Welch großartige Überraschung war es als ich las, dass es tatsächlich Body Count noch gibt. Die Band, mit der es Ice-T geschafft hatte, seine Metal und Hardcore Attitüde gewinnbringend und vor allem überzeugend an den Mann / Frau zu bringen und da ich mit dem ersten Album noch beste Urlaubserinnerungen verbinde konnte ich es kaum erwarten, in das tatsächlich fünfte Album und das erste seit nunmehr 8 Jahren rein zu lauschen…und ich wurde nicht enttäuscht, eher im Gegenteil!
„Manslaughter“ ist ein sauhartes, mit vielen Seitenhieben, großartigen Texten und fantastischer Mucke ausgestattetes Album geworden, welches den geneigten und interessierten Hörer sofort packt und mitnimmt. Wenn man allerdings das erste veröffentlichte Lied „Talk shit, get shot“ (oh ja!!!) als Wegweiser nimmt, wird man zutiefst überrascht sein, das Ice-T zusammen mit seinem kongenialen Partner Ernie C vielmehr auf der Pfanne hat, wie diesen doch echt plakativen Song der alle Klischees bedient, die man mit dem amen Body Count halt in Verbindung bringt. Doch alleine beim Titeltrack gibt es bereits so eine fette Metal Schlagseite, welche sogar fast ins Todesbleiernde abdriftet, die man so niemals erwarten konnte. Dazu gesellt sich der typisch schwarze (ääähm) Humor der Jungs, den sie auf “Instititionalized 2014” voll ausleben. Da wird sich über alles und jeden aufgeregt, sei es die nörgelnde Freundin, wenn man nach einem harten Arbeitstag einfach auf der X-Box ein paar Zombies meucheln will oder man sein email Passwort vergessen hat und mit einem indischen Call Center so seine liebe Müh hat. Dazu eine Mucke, von der die Suicidal Tendencies anno 2014 nur träumen können und fertig ist ein unfassbar geiler Song, der zukünftig auf keiner Party fehlen darf! “I’ve got 99 problems and the bitch ain’t one”…kennt man auch irgendwoher und wird auf “99 problems BC” ausführlich behandelt, ebenso wie die „Bitch in the pit“. Ebenfalls ganz großes lyrisches Kopfkino und für jeden eine Hymne, der sowas selbst mal auf Konzerten erleben durfte. Selbst die Kollaboration mit Hatebreeds Jamey Jasta auf „Pop bubble“ ist keineswegs eine Anbiederung an die Käuferschicht besagter Band, sondern vielmehr ein Song, den die Jungs aus Connecticut gerne selbst in ihrem Programm haben dürften.
Auf jeden Song hier einzeln einzugehen würde fast den Rahmen sprengen, denn jeder der 14 auf „Manslaughter“ befindlichen Stücke spricht für sich selber und bietet unfassbar kurzweilige, witzige und hammerharte Unterhaltung und manifestiert den Ruf des sympathischen Rappers, einer der ganz Großen der Szene zu sein. Dieses Album macht einfach nur Spaß und Laune und eignet sich perfekt, um im heimischen Pit um den Fliesentisch mächtig die Keulen zu schwingen.
Bewertung: fabelhafte 9,0 von 10 Punkten für eines DER Comebacks des Jahres!
Tracklist:
01. Talk shit, get shot
02. Pray for death
03. 99 Problems BC
04. Back to rehab
05. Manslaughter
06. Get a job
07. Instititionalized 2014
08. Pop bubble
09. Enter the dark side
10. Bitch in the pit
11. Black voodoo sex
12. Wanna be a gangsta
13. I will always love you
14. 99 Problems BC (Rock Mix)
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