Label: Massacre Records
VÖ: 23.01.2015
Stil: Gothic
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Als Schlagzeuger Mats Kurth dieses Unternehmen gemeinsam mit Georgios Grigoriadis aus der Taufe gehoben hat, war zunächst von einem „Projekt“ die Rede und selbst nach der ersten Veröffentlichung, der Single „Von Engeln nur“, die 2002 auf den Markt gekommen ist, wurde auf „Aushilfsmusiker“ zurückgreifen um live auftreten zu können.
Doch bedingungsloser Einsatz und Willen dürften Mats über all die Jahre eine innere Triebfeder gewesen sein, denn man muss dem Initiator (und einzig verbliebenen Gründungsmitglied) 15 Jahre später neidlos und voll Respekt attestieren, dass sich Coronatus zu einem Fixstern der deutschen Szene entwickeln konnten. Nicht zuletzt, weil die Band seit 2007 in regelmäßigen Abständen ihre Klientel mit neuen Alben versorgt.
Aktuell darf diese nun Langeisen Nummer Sechs in Empfang nehmen und kann auf Anhieb feststellen, dass man der lateinischen Sprache für die Auswahl der Titel treu geblieben ist, wobei man „Cantus Lucidus“ sogar als programmatisch bezeichnen kann, denn übersetzt bedeutet das in etwa „strahlender Gesang“.
Das ist insofern zutreffend, da man nun mehr wieder verstärkt auf abwechslungsreichere Gesänge zu setzen scheint und dafür mit Anny Maleyes eine aus dem Rock-Bereich stammende Sängerin an der Seite von Carmen R. Lorch ins Line-Up integriert hat. Zwar ist Carmen immer noch die dominierende Stimme des Unternehmens, wird jedoch nicht mehr - wie zuletzt – von zwei weiteren eher in jene Ecke tendierenden Stimmen unterstützt, sondern von Anny mitunter gar harsch kontrapunktiert.
Offenbar hat man sich auch bei den Arrangements ein klein wenig zurückgenommen, denn übertrieben bombastisch kommt die Chose zu keiner Sekunde aus den Boxen. Im Gegenteil, durch diverse Einsprengsel aus dem folkloristischen Bereich lässt sich beispielsweise mit "No Holy Wars" wohl auch aus der Fanbase von Eluveitie so mancher „Neuzugang“ bei Coronatus vermelden.
Der Großteil des Materials ist aber nach wie vor im Gothic-Bereich zu verorten und dort auch fundamentiert. Die deutschsprachigen Nummern (allen voran: „Freundschaft“) lassen darüber hinaus aber eine bis dato nicht in diesem Ausmaß von der Formation zu vernehmende, hart rockende Gangart bemerken. Diese kommt selbstredend der neuen Front-Lady sehr zugute und passt ebenso zu den angenehmerweise kitschbefreiten und Pathos-reduzierten Texten. Nur weiter so!
Bewertung: 6,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Schnee & Rosen
02. Deborah
03. No Holy Wars
04. The Elvenwell (I Can Give You…)
05. Freundschaft
06. Cathy’s Floor
07. Unsterblich
08. Autumn Child (In My Dreams)
09. Ihr Habt Die Schuld!
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