Label: War Anthem Records
VÖ: 27.03.2020
Stil: Black Metal
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Da stürze ich mich freudig auf die neue BALMOG Scheibe, öffne den Ordner und dann ist da nur eine Datei drin. Erster Gedanke: Entweder fehlt da was oder der Song ist ziemlich lang. Da wir von einer Black Metal Band sprechen, ist die zweite Option nicht unwahrscheinlich. Und in der Tat haben wir es hier mit einem mehr als 18-minütigen Brocken Dunkelheit zu tun. Nennt es Single, nennt es EP, es spielt ja keine Rolle, Hauptsache die Musik stimmt. Und die ist in den nun folgenden Minuten durchaus hörenswert.
Sie beginnt düster, schleppend, weißt Elemente von Doom und Postrock auf und wird dabei von Sprechgesang und Flüstern begleitet. Dieser mahlende, hypnotische Sound hält sich eine Weile, baut sich aber auch stetig auf und wird immer fieser. Nach über vier Minuten gibt es dann die erste Entladung der angestauten Energie und BALMOG fangen an, Gas zu geben. Dabei gehen die Spanier aber nicht unkontrolliert vor. Mit mindestens einer Hand am Zügel haben sie ihre Wut noch gut im Griff. Sogar ein Einfangen dieser gelingt, woraus ein ruhiger Zwischenpart entsteht. Erneut baut sich der Song auf. Als es diesmal wieder wuchtiger wird, bestimmt ein sehr rockiger Vibe das geschehen. Das geht gut ins Tanzbein und so wird der Rhythmus direkt mitgestampft. Doch auch die aggressive Seite der Südländer kommt noch zum Vorschein, was sie ebenso beherrschen wie die getragenen Melodien, die sich zum Ende hin eröffnen.
„Pillars of Salt“ beinhaltet zwar nur einen Titel, doch dieser umfasst hervorragend das vielseitige Schaffen von BALMOG. Wer einen Einblick davon bekommen möchte, wie diese Band klingt, der erfährt hier einen herrlichen Gesamteindruck. Eine bezifferte Einschätzung für einen einzelnen Song halte ich hier für unnötig, aber ich möchte euch sagen: hört euch diesen an – er ist es definitiv wert.
Bewertung: ohne Wertung
Tracklist:
01. Pillars of Salt