SCREAMACHINE – Screamachine (2021)
(7.015) Maik (8,9/10) Heavy Metal
Label: Frontiers Music
VÖ: 09.04.2021
Stil: Heavy Metal
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Kommt man zum Thema klassischer Heavy Metal aus Italien, fallen einem üblicherweise gleich mal bombastisch-orchestrale Fantasy-Epen ein. Mit diesem Gedanken liegt man beim Newcomer SCREAMACHINE allerdings völlig falsch. Unter den Fittichen von Frontiers Music erscheint nun das Debütalbum der Stiefelbewohner, und ich muss sagen, ich bin recht beeindruckt. Klar, traditioneller Metal lässt heutzutage kaum noch viel Spielraum für wirklich Neues , allerdings kommt es eben darauf an, dass man das Vorhandene gekonnt neu zusammenmixt und ein ansprechendes Gericht kreiert, und diese kulinarische Meisterleistung ist den Mannen von SCREAMACHINE definitiv gelungen. Ach was sag ich gelungen, das Ding macht einfach mega Laune.
Dabei scheren sie sich einen Dreck um irgendwelche strengen Abgrenzungen der kleinlichen Art, sondern zocken ein schönes Gemisch, aus dem man W.A.S.P., JUDAS PRIEST, MANOWAR und noch etliches anderes heraushören kann, ohne daß die ganze Geschichte wie ein Copyshop wirkt. Das sind einfach coole Songs mit Mitsingcharakter, die ins Ohr flutschen wie der Aal aus der Hand des verdutzten Anglers, mit coolen Riffs, feinen Soli und jede Menge metallischem Partypotential.
Kaum zu glauben, dass diese Combo, die zwar schon seit 2017 irgendwie da war, als Band aber erst seit einem Jahr so richtig Gas gibt, solch ein Debüt auf die Leute loslässt. Der Grund dafür ist vielleicht, dass die Bandmember in etlichen anderen Bands schon reichlich Erfahrung gesammelt haben. Das kann noch etwas richtig Großes werden. Da müssen sich einige der angesagten Bands in Zukunft noch viele warme Socken kaufen.
Schon mit dem Opener „Demondome“ bringen sie diverse Körperteile zum Wippen. Treibendes Riffing und ein Gesang, der zwar melodisch angelegt ist, aber doch noch etliche fiese Ecken und Kanten aufweist. Und mit Krachern wie „The Metal Monster“, „Darksteel“, dem epischen „Dancing With Shadows“, dem leicht angeproggten „Wisdom Of The Ages“ oder dem treibenden „Scream Machine“ hat die Band schon mal gezeigt, was sie auf dem Kasten hat.
Klar, alles läuft noch nicht ganz rund, wie das etwas abfallende „52hz“, aber insgesamt ist das selbstbetitelte Debut doch mehr als ordentlich geraten, und Fans klassischen Metals mit ein paar versteckten moderneren Einschüben sollten hier definitiv mal das Lauschläppchen drüberwischen lassen.
Anspieltipp: „The Metal Monster“ und „The Human God“
Bewertung: 8,9 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Demondome
02. The Metal Monster
03. The Human God
04. Darksteel
05. Mistress Of Disaster
06. 52hz
07. Wisdom Of The Ages
08. Silver Fever
09. Dancing With Shadows
10. Scream Machine