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DÉCEMBRE NOIR - Your sunset | My sunrise (2023)

(8.568) Olaf (9,5/10) Doom Death Metal


Label: Lifeforce Records
VÖ: 13.10.2023
Stil: Doom Death Metal






Es gibt so ein paar Bands, die wir seit Anbeginn ihrer Karriere begleiten und mit denen wir neben den üblichen Business Geschichten wie Reviews, Konzertberichte oder Interviews auch freundschaftliche Beziehungen pflegen. Natürlich ist das nicht immer einfach, wenn eben eine jener Bands mit einem neuen Release auf der Türschwelle auftauchen und werden dementsprechend etwas genauer beleuchtet, wie andere Bands, mit denen halt nicht solche Bande existieren.

Eine dieser Truppen sind Décembre Noir, die nunmehr mit Album Nummer fünf an der Tür kratzen, um von uns eine halbwegs objektive Kritik zu ergattern. Halbwegs objektiv deshalb, da die Band nicht nur mit ihrer Musik schon immer für Gänsehaut sorgte, sondern auch ein Teil einer besonders schlimmen Geschichte war, auf die ich nicht näher eingehen möchte. Nur so viel…seit dieser Tage werden die Jungs für immer einen festen Platz in meinem und von unserem ehemaligen Kollegen Marko innehaben. So viel zum Standing von Décembre Noir. Nun zur Musik.

Your sunset-My sunrise“ heißt das neue Werk und es gibt ein paar gravierende Veränderungen aus dem Haus der Thüringer Doom-Deather zu vermelden. Zum einen hat man mit Disbelief und Sacrifire Drummer Fab Regmann einen neuen Fellgerber in ihren Reihen und zum anderen hat man sich musikalisch enorm weiterentwickelt. Und dass bei einer Band, die ich kompositorisch bereits mit ihrem letzten Album „The renaissance of hope“ auf dem Höhepunkt sah. Aber der Reihe nach.

Der Opener „Dead end“ ist zumindest was die Musik anbelangt keinesfalls eine Einbahnstraße, denn hier frönen Décembre Noir ihrem bereits seit Jahren eingespielten Stil, obwohl auch hier zuweilen das Tempo ein wenig anzieht, um dann wieder ins doomige zu verfallen und auch mal einem Piano Rau zur Entfaltung geben. Abwechslungsreich wie eh und je, aber noch keine so große Überraschung wie das, was nun noch folgen sollte, denn mit „Against the daylight“ hat man für mein Empfinden den schnellsten Song in der bisherigen Laufbahn eingespielt, bei dem sich der neue Drummer gekonnt in den Vordergrund spielt. Das Teil ist so unfassbar heavy, dass ich kurz nachschauen musste, ob nicht versehentlich ein anderes Album angesprungen ist.

Gerade hier merkt man eine weitere Veränderung, denn Alex Dietz hat in seinem hauseigenen Chemical burn Studio der Band einen neuen, modernen und klaren Sound auf den Leib geschneidert, der herrlich strukturiert und organisch allen Instrumenten ihre volle Entfaltungsmöglichkeit bietet. Das klingt stark, auf den Punkt akzentuiert und passt zu den neuen Songs wie rot/weiß auf die Pommes. Auch der nachfolgende Titeltrack punktet mit vielen Tempiwechseln und einigen spoken Word Einlagen von Frontmann Lars, der sich dem neuen Konzept ebenfalls perfekt anpasst und gesanglich seine beste Leistung aufs Album zaubert.

Sentimental giants“ ist ebenfalls ein verdammt starker und abwechslungsreicher Song, an dem ich allerdings nicht den großen Gefallen finde, wie ich es an dem Rest des Album tu. Und dennoch ist das Teil um Welten besser als das Material vom Gros anderer, ähnlich gearteter Bands. Mein Highlight ist der Headbanger „Sleepwalker (In yesterday’s smoke“)“, bei dem man ein zweites Mal ein paar eingestreute Blastbeats zu hören bekommt. Moment…Blastbeats bei DN? Und ob und gerade das ist es, was ich an dem Album so stark finde. Es hagelt Überraschungen, denn auch „Trivial hearts“ hat zwar eine Menge der beliebten Trademarks des Fünfers, ist aber dennoch allein durch den Sound nicht unbedingt sofort als typischer Song der Jungs zu erkennen. Allein das Ende des Songs schubste mir einmal mehr Wellen von Putenpelle über den Buckel.

Achso, habe ich bereits erwähnt, dass das Albumcover ebenfalls großartig ist? Recht spartanisch, aber dennoch aussagekräftig und mehr als passend zum Albumtitel fügt sich dieses Bild in dieses perfekt choreografierte Werk ein und macht das Album komplett. Warum dann also „nur“ 9,5 Punkte? Ich finde einfach den Vorgänger einen Tick besser, aber ich kenne mich und werde wahrscheinlich spätestens beim Konzert am 28.10. in Hamburg meine niedrige Bewertung bereuen.

Schlussendlich haben Décembre Noir mit „Your Sunset | My Sunrise“ ein Album veröffentlicht, welches in meiner höchsteigenen Veröffentlichungs-Rangliste der Band sofort auf Platz 2 gehopst ist und mich mit vielen spannenden Neuerungen zu begeistern wusste. Melancholie und Härte, dazu ein paar ungewohnte Ausflüge in die etwas härtere Ecke machen das Album mehr als nur empfehlenswert und beweist einmal mehr, was für tolle und innovative Musiker dafür verantwortlich sind.


Bewertung: 9,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Dead end-May
02. Against the daylight
03. Your sunset-My sunrise
04. Sentimental giants
05. Sleepwalker (In yesterday’s smoke)
06. Trivial hearts




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