Label: Massacre Records
VÖ: 29.11.2019
Stil: Symphonic Metal
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Wenn ich eine mir unbekannte Band reviewen kann, bin ich grundsätzlich erst mal neugierig und hoffe das Beste. In diesem Fall bin ich an das mittlerweile schon 9. (!) Album von Coronatus geraten – eine Eintagsfliege ist das schon mal nicht. Warum habe ich dann noch nie von denen gehört? Mein musikalischer Schwerpunkt liegt zwar im Thrash Metal, aber dennoch habe ich viele Bands und Einzelkünstler von Blues bis hin zu Extrem Metal schätzen gelernt. Sagen wir es mal so: Verpasst habe ich offenbar nichts.
Davon mal abgesehen, dass es keinen Spaß macht eine Band bzw. deren Musik öffentlich runterzumachen, ist es immer noch Geschmackssache und was mir gefällt, kann für andere völlig ungeeignet sein, und umgekehrt. Aber in diesem Fall – das positivste, das ich sagen kann, ist, dass die Schwaben ganz offensichtlich sehr fleißig und produktiv sind. Auch dass sie versuchen, die Themen Natur, Menschheit und Klimawandel musikalisch umzusetzen, ist durchaus lobenswert.
Aber der Mix wirkt unausgegoren und macht auch eventuell sonst hörbare Songs ungenießbar. Da hilft es nicht, dass die Band wohl eigentlich durchaus Potential hätte wenn sie denn mal aufhören würde unerreichbare Vorbilder wie Nightwish kopieren zu wollen und gleichzeitig die Songs mit ungleichmäßigem und oftmals leider schwachem Gesang zu bestücken. Oftmals wirkt die Musik gnadenlos überladen während am anderen Ende eine einsame Flöte uninspiriert und lustlos vor sich hintutet. Kennt jemand die YouTube-Videos von „Shitty Fluted“? Da wurden unglaublich viele Künstler gewollt derartig schräg auf der Flöte gecovert, dass es manchmal schon weh tut! Aber selbst diese „Songs“ sind ausgereifter als alles was ich beim aktuellen Silberling von Coronatus finden kann.
„No Planet B“ hat außer einer eingängigen Melodie nichts zu bieten, „Midsommar“ kopiert schamlos Nightwish, „S.O.P.“ imitiert Within Temptation, „The Wilderness Of The North“ hängt wieder am Rockzipfel von Nightwish, „Echo Of Souls“ plätschert belanglos am Hörer vorbei, „Human Mania“ präsentiert einen vollkommen unentschiedenen und unausgegorenen Stilmix, „Set Sail To North“ ist ein Paradebeispiel wie man Melodie und Gesang nicht kombinieren sollte und der letzte Song „9000 Years Ago“ ist eine haarsträubende Mischung aus Geschmacklosigkeit und schlechtem Mix. Der Rest des Doppelalbums besteht aus den Instrumentalversionen der eben genannten Songs – so kann man die Laufzeit natürlich auch aufblähen obwohl man nur knapp 40 Minuten Material hat. Der fehlende Gesang wirkt sich zwar positiv aus, kann aber trotzdem nichts mehr retten.
Nachdem der Bandname Coronatus „gekrönt“ bedeutet und die Band fast durchgängig schamlos bei Nightwish, den Königen des Symphonic Metal, abkupfert, hat es die Band tatsächlich auch im neunten Anlauf nicht geschafft ihrem Namen alle Ehre zu machen. Muss man auch erst mal hinbekommen. Für mich persönlich sind Coronatus sowas wie die vor sich hin schunkelnde Hausband im Musikantenstadl des Grauens und bekommen daher auch nur wohlwollende 2 von 10 Punkten.
Anspieltipps: die Instrumentalsongs
Bewertung: 2,0 von 10 Punkten
Tracklist:
CD 1
01. No Planet B
02. Midsommar
03. S.O.P.
04. The Wilderness Of The North
05. Echo Of Souls
06. The Place I Love
07. Human Mania
08. Set Sail To North
09. 9000 Years Ago
CD 2
01. No Planet B (Instrumental)
02. Midsommar (Instrumental)
03. S.O.P. (Instrumental)
04. The Wilderness Of The North
05. Echo Of Souls (Instrumental)
06. The Place I Love (Instrumental)
07. Human Mania (Instrumental)
08. Set Sail To North (Instrumental)
09. 9000 Years Ago (Instrumental)
Line-Up:
Mareike Makosch - Gesang
Katharina G. Mann - Gesang (Sopran)
Teddy Nadj - Gesang
Kristina Jülich - Violine
Jörn Langenfeld - Gitarre
Bertram Oeler - Bass
Mats Kurth - Schlagzeug
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