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BEHIND YOUR FEAR – Anthropocene (2022)
(7.995) Baka (3,8/10) Dark Rock
So wie die Platte beginnt, macht sie auch einen guten Eindruck und man fühlt sich schnell gut aufgehoben. Das Gefühl hebt sich aber wirklich all zu schnell auf, da es an Innovation fehlt.
Man wird hörbar in eine Ecke gedrängt und bekommt nicht viel Raum für Ausschweifungen der Interpretationen geboten. Die Platte bleibt stabil wie sie ist und verfängt sich hier auch.
Der erste Song wirkt wie eine schlechte Version einer vergangenen, finnischen Gruppe, deren Namen ich nicht weiter anpreisen möchte. Und er trifft nicht die Qualität. Schnell kehrt Langeweile ein und das bestätigt auch der zweite Titel „The Mask“. Wobei man dem Song zu Gute halten muss, dass er es schafft eine gute Stimmung aufzubauen, da er sich Zeit lässt und nicht straff durchgezogen wird. Das ist das, was dem Album fehlt.
Dabei versuchen BEHIND YOUR FEAR genau das umzusetzen. Aber ihre Stärke liegt im Riffing und stimmungsvollen geachtel.
Für das Riffing kann man gerne mal den Song „New Ways“ anpeilen. Der Band würde es mehr stehen das Riffing auszubauen. Es wird permanent versucht die Harmonien als Stütze darzustellen. In diesem Song kommt der Bruch zwischen Harmonie und Riffing so heftig, dass es das Gesamtbild völlig vermasselt. Dabei ist die Nummer ganz gut geworden.
BEHIND YOUR FEAR bedient sich ganz klar der Einfachheit. Das ist auf der einen Seite schnell und leicht geschrieben, auf der anderen jedoch sehr schwer in einem guten Song zu verarbeiten. Dafür braucht man nicht unbedingt Talent, sondern einfach nur Gespür und gute Songwriting Qualitäten. Die fehlen leider an vielen Stellen. Das Album ist eingängig gemeint und verziert ihre harmonisch Dur und Moll Songs mit schrägen Tönen. Das ist eine gute Vorgehensweise, jedoch schaffen sie es nicht.
Das jeder Song eine klassische Songstruktur aufweist hilft auch nicht gerade.
Die Vocals sind schön mittig und weit vorne. Dadurch wirkt die popige Stilistik auch gut, aber wie gesagt, sie kommt nicht rüber. Die Sängerin gibt sich auch arg Mühe, aber der Funke zündet nicht. Alles ist vorhersehbarer Standard.
Man kann jedoch die Texte klar und deutlich hören und der Story folgen.
Bei einem Bandnamen wie diesen finde ich es textlich viel zu dünn geschrieben. Was steckt denn hinter der eigenen Angst. Die Liste ist bei jedem einzelnen sehr lang und um darauf zu kommen hat man viel Material zum Schreiben. Wird hier nicht erfüllt. Abermals Standardkram.
Definitiv liegt hier ein Fan Album vor. Man muss mehrfach, dieses recht schwache Werk, hören um Feinheiten für sich selbst zu entdecken. Ansonsten rauscht mal solch ein Song durch eine Zufallsliste durch. Es wird nicht stören, aber man vermisst es auch nichts. Freunde der leicht, düsteren Kost könnten dennoch Gefallen finden.
Anspieltipps: „New Ways“
Bewertung: 3,8 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. One Days
02. The Mask
03. New Ways
04. Bandaged Eyes
05. Little While
06. Heartbeats
07. Weakness
08. Hollow
09. Shattered Mirrors
10. DNR
11. Lullaby