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1349 – The Wolf and the King (2024)
(9.150) Schaacki (8,1/10) Black Metal
Label: Season of Mist
VÖ: 04.10.2024
Stil: Black Metal
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„1349 sind nicht wie andere Bands“ heißt es im beigefügten Promotext, der unserer Redaktion zugesandt wurde. Während dieser Satz eigentlich biografischer Natur ist, so stimme ich diesem Satz auch in Bezug auf die Musik der Norweger zu. Denn auch wenn Sänger und Mastermind Ravn in jenem Text betont, dass 1349 die „Trademarks des Norwegian Black Metal der frühen 90er zurückbringen wollen“, so finde ich ihren Sound stets eigenwillig und besonders. Sicherlich darf man seiner Aussage zustimmen, findet man doch einiges aus besagter Epoche wieder. Doch kann der Hörer keineswegs weitere Einflüsse leugnen.
Auch „The Wolf and the King“ bietet da keine Ausnahme. Dies ist aber auf gar keinen Fall als eine negative Kritik zu sehen. Es verlangt mir jedoch ein Schmunzeln ab, wenn die Nähe zu den Anfangstagen dieser Musik so betont wird. Denn gerade den ausgefallenen Schreibstil schätze ich an den Herren aus Oslo. Unumstritten wird hier abermals feinste schwarze Kost erschaffen, doch ist diese weit mehr als eine Blaupause der Vergangenheit. Ja, manche Elemente beziehungsweise Parts verdienen geradezu den Ausdruck „progressiv“ und das zeichnet die Band früher wie heute aus.
Und wie schade wäre es auch, wenn man bei so einem unfassbaren Schlagzeuger wie Frost sich auch nur darauf beschränken würde, geradlinige Songstrukturen zu fahren?! Er drückt der Band seinen Stempel auf wie nur wenige andere Drummer es könnten. Seine Spielweise ist markant und stets voller unzähliger Details. Im Verbund mit den ebenfalls vielseitigen Gitarren- und Bassspuren erschaffen 1349 einen Gesamtsound, der zwar in den 90ern geboren sein mag und die Essenz von einst aufgesogen hat wie ein Schwamm, aber auch noch viel mehr zu bieten hat.
„The Wolf and the King“ führt durch acht vielschichtige und oft unvorhersehbare Songs, die vollgepackt sind mit wüstem Geprügel, fies sägenden Gitarren, verspielten Melodien, prägnanten Basslicks und treibenden, stampfenden, rockigen oder auch vertrackten Drums; alles garniert mit den kräftigen, garstigen und finsteren Vocals von Ravn. Somit ist die Scheibe also komplexe, aber auch nicht allzu leicht verdauliche Kost für Freunde der schwarzen Klangküche, die Feinschmeckern aber sicher munden wird.
Anspieltipps: „Ash of Ages“, „Inferior Pathways“ und „The Vessel and the Storm“
Bewertung: 8,1 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. The God Devourer
02. Ash of Ages
03. Shadow Point
04. Inferior Pathways
05. Inner Portal
06. The Vessel and the Storm
07. Obscura
08. Fatalist