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CHAOS INVOCATION – Wherever We Roam... (2024)
(9.206) Schaacki (10/10) Black Metal
Label: AOP Records
VÖ: 08.11.2024
Stil: Black Metal
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Für viele Genre Fans sind Chaos Invocation wohl längst kein Geheimnis mehr, ich für meinen Teil muss allerdings gestehen, die Rheinländer bisher lediglich registriert, jedoch noch nicht intensiv gehört zu haben – und das obwohl es sie nun schon seit zwei Dekaden gibt. Was bin ich froh, dass sich das nun endlich ändert, ich hätte echt was verpasst…
Denn „Wherever We Roam...“ braucht nur wenig Zeit um mich zu erreichen und zu überzeugen. Schon der gleichnamige Titeltrack catcht mich in Windeseile. Zwar stürmt er nicht ebenso los, dafür holt er den Hörer direkt ab. Er packt ihn bei der Hand und wird ihn in eine verdammt eindrucksvolle Dreiviertelstunde voller Wut, Wahnsinn und Gewalt entführen. Diese ist zudem gespickt mit starken Melodien und packender Atmosphäre. Während die lyrischen Inhalte dem Gehörnten und der Dunkelheit gewidmet sind, liegt die musikalische Inspiration wohl im hohen Norden, sprich Skandinavien. Ich höre sowohl eine Nähe zu Watain als auch einen Einfluss von alten Satyricon (zu Zeiten von „Nemesis Devina“) raus – eine Kombination, die ich mir besser kaum wünschen könnte.
So vereinen Chaos Invocation die etwas tiefenlastigere, schwerere Spielweise aus Schweden mit norwegischer Kälte und das auf völlig großartige Art und Weise. Auch die Details stimmen: einmal ein Tempowechsel hier, eine brutale Attacke da und für einen Hauch von Epik auch mal etwas Klargesang (von Gitarrist A.) dazwischen, welcher dann Erinnerungen an die Landsleute von Secrets of the Moon weckt.
Was soll ich nun noch großartig ergänzen? Eigentlich ist damit schon fast alles gesagt. „Wherever We Roam...“ ist ein voll und ganz überzeugendes Werk geworden. Die Scheibe weist die besten Zutaten auf, die man sich als Black Metal Freund nur wünschen kann. Sie drückt von vorn bis hinten, weiß aber auch immer wieder mit Abwechslung zu glänzen und erfährt so nirgends Langeweile. Auch die Schreibweise der Tracks in ihrer Struktur ist überaus gelungen, sind viele Übergänge doch einfach nur zum mit der Zunge schnalzen. Mit der Produktion von niemand geringerem als V. Santura in dessen Woodshed Studio und einem sehr ansehnlichen Cover Artwork von Khaos Diktator wurde ebenfalls aus den Vollen geschöpft und alles richtig gemacht.
Chaos Invocation schenken sich und der Musikwelt zum 20jährigen Bestehen ein kleines dunkles Meisterwerk. Bei Gelegenheit werde ich das Material der versäumten Jahre vielleicht auch mal erforschen, doch jetzt gleich noch einmal „Wherever We Roam...“ – das Teil hat Suchtpotential…
Anspieltipps: „Golden Gates And Terrene Light“ und „Bridges Aflame“