Label: Dark Descent
VÖ: 24.02.2015
Stil: Doom, Metal
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Dem Untergang geweiht streckt sich Crypt Sermon Frontmann Brooks Wilson in die Höhe und zaubert mit aller Leidenschaft wie einst Ronny James Dio bei Black Sabbath Vers für Vers flehend gen Himmel. Eine wahre Wonne ist es, dem guten Mann dabei anzuhören. Zudem ist dieser künstlerisch so begabt, das man ihm unabhängig von seiner stimmlichen Präsenz, seine malerischen Qualitäten anhand des atemberaubenden Covers doch eigentlich nur bestätigen kann, oder?
„Out of the garden“ erscheint demnach in wenigen Tagen und frohlockt mit einer kaltblütigen Mischung aus traditionellem Heavy Metal und epischen Doomklängen, wie es Candlemass nicht besser hätte umsetzen können. Der Fünfer aus Philadelphia in Pennsylvania ist allerdings kein ganz so unbeschriebenes Blatt, haben die Musiker in Bands wie u.a. Infiltrator, Ashencult oder Hivelords über Jahre hinweg bereits viele Erfahrungen sammeln können.
Musikalisch liefern Crypt Sermon mit den sieben vorliegenden Songs auf alle Fälle eine überraschend makellose Performance ab. Die Titel bewegen sich dabei überwiegend im Midtempo-Bereich und glänzen nicht nur durch die leidenschaftlich düstere Atmosphäre, wie sie in dem Opener „Temple doors“ melodisch aufbereitet, bereits bestens zur Geltung kommt. Das kraftvolle Riffing, wie man es in „Byzantium“ oder das majestätisch aufgelegte „Into the holy of holies“ zu hören bekommt, überzeugt ebenso eindrucksvoll, wie die stets geradlinig und mit glühender Intensität vorgetragenen Solis. Die Gitarren klingen dabei weniger verzerrt, während der Bass fast vollständig in den Background rückt. Auf großartige Spielereien wird gänzlich verzichtet. Wie sich eine Band über ihren Sound selbst definieren kann, hört dazu einfach mal in den komplexen Titelsong „Out of the garden“ rein, der zugleich ein wunderschön in Trägheit gegossenes Album beschließt.
Wer dem hausgemachten Sound von Candlemass oder Solitude Aeturnus von jeher was abgewinnen konnte, der wird mit diesem Werk entgegen der vermittelten Stimmungslage auf dem Silberling freudestrahlend im Dreieck tanzen. Crypt Sermon erfindet den Epic Doom Metal zwar nicht neu, legt mit „Out of the garden“ aber ein kleines Meisterwerk vor, an das man sich in Zukunft auch noch gerne zurückerinnern dürfte.
Bewertung: 8,8 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Temple Doors
02. Heavy Riders
03. Byzantium
04. Will Of The Ancient Call
05. Into The Holy Of Holies
06. The Master Bouquet
07. Out Of The Garden
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