Label: Peaceville
VÖ: 15.12.2017
Stil: Death Metal
AUTOPSY gibt es nun auch schon seit 30 Jahren - verdammt, wann sind wir bloß alle so alt geworden? Wenn sich alt-werden allerdings so anhört wie auf AUTOPSYs neuestem Minialbum “Puncturing The Grotesque”, muss man keine Angst davor haben. Sie servieren hier eine kurzweilige Schlachteplatte allererster Güte mit allem, was man an AUTOPSY mag.
Der Titeltrack sprintet gleich nach vorn los und verbreitet unheimlichen Spaß, das ist Rock’n’Roll! Der Rest vertraut auf die bewährte Mischung aus boshaft-langsamen Passagen (besonders groß in “Gas Mask Lust”), groovigem Midtempo und schnellen Stellen, die zum Mitmoshen einladen. Dazu diese unnachahmliche Gurgel-Stimme, Solos die nie in Griffbrettwichserei ausarten und eine druckvolle Produktion aus den Earhammer Studios, mehr braucht man gar nicht. Das Anfangsriff von “Gorecrow” klingt verdächtig bekannt (“Skull Grinder”), aber was solls.
Der Rausschmeißer “Fuck You!!!” ist eine Coverversion von BLOODBATH (einer relativ unbekannten Thrash Metal Band aus Oakland, in der AUTOPSYs Danny Coralles die Klampfe geschwungen hatte). Dieses Stück ist außerdem auf der parallel zum Mini-Album erscheinenden Split mit BLOODBATH (den etwas bekannteren Schweden) enthalten, allerdings sollen es zwei sehr verschiedene Versionen sein. Solche Verwirrspiele treffen genau mein Humorzentrum. Schade, dass mir die Split nicht vorliegt.
Das Minialbum ist deshalb nur mini, weil es gerade mal 24 Minuten lang ist. Von mir aus hätten sie ruhig noch ein paar Lieder mehr draufpacken und es als reguläre Langrille veröffentlichen können, wahrscheinlich hätten sie es dann nicht mehr in diesem Jahr zum Jubiläum geschafft. Im Moment ist “Puncturing The Grotesque” nur direkt über das Label Peaceville erhältlich, alle anderen Händler schicken es ab 26. Januar raus.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Depths Of Dehumanization
02. Puncturing The Grotesque
03. The Sick Get Sicker
04. Gas Mask Lust
05. Corpses At War
06. Gorecrow
07. Fuck You!!!