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CRYPTIC BROOD - Necrotic Flesh Bacteria (2024)
(9.221) Stephan (8,5/10) Death Metal
Label: War Anthem Records
VÖ: 01.11.2024
Stil: Oldschool Death Metal
Mein lieber Herr Gesangsverein! Das Wolfsburger Trio CRYPTIC BROOD haut mit dem neuen Output „Necrotic Flesh Bacteria“ aber mächtig auf den Putz und lässt dabei anständig die Wände wackeln. Obwohl seit „Outcome of Obnoxious Science“ bereits 5 Jahre vergangen sind, waren die Herrschaften recht umtriebig und veröffentlichten derweil eine Split mit EKPYROSIS aus Italien, eine weitere mit NIGHT HAG aus den USA, ein Japan Live Album und letztlich die „Caustic Fetid Vomit“ EP.
Mit ihrem dritten Studioalbum „Necrotic Flesh Bacteria“ präsentiert das Trio eine intensivere und experimentellere Variante ihres typisch rohen Sounds. Das Album, das neun Tracks umfasst, bewegt sich zwischen schleppenden Doom-Passagen, punkig-rotzigen Ausbrüchen und grindcore-artigen Momenten. Titel wie "Acid Fumes", "Oozing Pox" und "Viscid Fluid" geben einen Vorgeschmack auf die morbide Atmosphäre und den schwarzen Humor, der das Album durchzieht. Man kann getrost sagen, dass „Necrotic Flesh Bacteria“ den bislang stärksten Output der Band darstellt und sich gerade in Sachen Produktion und Soundgewand vom Rest hervorhebt. So klingt diese bekömmliche Schlachteplatte von vorn bis hinten fantastisch modrig, aber dennoch nicht altbacken.
Musikalisch bleibt Cryptic Brood den Wurzeln des Old-School-Death-Metals treu, integriert jedoch unkonventionelle Elemente wie psychedelische Basslinien und unerwartete Tempo- und Stilwechsel. Besonders die Songs "Digging Through Skin" und "The Pile of Flesh Is Served" demonstrieren ihre Fähigkeit, rohe Intensität mit experimentellem Songwriting zu verbinden. Die Produktion hebt die schleimige, düstere Ästhetik hervor, wobei ein rauer, absichtlich unpolierter Klang den Charme des Albums ausmacht. Die Platte kommt ohne große Raffinessen aus und lebt einzig von der Organik und Spielfreude des Trios. Technisches Gefrickel zu erwarten ist sinnlos.
„Necrotic Flesh Bacteria“ ist ein Muss für alle, die sich nach authentischem Old-School-Death-Metal sehnen. Mit der Mischung aus rohem Sound und kreativem Arrangement beweisen CRYPTIC BROOD, dass sie sich mit eher simplen Strukturen durchaus mit den Großen messen können. Also Freunde der so oft zitierten AUTOPSY, frühen CARCASS, ASPHYX oder REPUGNANT aufgehorcht und überraschen lassen.
Anspieltipp: „Digging Through Skin“ & „The Pile Of Flesh Is Served“