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EYE OF NIX – Ligeia (2020)

(6.339) Jezebel (9,0/10) Avantgarde Black Metal

Label: Prophecy Productions
VÖ: 19.06.2020
Stil: Avantgarde Black Metal

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Normalerweise sind mir Wortgebilde wie „Avantgarde Black Metal“ oder „Post Black Metal“ ein Graus, weil damit meist irgendwelche Musik bezeichnet wird, die nicht viel mit Black Metal zu tun hat, deren Musiker die Ausstrahlung von Sachbearbeitern haben und die sich einen intellektuellen Anstrich geben wollen. Das „Kaisers neue Kleider“-Phänomen: wenn es dir nicht gefällt, bist du wohl zu dumm dafür, also finden es alle toll.

EYE OF NIX ist eine der ganz wenigen Bands, die ich wirklich und aus vollster Überzeugung als Avantgarde bezeichnen würde. Ähnlich der noch etwas sperrigeren IGORRR lebt diese Musik zu einem großen Teil durch die Sängerin, die weit von der klassischen Trällerelse entfernt ist. Joy Van Spain spielt mit ihrer Stimme, lotet die Grenzen aus von höchsten, opernhaften Tönen bis zum Growlen, von zart bis angsteinflößend. Dennoch hat man nie den Eindruck, dass die Musik nur als Beiwerk zur großartigen Sängerin geschrieben wurde, denn auch die instrumentale Seite hat es in sich und lässt bei aller Experimentierfreude die Heavyness, den Metal nicht zu kurz kommen.

„Ligeia“ ist das dritte Album der Seattler, vinylfreundliche 45 Minuten lang mit 8 Titeln. Damit sind die Songs im Schnitt länger als radiotauglich, aber noch keine Überlänge. Auf den Punkt zu kommen, ist auch so eine Sache, die nicht jedem gegeben ist, der gern etwas mehr Kunst in seiner Musik verbaut, was EYE OF NIX aber gut schaffen. Ligeia ist außerdem auch der Name einer der Sirenen, die arglose Seefahrer in den Tod locken. Das ist nicht nur insofern passend, dass eine Sängerin gut als Sirene dargestellt werden kann, sondern die Musik hat ebenso den Charakter von „Meer“: mal ruhig und schön, im nächsten Moment ungestüm und dann wird man von der Strömung fortgerissen oder in einen Strudel gezogen.

Die „wässrigen“ Titel wie „Concealing Waters“, „Stranded“ und „Adrift“ runden das Bild ab. Auch die Produktion ist klar wie ein Gebirgsbach, lässt Raum für Atmosphäre und bringt auch die dichten, wuchtigen Passagen gut zur Geltung. Ganz großes Tennis, auf vielen Ebenen.

Bewertung: 9,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Concealing Waters
02. Pursued
03. Tempest
04. Stranded
05. Keres
06. Ligeia
07. Adrift
08. Stone & Fury

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