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GLORY FORCE – The restoration of Erathia (2020)

(6.540) Olaf (8,0/10) Epic Power Metal


Label: DIY
VÖ: 30.10.2020
Stil: Epic Power Metal

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Wer hinter dem Bandnamen etwas anderes vermutet als Drachen, in Not geratene Jungfröllein, die in ihrem Turm auf Rettung durch den Ritter in glänzender Rüstung warten oder diesen ganzen Fantasy Trallala Schnickschnack, der wird vor dem Glory Force Erstling namens „The restoration of Erathia“ ehrfurchtsvoll das Knie beugen. Allerdings kommt man beim Studium der Biographie der angeblich aus Vansbrucci in Sizilien stammenden Formation ein wenig ins Grübeln, denn erstens gibt es diesen Ort nicht, zweitens sehen die Protagonisten in Persona von Alessandro Rodolfe Peggio und Domenico „Dom“ Spazzarini, altersbedingt nicht unbedingt wie Musiker aus, die bereits 1985 den internationalen Shredguitar Wettbewerb gewannen, diesen Triumph fünf Mal in Folge wiederholten, bis sie aus dem Wettbewerb gekickt wurden, später im Knast saßen und sich reformierten und drittens zucke ich zusammen, wenn ein Drummer mit Nachnamen Sasso heißt. Also ehrlich…, wenn die Truppe tatsächlich aus dem Land des Leonardo Da Vinci, Micheangelo oder Giovanni Trappatoni stammt, benenne ich mich um in Olaffo de Peli Pubici.

Zur Ehrenrettung muss ich allerdings gestehen, dass die Mucke durchaus Potential hat, bei der entsprechenden Klientel die Geldbörse locker zu machen, auch wenn ich hier ebenfalls daran zweifle, dass die Truppe seit 2004 an dem Konzept des Albums gearbeitet hat. Generell erfinden die „Italiener“ das Rad nicht neu, sondern wildern wild und ungeniert in den Gärten von Rhapsody (of fire oder wie auch immer), Gloryhammer und natürlich ganz viel Manowar, was die Chöre und die akustischen dicken Eier betrifft und man fragt sich, ob diese sich immer wieder selbst parodierende Kasper-Band bei entsprechender Fokussierung auf die Musik nicht heute exakt so klingen würden, wie das mir hier vorliegende Sextett.

Definitiv kommt man des Öfteren auf den Gedanken, sich die mit Pelz besetzte Unterbuchse überzustreifen, den Underberg Patronengurt anzulegen, das Schwert von Toys’r’us umzuschnallen und die natürlich aus echtem Büffelpenisleder, dem Manne angepassten Overknees überzustülpen, auf Drachenjagd zu gehen und nach Erledigung des Flatterviehs ein zünftiges „Epic victory“ anzustimmen, welches mit viel Bombast, Pathos und Spinett-Geträller aus den Boxen wabert und die Scheibe beschließt. Davor gibt es heldenhaft inszeniertes Liedgut, was wirklich interessant anzuhören ist und bei dem vor allem Frontmann Tim Pellkartoff…äääh…Peltikoto mit seinem melodiösen und dennoch harten Organ (klingt etwas komisch, oder?) einen exzellenten Vorturner mimt. Achja…Peltikoto heißt aus dem finnischen übersetzt „Blechdose“. Dämmert Euch langsam was?

Die Produktion drückt, ist klar akzentuiert und der bis Dato unbekannte Ziff Jenzen hat in seinem Ferro Massimo Studio (Maximales Eisen, so langsam…) in eben dieser kuriosen Stadt Vansbrucci, einen verdammt guten Job hingelegt. Doch das die Orchester und Chöre in der St.Paul Kathedale in London aufgenommen wurden, ist ebenso glaubwürdig, wie die Thesen des Attila Hildmann.

Das hört sich alles irgendwie nach verarsche oder Sarkasmus an? Na, wer hat denn angefangen, Leute? Dennoch, egal welchen Hirnwindungen Glory Force entstammt, „The restoration of Erathia“ macht durchaus Laune und eignet sich bestens für einen geselligen Abend, an dem man das Blut seiner Feinde aus deren Schädeln zu sich nimmt. Achja…wenn man die Band, hier in Form von Alessandro R.Peggio, kontaktieren will, stolpert man über eine deutsche Handy Nummer. Sehr skurril und mysteriös, so wie die gesamte Entstehungsgeschichte der Band und des Albums.


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Eratia’s fall
02. Dawn of conquest
03. The battle of Daeyan’s fort
04. Rivers of glory
05. On silver wings
06. King Gryphonheart (The brave)
07. Wielder of a thousand axes (A dwarven’s battle quest)
08. Epic victory



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