Label: earMusic
VÖ: 16.01.2015
Stil: Power Metal
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Ja, Ihr habt richtig gelesen: Angra! Es gibt sie noch, was nach einer 5 Jahre anhaltenden Durststrecke seit dem letzten Studioalbum „Aqua“ nicht ganz zu erwarten war, doch nachdem die Jungs mit Drummer Bruno Valverde und Neu-Frontmann Fabio Lione endlich die Line-Up probleme beheben konnten, begab man sich ins Studio, um das nunmehr achte Album einzutüten und der durchaus großen weltweiten Fangemeinde endlich wieder feinsten Melodic Metal zu präsentieren. Doch ist dieses Unterfangen wirklich geglückt?
Teilweise, denn Angra setzen mir auf „Secret garden“ zum Teil zu sehr auf Eingängigkeit und vernachlässigen dabei ihre in der Vergangenheit gezeigte Power. Der Opener und fette Midtemporocker „Newborn me“ lässt das noch nicht erahnen, doch schon bei „Black hearted soul“ und vor allem „Final light“ lässt der am Anfang noch vorhandene Enthusiasmus rapide nach. Die folgende Ballade „Storm of emotions“ kann auch nicht zur Aufheiterung beitragen, wird aber mit Sicherheit viel Airplay im heimischen Brasilien einfahren. Danach kommt allerdings ein Highlight, denn die Police Coverversion von „Synchronicity II“ ist ein echter Ohrenschmaus, was vielleicht aber auch daran liegt, dass ich das Original bereits großartig fand und die Version von Angra sich sehr an dieser orientiert. Danach zeigt die Formkurve allerdings wieder nach unten, wozu das mit Epica Frontmaus Simone Simons eingeträllerte Titelstück maßgeblich zu beiträgt, denn das Teil nervt leider komplett. Da kann das etwas flottere „Upper levels“ leider auch nicht mehr viel retten, doch die große Überraschung folgt darauf. Auf „Crushing rooms“ zeigt Gaststar Doro Pesch ihre wohl beste Gesangsleistung seit Jahren und stielt Neufronter Lione ganz dezent die Show. Ein Wahnsinnstitel und der absolute Höhepunkt auf einem ansonsten mit Glanzlichtern eher spärlich ausgestatteten Album. Und ein Album mit einer weiteren Ballade („Silent call“) zu beschließen, finde ich, ehrlich gesagt, mehr als gewagt und irgendwie komplett unpassend.
Angra werden trotz meiner zum Teil harschen Worte dennoch genug Einheiten absetzen, um sich die nächsten Jahre sorglos zurücklehnen zu können…und sooo schlecht ist das Album ja nun auch nicht. Nur nicht eben so eine Großtat wie seinerzeit „Holy land“ oder „Angels cry“. Für Powermetal Fans mit Sicherheit eine lohnenswerte Anschaffung, ich bin jedoch nicht so begeistert…
Bewertung: 7,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Newborn me
02. Black hearted soul
03. Final light
04. Storm of emotions
05. Synchronicity II
06. Violet sky
07. Secret garden (feat.Simone Simons)
08. Upper levels
09. Crushing room (feat.Doro)
10. Perfect symmetry
11. Silent call
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