Ich muss mich entschuldigen…zutiefst entschuldigen, denn die Norweger von Audrey Horne kannte ich bislang lediglich namentlich und hatte mich bislang noch nicht mit den Jungs auseinandergesetzt. Nochmals Mea culpa, ein Fauxpas, der mir so nicht mehr unterlaufen wird, denn das vierte Album der Mannen um Ausnahmestimme Tjorkell Rod namens „Youngblood“ rotiert nun seit Erlangen der selbigen fast ununterbrochen in meinem Player. Warum? Dieses bis in s Mark rockende Glanzstück packt einen sofort an den Eiern und hinterlässt bleibenden Eindruck.
Eine wuchtige Produktion, wummernde Drums, tolle Gitarren und eine niemals nervende Hammondorgel, die zum Teil zu mehr als lediglicher Untermalung eingesetzt wird, machen den Sound von Audrey horne so richtig schön bleischwer, ohne jedoch auf facettenreiche Melodien und mitreißende Hooks zu verzichten. Überhaupt befinden sich auf „Youngblood“ eine dermaßen hohe Anzahl an Ohrwürmern, dass es schon fast beängstigend ist. Das beginnt schon beim Opener „Redemption blues“, der als Eröffnungsnummer einfach passt wie Sau. Witzig bei „Straight into your grave“ ist das Handgeklapper im Mittelteil und der anschließende Titeltrack ist ebenfalls total catchy. Bei „There goes a lady“ kommt die von mir bereits erwähnte Orgel voll zum Einsatz und lässt somit dem Stück ebenfalls potentiellen Hitcharakter angedeihen, was bei „Show and tell“ nicht ganz so der Fall ist. Nicht schlecht, aber nicht so überragend wie „Cards with the devil“ oder „Pretty little sunshine“. Doch dann kam das absolute Oberhighlight: „The open sea“…bereits mein Song 2013!!! Unfassbare Musik, mitreißende Lyrics, einfach ein Megakracher, mit dem sogar die beiden folgenden „This ends here“ und das ebenfalls herausstechende „The king is dead“ konkurieren konnten was beweist, wie überragend dieses Album ist.
„Youngblood“ darf zukünftig auf keiner anständigen Metal und Hardrock Party fehlen und wenn nicht zwei kleine Schwächephasen gewesen wären, würde auch dieses Album das Olaf-Siegel für herausragende Dienste am gitarrenorientierten Volk bekommen. Doch den richtig „fetten“ Abzug gibt es für das in meinen Augen völlig beknackte Albumcover, für das mein Sohn sich seine 2 in Kunst definitiv ruinieren würde. Aber das ist im Falle Audrey Horne’s Jammern auf…naja…gigantischem Niveau.
Bewertung: packende 9,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Redemption blues
02. Straight into your grave
03. Youngblood
04. There goes a lady
05. Show and tell
06. Cards with the devil
07. Pretty little sunshine
08. The open sea
09. This ends here
10. The king is dead