seinen Bann ziehen. Es wird, wie bereits erläutert, zwar eine Menge angeboten und doch empfinde ich eine gewisse Wiederholung innerhalb der Scheibe und so wird es trotz allem Bemühen doch etwas langatmig. 6-Minüter sind im Black Metal nun wirklich keine Seltenheit und längst keine Songs mit Überlänge (mehr), aber vielleicht ist es auch der Länge der Stücke geschuldet, dass die Präsentation von „mehr ist mehr“ für mich hier nicht aufgeht. Ab und an die Tracks kompakter auf den Punkt zu bringen, hätte eventuell mehr Schwung eingebracht. Denn um zu fesseln, verliert mir das Album manchmal in seinen Ausflügen zu anderen Stilen den roten Pfaden und ich frage mich, wo und in welchem Song war ich gerade und was will mir der „Autor“ damit sagen? „Dead horse“ ist zum Beispiel so ein Song, der mich mit Sicherheit mehr abgeholt hätte, wäre die erste Hälfte nicht mit eben soviel Spielzeit gesegnet gewesen wie der deutlich stärkere zweite Part, vom Übergang mal ganz abgesehen.

Klar ist solche Kritik schon sehr detailverliebt, aber wir reden ja eben auch nicht von schlechter Musik, sondern davon, was das Album eben daran hindert, (zumindest mich) richtig vom Hocker zu hauen. Und um den Musikern gerecht zu werden, will ich eben schon ergründet haben, was meine Euphorie doch recht fest am Zügel hält. Schließlich hat „Ode to acts of murder, dystopia and suicide“ auch viele Hochphasen, schwächelt nur eben etwas in der Ausführung.

Doch da die Hochs letztlich überwiegen, werden DEINONYCHUS sicherlich mit ihrem neuen Werk, das übrigens das erste nach einer zehnjährigen Pause ist, so einige Hörer überzeugen und begeistern können.

Bewertung: 7,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Life taker
02. For this I silence you
03. The weak have taken the earth
04. Buried under the frangipanis
05. Dead horse
06. Dusk
07. There is no Eden
08. Silhouette


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