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BOSPARANS FALL – Götterspiel: Dunkle Zeiten (2023)
(8.366) Clemens (5,5/10) Melodic Death Metal
Label: MDD Records
VÖ: 26.05.2023
Stil: Melo Death
DEAD SUNDAY aus Baden-Württemberg haben neu gewürfelt und sich unter den Banner BOSPARANS FALL neuformiert. Es wird nun etwas melodischer und vor allem hat man sich mit dem neuen Projekt ganz auf “Das Schwarze Auge”, einem deutschsprachigem Pen&Paper thematisch fixert. Wir befinden uns also in der Fantasy-Welt “Aventurien” und im ersten Teil einer Trilogie, welche sich um den fiktiven Recken “Alrik Immerda” dreht. 2 weitere Alben werden dann also wohl noch kommen und zusammen mit dem Rückhalt und der Absprache mit der Community wollen uns die Mannen mit ihrem RPG-Metalprojekt mit 10 Tracks in die Welt und ihre Geschichten entführen.
Soweit die Ausgangssituation, welche angesichts der vielen neuen, teilweise auch Cross-over Projekten spannend klingt, aber auch genau daran ein wenig zu scheitern beginnt. Grob und schnell gesagt erinnert mich der deutschsprachige melodische Death Metal an etwas früher Zeiten der Band ASENBLUT, bevor sie ihrem Sound und Co komplett an AMON AMARTH angelehnt haben. Was wiederum nicht verkehrt ist, wenn man sich den Erfolg dieser Truppe anschaut. Aber thematisch hat es bei den Göttingern textlich und musikalisch besser zusammen gepasst und sie haben ihren Viking Metal Stil durchgezogen und bauen ihn weiter aus.
BOSPARANS FALL klingen im Vergleich da leider auch wie eine Viking Metal Band, nur das sie thematisch wo ganz anders sind. Und genau das finde ich sehr sehr schade, da sie alle Mittel und den Rückhalt haben, sich mit ihrer Idee von anderen Bands abzugrenzen. Natürlich passiert dies auf lyrischer Ebene, dass ist nicht streitbar, aber die musikalische Komponente ist dahingegen zu normal, bzw. folgt gewohnten Standarts. Gefühlt hat man die Titel schon von einer anderen Band und/oder so ähnlich gehört. Es fehlt eindeutig an Innovation, bzw. dem Wiedererkennungsmerkmal.
Hier hätte ich mir gerne was neues gewünscht, dass mich auch musikalisch in die Fantasy-Welt zieht. Titel wie „Praios“ und „Alrik Immerda“ gehen da zum Beispiel leicht in die richtige Richtung. Sie nutzen ein wenig Atmosphäre neben den gedoppelten 0815 Gitarrenläufen, bauen ein paar rhythmische Variationen, sowie Strukturelle Unterbrechungen ein, sodass die Titel einfach spannend und für mich thematisch passender wirken. Der sichere Weg funktioniert im ersten Augenblick, aber spannender wird es doch erst, wenn man nach links oder rechts abbiegt und seinen eigenen Pfad ebnet oder?
Schlussendlich möchte ich aber dennoch festhalten, dass die Platte keineswegs ein Reinfall ist und für ein “Debüt”-Album nicht ungehört vom Tisch fallen sollte. Jedoch glaube ich, dass hier viel mehr Potenzial in der Idee drinnen steckt, als das es ausgeschöpft wird und ich hoffe das die Jungs es ebenso sehen und umsetzten können, da es eig. sonst zu schade um eben diese Idee wäre.
Anspieltipps: „Praios“ und „Alrik Immerda“
Bewertung: 5,5 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Intro
02. Dunkle Zeiten
03. Bosparans Zinnen
04. Rondra
05. Firun
06. Praios
07. Alrik Immerda
08. Schwarzmagier Xardas
09. Kampf Um Norbeneck
10. Goldene Blüten Auf Blauem Grund