Label: DIY
VÖ: 24.07.2020
Stil: Pagan Black Metal
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Sind wirklich schon 11 Jahre vergangen? Hach wie die Zeit vergeht…. nun soll der Nachfolger zu „Weltenbrand“ endlich aus dem Trusetal in Thüringen in die Welt erklingen und ich bin mehr als gespannt. Immerhin ist „Weltenbrand“ für mich eines der wenigen „Überalben“ des Pagan Black Metal. Im Lineup hat sich etwas geändert, unter anderem hat Maik die Gitarre an Roman (ehem. XIV Dark Centuries) weiter gereicht und auch in Sachen Label, versuchen es GERNOTSHAGEN nun in völliger Eigenregie.
Aufgenommen wurde „Ode Naturae“ in dem Sachsenklang Studio mit Uwe Havers und war somit in den richtigen Händen wenn es um die Pagan Szene hier zu Lande geht. Mix und Master erfolgte in der Klangschmiede Mellrichstadt durch Markus Stock und somit habe ich nun das fertige 4te Album der Thüringer vor mir liegen. Allein der Sound verspricht so Einiges, da dieser nun mehr differenzierter, bzw. präziser durch die Boxen schallt, sodass das Intro „Erwachen“ mit dem darauffolgenden Titel „Eibengang“ ein wahres musikalisches Feuerwerk entzünden. Da bekommt man ja schon leicht Gänsehaut! Genial, der Stil von GERNOTSHAGEN bleibt dem des Vorgängeralbum treu.
Es werden klar verständliche deutschsprachige Texte im Wechsel mit Black Metallischen Screams oder hohem klaren Gesang vorgetragen, welche von einem epischen Gitarrenspiel untermalt und mit der Unterstützung von soliden Drums, sowie der Keyboardfraktion zu einem düsteren, aber auch verträumten Klangbild verschmelzen. Ebenso lang wie mein Versuch den Stil in Worte zu umschreiben sind dabei auch wieder die Titel geraten. Aber da hier die Titel bis in die letzte Note auskomponiert sind, bricht es hier keinen Ast ab, im Gegenteil, manchmal wünscht man sich, dass der Titel gut und gerne noch ein wenig länger hätte gehen können („Eibengang“). Und dass die Thüringer diese Liedkunst beherrschen beweist wenn nicht schon längst geschehen z.B. der letzte Titel „Transzendenz“. Epischer Pagan Black Metal wie er sein soll, verziert mit so einigen kleinen aber feinen Effekten, oder Keyboardakzenten, aber dennoch so geschrieben, dass der Pagan Black Metal Anteil nicht zu kurz kommen wird („Wildnis“).
Die Lyrics sind wieder einmal sehr gelungen und decken alles vom mystischen, bis hin zum bitteren Ernst des Lebens ab („Zyklus Tod“). Alles wie gewohnt, warum aber nur 9 statt 10 Punkte? Das liegt evtl. an den etwas mehr in den Hintergrund gerückten Keyboardeinlagen. Das Album ist ein wenig mehr bodenständiger, uriger, wobei wir es hier wirklich meckern auf hohem Niveau zu tun haben. Letztendlich fehlt mir der ein oder andere Gänsehautmoment, bzw. das sich völlig in der Musik verlieren, was „Weltenbrand“ damals, wie auch heute noch bei mir auslöst. Es war ein Album, dass eine Band nur einmal schreiben kann, welches aber keineswegs negativ „Ode Naturae“ in seinen Schatten stehen lässt. So ein Album zu schreiben schafft nicht jede Band und darauf ein Werk wie „Ode Naturae“ folgen zu lassen, schaffen umso weniger Bands.
Hier wird nicht versucht dasselbe Feuer noch mal zu entflammen, nein, hier haben Gernotshagen einen neuen Meilenstein aufgestellt, einen weiteren Schritt nach vorne gemacht, welcher sich hören, sowie auch sehen lassen kann. Neben der Musik ist das Artwork nämlich auch wirklich gelungen und ich kann jedem empfehlen, sich ein physisches Exemplar der kleinen Auflage von „Ode Naturae“ zu sichern um das komplette Erlebnis „Ode Naturae“ genießen zu können!
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Erwachen
02. Eibengang
03. Eisenwald
04. Blut für die Meute
05. Fahle Wege
06. Zyklus Tod
07. Wildnis
08. Transzendenz