Label: Napalm Records
VÖ: 08.07.2016
Stil: Melodic Death Metal
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Eigentlich fast unglaublich, dass ich von Deadlock bisher nichts gehört habe, denn die Band ist bereits seit 1997 unterwegs und hat sich seitdem beachtlich entwickelt. Vor Kurzem mussten ein Wechsel am Gesang und an den Drums verarbeitet werden und nun ist man in voller Besetzung und mit neuem Album zurück auf Kurs. „Hybris“ ist bereits die achte Scheibe der Combo und vereint viele Stilelemente in sich.
Auf einleitende Töne wird verzichtet und wir sind direkt mittendrin in „Eptitaph“. Stellenweise erinnert mich der Song stark an „Rose of Sharyn“ von Killswitch Engange, besonders im Chorus. Legt man hier die Lyrics der Amerikaner drüber, ist die Ähnlichkeit fast schon unheimlich. Aber wir wollen Deadlock mal keine bösen Absichten unterstellen. Bei der engelsgleichen Stimme von Sängerin Margie verfliegen solche Gedanken auch ganz schnell wieder. Besonders eindrucksvoll kommt diese in der Eigeninterpretation von Brahms „Ein Deutsches Requiem“ zur Geltung. Da trifft Klassik auf Metal und es scheint Liebe auf den ersten Blick zu sein. Den ersten wirklichen Höhepunkt setzt „Berserk“. Die Nummer geht steil nach vorne und ist live sicher ein Moshpit-Garant. Das hätte man beim Intro gar nicht erwartet. Dem folgt „Blood Ghost“, der eigentlich 2 Songs in sich vereint. Man denkt „ok, der Track ist durch“ doch dann kommt nochmal die Abrissbirne und schwingt gleichzeitig den Titeltrack mit ein, der mir stellenweise Pickelpelle am ganzen Körper beschert. Am Ende walzt „Welcome Deathrow“ nochmal alles nieder, was noch an Resten stehen geblieben ist und rundet die Platte ab.
Jetzt mal ehrlich? Wie konnte mir diese deutsche Perle nur so lange entgehen? Deadlock vereinen filigranes Gitarrenspiel, grandiosen Wechselgesang zwischen Himmel und Hölle mit treiben Riffs und packenden Melodien zu einer einzigartigen Mischung aus Death Metal und Metalcore. Leider komme ich aber nicht drum herum immer wieder sehr starke Parallelen zu Killswitch Engange zu ziehen. Dafür ähneln sich die Riffs teilweise zu sehr. Das schmälert keinesfalls die großartige Leistung der Band. Ich hätte mir aber bei solch guten Musikern etwas mehr Kreativität erhofft. Nichtsdestotrotz wurde hier ein grundsolides, vielfältiges und spannendes Album erschaffen. Fans von Arch Enemy, Heaven Shall Burn, Killswitch Engange und Caliban sollten hier definitiv mal ein Ohr riskieren!
Bewertung: 7,8 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Epitaph
02. Carbonman
03. Berserk
04. Blood Ghost
05. Hybris
06. Wrath-Salvation
07. Backstory Wound
08. Ein Deutsches Requiem
09. Vergebung
10. Welcome Deathrow
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DEADLOCK “Hybris” (2016)
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