Label: Independent
VÖ: 30.10.2015
Stil: Brutal/Technical Death Metal
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Kaum eine Band im Bereich des Extreme Metals ist so lange im Geschäft (seit 1992 / seit 1988 vorher als Necrosis) und kann auf eine derart lange Liste von Veröffentlichungen, aber auch auf eine sehr große Liste an Tiefschlägen, Besetzungswechsel zurückblicken. Die Rede ist von den Kanadiern Cryptopsy, die jetzt in Eigenregie (das betonen sie auch immer wieder auf ihren Konzerten) mit „The Book of Suffering Tome 1“ eine weitere Veröffentlichung in Form einer EP präsentieren- veröffentlicht wurde das gute Stück am 30.10.2015.
Die EP wird nicht im offiziellen Handel erhältlich sein, wer eine CD möchte, kann sich diese direkt bei der Band auf deren Hompages oder auf den Cryptopsy-Shows bestellen bzw. kaufen. Wahrscheinlich ihre eigene Art, mit der heutigen Musikindustrie umzugehen.
4 Songs, verpackt in 16 Minuten – wirkt ersteinmal äußerst kurz, doch was willst Du machen, wenn Du hohe Ansprüche hast, das Maximale (musikalisch und auch produktionstechnisch) herausholen möchtest, doch das Budget wohl auch begrenzt zu scheinen mag und man davon leben muss – man ordnet sich in einem Labelvertrag einer Plattenfirma unter, würde jeder so machen? Jo, ich denke auch (mit Abstrichen)– eventuell – aber diese Rechnung ist ohne Cryptopsy gemacht, das Quartett zieht das eigene Ding durch, komme was da wolle.
Nun zu den Songs. „Detritus (The One They Kept)“ zeigt gleich ersteinmal auf, dass Cryptopsy doch auch immer noch zur Speerspitze des technischen Extreme Metals gehören – hervorragende Gitarrenarbeit trifft auf exzellentes Drumming von Flo Mounier. „The Knife, the Head and What Remains” steht dem in Nichts – ich wiederhole mich, in gar nichts nach, gleich der zweite Song ist noch so ein fettes Brett. „Halothane Glow“ ist für mich der abwechslungsreichste Titel, der sehr viele technische und auch rhythmische Elemente vereinigt, endend in tiefdunkler Atmosphäre. „Framed By Blood“ ist der modernste Song der EP, verschiedene Stile treffen aufeinander und letztendlich bleibt und ist es technischer Death Metal aus dem Hause Cryptopsy – das schafft nicht jeder in seinen Arrangements.
Cryptopsy haben ihr Tal durchschritten. Das durfte ich schon auf der diesjährigen Europa-Tour bemerken. Ich freue mich sehr für die Kanadier, war es doch seit dem Album „Whisper Supremacy“ im Jahre 1998 um mich geschehen, umso enttäuschter war ich in den letzten Jahren, aber mit der EP „The Book of Suffering Tome 1“ sind Cryptopsy zurück und beweisen, dass sie immer noch zur Weltspitze des technischen Extreme Metals gehören und zu Recht als Idole vieler technischer Nachwuchsbands gelten. Flo Mounier und seine Mannen bleiben sich treu und sind zurück. Ich bin gespannt auf mehr! Für ein Album wären es bestimmt 10 Punkte geworden.
Bewertung: 9,0 von 10,0 Punkten
Tracklist:
01. Detritus (The One They Kept)
02. The Knife, the Head and What Remains
03. Halothane Glow
04. Framed by Blood
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