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COUNTESS – Banners Of Blood (2021)
(6.853) Patrick (8,5/10) Old School (Black) Metal
Label: Self Released
VÖ: 11.02.2021
Stil: Old School (Black) Metal
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Countess sind nun auch schon knappe 30 Jahre im Geschäft und zugegeben, es war nicht immer alles Gold was glänzt, doch die ein oder andere gute Platte kann die „Gräfin“ durchaus in ihrer Diskographie vorweisen. Diese Band hat sich dabei über all die Jahre dieses gewisse Fünkchen Naivität und Stagnation beibehalten. Irgendwelche Öffnungen in kommerziellere Gefilde, sowie sämtliche Anbiederungen an Trends und / oder gar moderne Züge lassen sich bei den Holländern nicht finden.
Was nun im Zuge fehlender Innovation erstmal nicht so gut klingt, erweist sich im Falle von Countess als absoluter Glücksgriff, denn der Band gelingt es mit dem neuen Werk „Banners Of Blood“ sich diesen außergewöhnlichen Spirit aus vergangen Tagen völlig zu bewahren. In einer unvergleichlichen Art und Weise vermögen es die Jungs und das Mädel, die neue Langrille selbst im Jahre 2021 den Charme eines Debütalbums aus Mitte der 90er versprühen zu lassen. Das ist natürlich auf der einen Seite in keinem Fall sonderlich originell, aber durch dieses Bewahren der eigenen Identität klingt das Album von der ersten Sekunde an so herrlich „altbacken“ und gibt einem irgendwie so ein bisschen das Gefühl von „nach Hause“ kommen.
„Banners Of Blood“ ist ein Fest für Nostalgiker, denn hier gibt es ohne Rücksicht auf Verluste die volle Dosis Old School Metal. Diese Platte ist eine herrlich liebenswerte Verneigung vor den Anfängen der extremen Szene, eine fantastische Huldigung an Rumpelkapellen wie Venom, an frühe Szenevoreiter wie Bathory oder z.B. an alte Manowar und ihre unsterblichen und epischen Metalhymnen und für wahr, so manch einen Song auf „Banners Of Blood“ könnte ich mir…..mit ein bisschen Fantasie und einem Eric Adams am Mikro…..durchaus auch auf einem älteren Manowar Album vorstellen. „Behold The Sky“ ist in seiner Rhythmik, seinem Aufbau, dem textlichen Konzept und vor allem dem grandiosen Refrain mit dem Einsatz des Keyboards-Glockenspiels ein solcher Kandidat. Absolut herrlich!
Diese Scheibe ist garantiert nichts für Jedermann und gerade die Jüngeren Metalfans werden mit dieser Art Mucke wohl nicht so richtig warm werden können, denn von musikalischen Finessen und spielerischen Feinheiten ist „Banners Of Blood“ (zum Glück) meilenweit entfernt. Sänger/ Bassist „Orlok“ ist nicht der allerbeste Vokalist im (Black) Metal Bereich und manche Passagen oder sogar ganze Songs („Last Man Of Honour”) klingen wegen der manchmal etwas seltsam anmutenden Keyboardbegleitung im Kontext dieser ja doch grundlegend recht extremen musikalischen Ausdrucksform fast ein bisschen zu fröhlich. Andererseits sind es aber genau diese beiden Tatsachen, die wiederum dafür sorgen, dass diesem Album zu jeder Sekunde dieser unheimlich sympathische und oben bereits erwähnte Debütalbum-Charme innewohnt.
Ich feiere die Scheibe jedenfalls völlig ab. Das ist einfach schlicht und ergreifend Musik, mit ganz viel Herzblut, Liebe und Hingabe dargeboten. „Banners Of Blood“ ist ein Fest für jeden Old School Metaller, ein Manifest für einen kleinen Kreis an Auserwählten und macht in seiner geradezu naiven und kurzweiligen Art einfach einen Heidenspaß.
Anspieltipps: „Behold The Sky“ und „Wall Of The North“
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Sword Of The Milennia
02. Below The Sky
03. Wall Of The North
04. Ledovoye Poboishche
05. Night Of The Fallen
06. Banners Of Blood
07. Pagan Man
08. Fall Of The Achaemenid Empire
09. Slachting Der Saksen
10. Last Man Of Honour
11. Toortsen Uit Het Verleden
12. Sword Symphony