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BORKNAGAR "Winter thrice" (2016)

(2.480) - Olaf (10)

Label: Century Media
VÖ: 22.01.2016
Stil: Norwegian Progressive Metal

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Du heiliges Kanonenrohr…ist das tatsächlich schon wieder 4 Jahre her, dass die Norweger mit „Urd“ ein Album in ihrer Discographie veröffentlicht haben, welches mich ein klein wenig enttäuschte und „lediglich“ mit 8,8 Punkten abgespeist wurde? Ein Blick in unser Archiv bestätigt meine Vermutung und insofern freute ich mich ungemein auf Scheiblette Numero 10 namens „Winter thrice“, die doch mit Sicherheit die von mir damals angesprochenen Kritikpunkte ausmerzen würde…oder doch nicht?

Also erstens…der Sound…dieser UNFASSBAR organische und druckvolle Sound ist der wohl beste, den Borknagar jemals auf Polycarbonat haben pressen lassen. Jedes Instrument, jede Nuance, jede Note, jede Oktave kommt klar, differenziert und selbst für den ungeübten Hörer eindeutig nachvollziehbar aus den Boxen oder Kopfhörern (je nach dem) und fängt einen sofort ein.

Zweitens ist die „Zweit“ Stimme von Vortex diesmal nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern vollkommen integriert und bildet einen kongenialen Aspekt zu dem sowieso überragenden Organ von Vintersorg, mit dem er perfekt interagiert und den epischen Songs die atmosphärische Dichte verleiht, die man seit dem Überalbum „Universal“ von den Nordmännern kennt, schätzt und wie in meinem Falle liebt…und drittens: Diesmal gibt es goatseidank kein Instrumental. Weiter im Text…

Auf „Winter thrice“ gibt es keine Monumentalepen oder Songs, die den Hörer intellektuell überfordern könnten. Vielmehr haben es Borknagar geschafft, selbst in „kurzen“ Stücken wie „Panorama“ so viel Tiefe, Herz und Leid reinzupacken, wo sich viele andere Combos gerade im Bereich der progressiveren Klänge 10 Minuten am Griffbrett einen runterholen. Die Instrumentalisierung ist grandios, die Songs ergreifend, die Stimmen sowieso und die Zeit scheint an manchen Stellen einfach stehenzubleiben. Ebenfalls klingen die Norweger nicht mehr ganz so verkopft wie früher, ihnen aber deswegen „Eingängigkeit“ vorzuwerfen, wäre in diesem Fall ein Sakrileg sondergleichen, denn dafür gibt es einfach viel zu viel zu entdecken. Selbst die alten Black Metal Wurzeln werden zuweilen kräftig gedüngt und somit dürften alte wie neue Fans vor Entzückung beim nächsten Plattendealer Schlange stehen, um sich dieses Meisterwerk ins Regal zu stellen. Ich habe jedenfalls soeben das Teil als Vinyl geordert…

Bewertung: 10 Punkte

Tracklist:
01. The rhymes of the mountain
02. Winter thrice
03. Cold runs the river
04. Panorama
05. When chaos calls
06. Erodent
07. Noctilucet
08. Terminus
09. Dominant winds


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