TAYNE – Love (2025)
(9.334) Vonni (8,0/10) Industrial-Noise-Pop
Label: MNRK Heavy
VÖ: 31.01.2025
Stil: Industrial Noise
Es gab Zeiten, da haben mich Bands wie die Nine Inch Nails oder Ministry begeistern können, Industrial Noise stand da fast täglich auf meiner Playlist. Zugegeben, Bands dieser Kategorie ließen Wände in einschlägigen Clubs bröckeln, fanatisch in sich gekehrter Menschen wurden zu tanzenden Zombies. 2025 ist anders, Tayne ist anders.
Das Londoner Trio um Sänger Matt Sutton steht kurz vor dem Release des Debuts "Love", in welchem es um die musikalische Verarbeitung von Erfahrungen und Gefühlswelten geht, wo eine Art Symbiose aus Noise-Pop, Post-Industrial, Core und Shoegaze eine Art Endzeitstimmung in den Äther spült.
Nach bereits zwei veröffentlichten EP´s und diversen Auskopplungen aus dem Debutalbum, welche auf YT bereits visuell beeindruckend in Szene gesetzt wurden, ist die VÖ von "Love" die logische Konsequenz und bietet allumfassend ein experimentielles Genrehopping mit teils ordentlich übersteuerten Wumms!
Und ja, auch die drei Londoner schaffen es wie die bereits erwähnten Genregrößen, diverse Clubhymnen auf ihrem knapp 30-minütigem Werk zu pressen. Hier heißt es nicht nur volle Dröhnung, auch experimentelle Klänge catchen den Hörer und laden zum Nachdenken ein. Wer an HEALTH Gefallen gefunden hat und dem Ganzen eine Prise metallische Härte abgewinnen kann, ist bei Tayne bestens aufgehoben.
Zu den bemerkenswertesten Songs gehören auf diesem Longplayer sicherlich "Coherent" mit dem Gastgesang von Rachel Aspe und "Fear" mit Gastsänger James Spence von Rolo Tomassi. Beide Songs stehen für den Club-Sound ohne Kompromisse und spielen die Balance industrieller Klanglandschaften bestens gegeneinander aus. Vintage Drumming, scharfes Gitarrensurren, abgefahrene Synthis, eingebettet in manchmal etwas versteckten, zuckersüßen Melodien und dazu Matts schleierhafte Gesangslinien. Insgesamt fühlt es sich wie ein Wettstreit um die Vormacht prägenden elektronischen Lärms an.
In die gleiche Kerbe schlagen ebenso Titel wie das etwas melancholisch angehauchte "Down". dass wütend bestimmende "Scars" oder das heavy und beatlastige "In this Trend".
Tayne erschaffen mit ihrem Debut "Love" ein Album voller zerbrechlicher Poesie. Die hybride Klanglandschaft birgt ein enormes emotionales setting in sich und weiß auch nach mehrerer Durchläufen zu gefallen.
Anspieltipps: „Scars", "Down", "Fear"
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Erased
02. Down
03. Coherent - Tayne & Cage Fight feat. Rache
04. Scars
05. Causes///Worthless
06. Fear
07 We
08 Wasted
09. In This Trend
10. Nothing